Auf den Boden der Tatsachen…

… brachten heute die Gäste von SK Tornado II die erfolgstverwöhnte ESG IV, dass man nur eine Aufstiegsmannschaft sei, und stoppte (hoffentlich nur vorerst) den Höhenflug der ESG IV. Beide Mannschaften traten nur mit sieben Spielern an, so dass es nach dreißig Minuten 1:1 lautete.

Am Brett 6 glaubte Mannschaftsführer Thomas Falk mit den weißen Figuren an einen ungedeckten Läufer auf d6 nach 15…. Ld7

Falk vs Frericks nach 15. ... Ld7
Falk vs Frericks nach 15. … Ld7

und zog Sxf7 und übersah, dass nach Lxa4, der Läufer auf d6 nicht mehr ungedeckt ist. Nach dem 62. Zug war die schwarze Bauernumwandlung in eine Dame nicht mehr aufzuhalten, und Thomas gab auf.

Deutlich mehr Glück hatte Renè Niebergall am Brett 7, der die Qualle geben musste, sah aber dann eine Mattkombination, die zum Glück sein Gegenüber Herbergs mit den weißen Figuren nicht sah, als er nach 30…. De7 das Matt mittel Dh4 verhindern wollte…

Herbergs vs Niebergall nach 30. ... De7
Herbergs vs Niebergall nach 30. … De7

und zog 31. De1, was Renè promt mit Txd1 beantwortet, um die Dame nach d1 und von h4 zu locken, was dann auch geschah, so dass Renè  Dxe1 mit Dh4 # quittierte.

Weniger Glück hatte Markus am Brett 8, der kurz danach die Parie verloren geben musste, so dass es 2:1 für Tornado stand. An den noch laufenden Brettern von Bernd Mühlinghaus, Samuel Haringer und Yadollah Zargari sah es nicht nach einem Sieg für die ESG aus. Als erster willigte Yadi in ein remis ein, nachdem er anfangs schlechter stand, die Partie jedoch wieder in Remisbreite holte.

Die Hoffnungen lagen nun für die ESG IV auf den beiden Spitzenbrettern. Am Brett 2 kam Samuel mit weiß nach anfangs verlustiger Stellung zu folgender vorteilhaften Stellung nach 25…. Dc5

Haringer vs Andriske nach 25. ... Dc5
Haringer vs Andriske nach 25. … Dc5

und zog 26. Se6 und übersah Lxe3, was nicht mit Dxe3 wegen Tf2+ beantwortet werden kann. Der Computer schlägt 26. Te1 vor. Samuel kämpfte noch tapfer weiter, während Bernd am Brett 1 mit schwarz den Gewinnzug suchte. Mehrmals war sein Springer schon auf e1 aufgetaucht, doch schien es irgendwie nicht weiter zu gehen, so dass man sich in folgender Stellung

Mühlinghaus vs Nahr - Schlussstellung
Mühlinghaus vs Nahr – Schlussstellung

trotz schwarzen Mehrbauerns auf ein remis einigte. Währenddessen kämpfte Samuel verbissen weiter, doch die schwarze Übermacht war zu groß, so dass auch er die Partie verloren geben musste. Tornado konnte heute verdient mit 5:3 gegen die ESG IV gewinnen.

Im neuen Jahr geht es dann am 15. Januar nach Remscheid.

Rückschlag statt Befreiungsschlag

1. Bezirksliga: SF Neviges – ESG III 5,5 : 2,5

Eigentlich wollte sich die Drittvertretung beim Tabellenschlusslicht aus Velbert ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Aus dem geplanten Befreiungsschlag wurde indes ein Rückschlag, denn die Schachfreunde Neviges siegten am Ende verdient mit 2,5:5,5.

Dabei begann der Mannschaftskampf relativ vielversprechend: Thomas Falk bot an Brett acht mit den schwarzen Steinen seinem 300 DWZ stärkeren Gegner Göhre die Stirn und holte ein sicheres Hälftchen. Dieses Ergebnis hatte man im ESG-Lager auch Josef Krük zugetraut, der sich am 2. Brett gegen Klaus-Dieter Friedrich lange gut verteidigte hatte. Der Altmeister griff dann jedoch im Endspiel fehl und verlor eine Figur.

Dieses Schicksal ereilte auch Dennis Peters an Brett fünf gegen Klaus Meyer, wobei Dennis sogar nach der Eröffnung gut gestanden und die Initiative übernommen hatte. Der Figurenverlust war dann allerdings der spielerische Genickbruch und Dennis gab sich geschlagen. Seit er am Spitzenbrett spielt wählt Thorben Mantler wieder bevorzugt eine ruhigere Spielweise, was sich gegen Gockel auch als zweckdienliche Taktik erwies, um das angestrebte Remis zu erreichen.

Im Hinblick auf den Mannschaftskampf war das Remis allerdings zu wenig und so standen die übrigen ESG-Akteure zunehmend in der Pflicht, ihre Partien zu gewinnen. Dies gelang Martin Keller an Brett sieben gegen Ebenhan leider nicht, obwohl Martin über die gesamte Spielzeit die Initiative behielt und die Partie optisch überlegen gestaltete. Einen klaren Gewinnweg fand er allerdings nicht, sodass die Partie mit einem weiteren Remis endete.

Sehr unglücklich aus ESG-Sicht verlief die Partie von Alfred Güthler am 4. Brett gegen Rohleder:

Rohleder-Güthler nach 35. De1
Rohleder-Güthler nach 35. De1

Mit 35…Sd3 hätte Alfred an dieser Stelle deutlich in Vorteil kommen können. Dem erzwungenen Damenrückzug, z.B. 36. Df1 folgt 36…Sxc5! was Weiß seiner Trumpfkarte, die Bauernmehrheit am Damenflügel, beraubt. Alfred spielte jedoch 35…Lb3 und tauschte mit 36. h4 De2 seine aktive Dame ab. Dieses Manöver entpuppte sich lediglich als Wasser auf die Mühlen des Velberters, der die Partie am Ende auch gewann.

Die einzige Gewinnpartie der Gäste erspielte Hagen Woldt an Brett drei gegen Armin Meyer:

Woldt-A. Meyer nach 28...Th6
Woldt-A. Meyer nach 28…Th6

Meyer hatte mit 28…Th6 eine zu passive Verteidigung gegen Hagens Angriff gewählt. Nach 29. f5 exf5 30. e6 De8 31. Txf7+ Dxf7 32. exf7 Txh4 33. De7 gab sich Meyer geschlagen.

In der letzten noch laufenden Partie am 6. Brett wehrte sich Peter Wiesemann noch einige Zeit tapfer aber letztlich vergeblich gegen das materielle Übergewicht seines Gegners Binas, sodass am Ende eine verdiente 2,5:5,5-Niederlage zu Buche stand.

[TM]

ESG I verliert gegen den Tabellenführer

In der vierten Runde der Regionalliga empfing die erste Mannschaft den Tabellenführer aus Düsseldorf. Die Reserve des Bundesligisten hat 20 Spieler gemeldet, so dass nicht klar war, welche Mannschaft die Landeshauptstädter ins Rennen schicken würden. Auf den ersten Blick beruhigend war dann am Sonntag die Feststellung, dass die Düsseldorfer bis auf M. Harff am ersten Brett mit einer aus früheren Begegnungen bekannten Besetzung antraten. ESG I durfte zum ersten Mal in dieser Saison vollständig antreten, so dass einem spannenden Wettkampf nichts im Wege stand.

Nach 3 Spielstunden war noch kein Brett entschieden und überschlägig standen alle Weißspieler etwas besser. Schwierig war von Beginn an die Partie von Reiner Odendahl mit Schwarz, der sich in einer Dauerdefensive befand. Die zunehmend aktiven Züge seines Gegners führten schließlich zu einem Materialvorteil, der die Aufgabe von Reiner erzwang. Die besseren Nerven zeigte zudem der Gegner von Thomas Fuchs, der in einer offenen Stellung trotz des Nachteils einer Qualität Verwicklungen schaffte und glücklich das 0:2 erzielte. Nach der Zeitkontrolle hatte Frank Noetzel unter Mithilfe seines in Zeitnot geratenen Gegners einen Bauern gewonnen. Der Düsseldorfer sah sich daraufhin genötigt, für ein aktives Gegenspiel einen Springer zu opfern, was aber nicht mehr ausreichte. So erfolgte der Anschlusstreffer zum 1:2, ehe Marco Rebbe (für alle, die ihn noch unter Marco Kühne kennen, sei gesagt, er hat geheiratet) ein weiteres sicheres Schwarzremis beisteuerte. Aus einer besseren Stellung hatte sich Gerhard Arold leider in eine Verluststellung hineinmanövriert. Das gegnerische Läuferpaar dominierte im Endspiel das Geschehen und entschädigte ganz für die schlechte Bauernstruktur, so dass Gerhard in der fünften Stunde aufgeben musste. Als auch Achim Tymura feststellen musste, dass die beiden Türme seines Gegners nicht nur besser waren als seine Dame im Endspiel, sondern sogar gewinnbringend, war der Kampf leider entschieden. Zwei positionell sehenswerte Partien von Helge Hintze und Gerd Kurr entschädigten etwas für den Kampfverlauf, wobei Letzterem leider der Sieg verwehrt blieb und man sich auf Remis einigte. Helge Hintze gewann seine schwierige Partie mit einer Kette richtiger Züge (wie die Analyse später zeigte) und stellte den Endstand von 3:5 her.

Im letzten Mannschaftskampf dieses Jahres geht es nach Kamp-Lintfort.

[FN]

Ein nervenaufreibender Mannschaftskampf!

1. Bezirksliga: Ronsdorfer SV – ESG III 5 : 3

In einem nervenaufreibenden Mannschaftskampf unterlag die ESG-Dritte dem neuen Tabellenführer Ronsdorfer SV mit 3:5, was durchaus als „sehr unglückliche Niederlage“ bezeichnet werden kann. Nervenaufreibend war der Mannschaftskampf für die Elberfelder bereits, bevor überhaupt die Figuren auf- und die Uhren angestellt waren: Zunächst konnte kein Ersatzmann für den verhinderten Hagen Woldt aufgetrieben werden, dann gestaltete sich das Abholen von Dennis Peters schwieriger als gedacht und schließlich fehlte zu Spielbeginn auch noch von Thorben Mantler jede Spur.

Zu sechst trat die ESG also den Mannschaftskampf an, doch zumindest erreichte Thorben Mantler wenige Minuten vor Ablauf der Karrenzzeit doch noch das Spiellokal. Die Partien fügten sich dann teilweise nahtlos in das Chaos ein: So hatte Alfred Güthler an Brett vier gegen Thomas Schwarz eine Mehrfigur und starken Angriff vorzuweisen, fand bei einem Gegenangriff seines Gegners jedoch nicht die optimalen Verteidigungszüge und verhedderte sich in einem Mattnetz. Dennis Peters versuchte an Brett fünf bereits in der Eröffnung Schärfe in die Partie zu bringen, sein Gegner Kolander ließ sich jedoch nicht darauf ein um fuhr das Schiff mit sicheren Zügen in den Remishafen ein.

Danach wurde es aber wieder Zeit für Dramatik: Peter Wiesemann erprobte an Brett sechs gegen Freitag eine neue Eröffnungsvariante und lag bald mit der Qualität und einem Bauern vorne, ehe er von einem Damenschach Freitags überrascht und zwei Züge später matt gesetzt wurde. Sogar noch eine Spur dramatischer verlief die Partie von Harald Kurz am 7. Brett gegen Hellmann. Hier hatte Harald eine aussichtsreiche Stellung, unterschätzte jedoch die Gefahr seines aufgerückten Königs. Doch auch sein Gegner übersah das einzügige Matt zunächst, bemerkte es letztlich aber doch und baute den Vorsprung des Gastgebers weiter aus.

Immerhin eine wilde Partie konnten die Elberfelder aber doch gewinnen: Thomas Symank bestrafte am 8. Brett Büttgenbach für dessen lange Rochade auf den entblößten Damenflügel und konnte somit verkürzen. Einen souveränen strategischen Sieg konnte Josef Krük an Brett zwei vermelden, nachdem er Siegmund Beck mit der Bauernwalze am Königsflügel immer mehr in der Bredouille gebracht hatte. Und Thorben Mantler? Den selbstverschuldeten widrigen Umständen zum Trotz konnte er Jens Kosin immerhin ein Remis abtrotzen und damit erstmals in seiner schachlichen Laufbahn einem „Zweitausender“ stand halten.

Im nächsten Mannschaftskampf, der bereits in drei Wochen stattfindet, sollte es gegen Tabellenschlusslicht Neviges dann etwas entspannter zugehen – sowohl vor als auch während des Mannschaftskampfes.

Regionalliga: ESG I – Dinslaken II 5,5:2,5

Nach den Aufstellungsproblemen in den ersten zwei Runden der Regionalliga konnte die Mannschaft zum ersten Mal in dieser Saison in fast voller Besetzung antreten. Es gestaltete sich ein Kampf auf Augenhöhe, denn der Gegner aus Dinslaken (Aufsteiger aus der Verbandsliga) hatte nicht die Absicht mitgebracht, als Punktlieferant für die Elberfelder zu dienen. So war es nach 2,5 Stunden Spielzeit für Frank Noetzel auch nicht einfach zu beurteilen, ob das Remisangebot seines Gegners mit dem Kampfverlauf in Einklang zu bringen sei. Dem  schließlich angenommenen Angebot folgte ein weiteres Remis von Thomas Fuchs, ehe Achim Tymura, der sich zur Zeit in bestechender Form präsentiert, wie er sagte glücklich gewann. Kurz vor der Zeitkontrolle war die Bilanz der aus unserer Sicht letzten geführten Schwarzpartie mit einem Kontersieg  von Reiner Odendahl  zufriedenstellend.

Beim Stand von 3:1 nach der Zeitkontrolle sah es aber bei den Weißpartien nicht überall rosig aus. Lediglich Helge Hintze stand recht gut. Nachdem Ersatzjoker Lukas Heynck aus einer positionell anrüchigen Stellung sogar kurzfristig eine Gewinnstellung machen konnte, einigte man sich nach einem Schlagabtausch auf Remis durch Zugwiederholung. Helge gewann zu Beginn der sechsten Stunde in der für ihn charakteristischen souverän ruhigen Spielart seine Partie und holte den Mannschaftssieg ein. Gerhard Arold und Gerd Kurr spielten bis in die Schnellschachphase hinein weiter, wobei beide lange Zeit mit 2 Bauern weniger auf dem Brett klarkommen mussten. Durch einen „Turmeinsteller“ des Gegners wendete sich das Verlustblatt von Gerhard, jedoch nur zum Unentschieden, weil der Mehrturm für weit vorgeschrittene Bauern wieder hergegeben werden musste. Ebenfalls Remis endet die Partie von Gerd, nachdem im Endspiel sein Springer trotz Materialnachteils gefährlicher  als der gegnerische Läufer wurde.

[FN]

Viererpokal – ESG I gewinnt 3:1 gegen Witzhelden

Zum Auswärtsspiel am sonnigen letzten Oktoberwochenende reiste die erste Pokalmannschaft fast in Bestbesetzung in den Leichlinger Ortsteil Witzhelden. Der Gegner aus der Verbandsklasse spielt immerhin an den Spitzenbrettern mit zwei ehemaligen Zweitligaspielern von der SG Solingen. Es entwickelten sich interessante Partien, wobei bereits nach 2 Stunden Spielzeit die aggressive Spielweise von Achim Tymuras Gegner mit einem Figurenverlust und der Partieaufgabe endete.

Mit einem entspannten Vorsprung konnte Reiner Odendahl zeitgleich seine Stellung positionell verstärken und gegen IM Becker in ein Springerendspiel mit Mehrbauer abwickeln. Helge Hintze hatte zwar derweil eine Qualität gegen FM Balduan weniger, aber dafür einen Bauern mehr und ein zusammenhängendes vorgerücktes Bauernpaar. In aussichtsreicher Stellung vereinbarte er mit seinem Gegner Remis, weil Reiner das Endpiel klar gewann. Frank Noetzel gab nach vier Stunden seine vergeblichen Gewinnversuche auf und steuerte das zweite Remis zum verdienten Mannschaftserfolg bei.

Im Halbfinale trifft ESG I auswärts auf Wermelskirchen. Alle Mannschaften des Halbfinales sind bereits für die NRW-Ebene qualifiziert, weil Solingen bereits vorqualifiziert ist.

[FN]

Den Kurs halten…

… musste die Devise der ESG IV in der Begegnung in der ersten Bezirksklasse gegen Mitaufsteiger BSW VI heißen, will man sich von den Abstiegsplätzen entfernen.
In der vergangenen Saison reichte es nur für 3:3 Unentschieden (die zweite Bezirksklasse spielt nur an sechs Brettern). Wie würde sich BSW VI verstärkt haben, an den vorderen oder eher an den hinteren Brettern ?
Die ESG IV hat sich, trotz Aussetzens des Topscorers der zweiten Bezirksklasse der vergangenen Saison Udo König, an der vorderen Brettern mit Martin Keller, der leider am Sonntag verhindert war, Samuel Haringer und Fabio Santiago verstärkt. Und nun traf man auf bekannte Gesichter – Kluge, Schillings, Reichmann, Schnatz, Overhoff und Doolan.
Ein Blick auf die DWZ-Liste lässt die ESG IV als Favoriten dastehen, doch zählt in der Bezirksklasse eher die Tagesform als eine Jahres-DWZ.

Und so endeten dann auch die ersten Partien im remis: Yadollah Zargari gegen Klaus Schillings, Fabio Santiago gegen Horst Reichmann und Thomas Falk gegen Gerhard Schnatz. Auch Samuel Haringer wurde ein remis angeboten, der sich dann nach einer kurzen Abstimmung mit dem Mannschaftsführer entschloss, erst einmal weiterzuspielen.
Währenddessen konnte Renè Niebergall am Brett 7 mit den weißen Figuren druckvoll gegen Elmar Decker spielen und glaubte in der folgenden Stellung

Niebergall vs Decker
Niebergall vs Decker

mit der Kombination 18. Dxd7, Lxd7; 19. Txc7 einen Bauern zu erobern; doch schwarz antwortete dann mit 19. …Lc6, eigentlich nur um den Bauern auf b7 zu schützen, wie er später zu verstehen gab, nahm aber mit diesem Zug den Turm komplett aus dem Spiel. Vielleicht hätte man versuchen sollen, die Qualität zu opfern, dann wäre wenigstens auch der Läufer aus dem Spiel gewesen. Renès Aufgabe ließ nicht lange auf sich warten.

Der Ausgleich lag auf Brett acht zwischen Markus Biedermann und Frank Doolan. Markus konnte nicht nur ein, zwei Bauern erobern, sondern gar einen ganzen Springer obendrein. So versuchte er dann die Jongliereinlage, mit Springer und Dame den gegnerischen König (die Dame und eine diagonale Dreierbauernkette als Bodyguard dabei) matt zu setzen, anstatt die Königsstellung abzuschließen und den Freibauern zur Grundlinie zu schicken. Und dann fiel der Jonglierball zu Boden – Markus konnte kein Schach mehr geben, wollte die Dame besser stellen und übersah einen Bauernzug, der sowohl Schach gab, als auf die Reihe für die eigene Dame auf die gegnerische ungedeckte Dame freigab – Aufgabe !

Damit führte BSW mit 3,5 zu 1,5 Punkten vor den letzten drei laufenden Partien Bernd Mühlinghaus gegen Hans Kluge, Samuel Haringer gegen Achim Overländer und Josef Komeinda gegen Wolfgang Overhoff, die alles andere als klar waren. Doch glücklicherweise konnte Samuel seine Stellung stetig verbessern und, nachdem sein Gegenüber eine Springergabel zwischen König und Bauer übersah, auf die Siegesstraße einbiegen – der erste Sieg für die ESG IV, und Josef Komeinda legt zum Ausgleich mit einem Sieg über Overhoff nach.

Nun lagen die Geschicke der ESG IV allein in den Hände von Bernd Mühlinghaus (mit weiß), und es sah nicht danach aus, dass es zu einer baldigen Entscheidung auf dem Brett gegen Hans Kluge kommen würde, so dass der BSW-Kapitän Gerhard Schnatz seinem Gegenüber (nicht nur am Brett) Thomas Falk ein remis anbot; dieser vertraute jedoch seinem Mannschaftskameraden Bernd, im Sinne der Mannschaft zu handeln und die richtige Entscheidung, weiterkämpfen oder remis bieten, zu treffen. Und so war Caissa dieses Mal auf Seiten der ESG; denn Bernd erreichte nach 23. … Lf8 die folgende Stellung,

Mühlinghaus vs Kluge nach 23. ... Lf8
Mühlinghaus vs Kluge nach 23. … Lf8

in der er noch maskiert auf der d-Linie massiv Druck ausübt und diesen mit dem Springerzug 24. Sf3 (Se6 wäre genauer) entspannt. Kluge übersah wohl die weiße Drohung, tief mit der Dame ins schwarze Lager einzudringen. Vielleicht glaubte er, er könne die Dame einfangen und spielte 24. …h6 und Bernd drang mit 25. Dd7 ins schwarze Lager ein. Es folgten dann noch 25. …Sb7 (Te7 wäre etwas besser, doch die Stellung ist schon kaputt); 26. Dxf7, Lg7; 27. Td7 und Aufgabe.

So trug dann verdient/glücklich, darüber mögen andere philosophieren, die ESG IV den zweiten Sieg der Saison nach Hause.

Am 4. Dezember empfängt die ESG IV SK Tornado II im Luftschloss.

[thf]

Unglückliche Niederlage zum Heimauftakt

1. Bezirksliga: ESG III – SF Vonkeln II 3,5-4,5

So hatten sich die ESG-Akteure das erste Heimspiel der Saison nicht vorgestellt: Mit 3,5:4,5 unterlagen die Elberfelder gleichermaßen unglücklich wie unnötig der Reserve der Schachfreunde Vonkeln.
Besonders bittere Bierchen wurden Thorben Mantler am Spitzenbrett sowie Peter Wiesemann an Brett sieben bereits in der Eröffnung eingeschenkt. Thorben (mit Schwarz) hätte gegen Thomas Bratz im Kalashnikov-Sizilianer bereits nach neun Zügen in Vorteil kommen können, spielte statt des logischen Zuges aber einen Zwischenzug, der sich letztlich als absoluter Stellungskiller entpuppte, und Bratz den vollen Punkt fast schon auf dem Silbertablett servierte. Nicht viel besser erging es Peter, der gegen Dirk Schmidt einen Damenfang witterte, schlussendlich aber einen Offizier einbüßte und somit bereits nach zehn Zügen konsterniert aufgab. Alexandr Pertschik beendete aufgrund gesundheitlicher Probleme ebenfalls relativ früh seine Partie, konnte gegen Baier aber zumindest einen halben Punkt holen.

Beim Zwischenstand von 0,5:2,5 aus ESG-Sicht schien sich der Mannschaftskampf allerdings auf einmal zugunsten der Gastgeber zu wenden – passenderweise fast im gleichen Moment, als sich draußen die Sonne gegen die zuvor vorherrschenden Regenwolken durchsetzte: An Brett drei gelang Josef Krük ein Sieg gegen Carsten Becker, wobei der Vonkeln-Akteur fast die gesamte Spielzeit über die deutlich bessere Stellung vorzuweisen hatte, im Endspiel jedoch eine Figur verlor. Auch Martin Keller gelang am 8. Brett ein voller Punktgewinn, nachdem sich der König seines Gegners Bernd Breuer in ein Mattnetz verstrickt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Dennis Peters an Brett sechs gegen Sascha Plenus folgende Stellung erspielt:

Peters-Plenus nach 20...e4
Peters-Plenus nach 20…e4

Mit 21. Se6 drang Dennis in die Stellung seines Gegners ein und baute seine Vorteile nach 21…Le5 mit 22. g4 Df7 23. Tae1 konsequent aus. Am Ende musste sich Plenus mit einer Schwerfigur im Rückstand geschlagen geben.

Der Gastgeber lag nun in Führung, hatte Oberwasser, und angesichts der Brettstellungen in den verbliebenen Partien schien der Heimsieg nur noch Formsache zu sein – doch es kam anders. Trotz zwischenzeitlichem Materialvorteils verlor Alfred Güthler im Turmendspiel gegen Kuhn den Überblick und letztlich auch die Partie, was den 3,5:3,5-Ausgleich bedeutete. Hagen Woldt konnte seinen Mehrbauern sogar in ein reines Bauernendspiel mitnehmen, wählte gegen Multhauf allerdings die falsche Abwicklung beim Abtausch am Königsflügel und verlor ebenfalls sehr unglücklich.

Zwei Eröffnungspatzer sowie zwei Endspiel-Fauxpas waren letztlich eine zu hohe Hypothek, um gegen die Schachfreunde aus Vonkeln etwas Zählbares zu holen. Dank des Auftaktsieges verbleibt die ESG III aber in der oberen Tabellenhälfte der Bezirksliga.

[TM]

Acht Freunde…

… müssen wir sein, schoss es dem ersten Spielführer der Elberfelder Schachgesellschaft, Thomas Falk, durch den Kopf, als ihm der Mannschaftsführer der Ersten, Frank Noetzel, eröffnete, dass er ausgerechnet für den Kampf gegen den Titelaspiranten Turm Krefeld, gegen den man in der letzten Saison gewonnen hatte und somit den Traum auf den Aufstieg vermasselte, nur vier eigene Spieler rekrutiert bekäme und schon mit dem Gedanken spielte, die Begegnung kampflos zu geben.

Krefeld hatte sich für diese Saison verstärkt, um den Aufstieg sicher zu machen. Daher wollte man wertvolle Ersatzspieler aus der zweiten nicht gegen Krefeld einsetzen, sondern lieber in Begegnungen, in denen berechtigte Hoffnungen auf Punkte an den hinteren Brettern bestand.

Die erste der Elberfelder hat nicht nur Freunde in der zweiten, sondern auch in den anderen drei Mannschaften, und so rekrutierte Thomas schnell drei weitere Freunde aus der vierten, nämlich Bernd Mühlinghaus, Samuel Haringer und Fabio Santiago, da die Dritte ebenfalls ein Spiel am Sonntag hatte, bei dem Martin Keller ebenfalls Ersatz spielte und am Brett acht einen Punkt holte.

So fuhr man dann, immerhin mit acht Spielern, nach Krefeld, nicht um zu gewinnen, sondern um den einen oder anderen Brettpunkt an den vorderen Brettern zu gewinnen. Vielleicht würde es den Spielern der Vierten an den hinteren Brettern gelingen, die Partien lange unklar zu halten, so dass die Krefelder an den vorderen Bretern mehr riskieren mussten und stolpern würden. Und so sah es dann auch am Brett 5 «Borner vs Mühlinghaus» und am Brett 7 «Fehmer vs Santiago» länger danach aus, als ob man die Partien remis halten könnte. Weniger Glück hatten Thomas Falk am Brett 8 gegen Ingo Thomas, sowie Samuel Haringer gegen Winkel aus. Doch letztlich musste alle von der Vierten eingestehen, dass man gegegn einen 2000er keine Chance auf ein Remis hat. Dennoch war es ein Erlebnis, seine Kräfte mit einem solch starken Spieler unter ernsthaften Bedingungen zu messen.

Die Hoffnungen auf wertvolle Brettpunkte lagen nun auf den drei verbliebenen Spielern der Ersten, Reiner Odendahl, Helge Hintze und Achim Tymura, da in der Zwischenzeit auch Gerhard Arold seine Partie verloren gab. Danach einigten sich zuerst Reiner Odendahl mit van Gool und dann Helge Hintze mit Montignies auf ein Remis – immerhin ein Brettpunkt für die ESG.

Auch Achim Tymura, der mit weißem Turm, Springer, Bauer gegen Dame spielte, bot mal bei ausgeglichener Stellng remis an, doch sein Gegenüber Kistella wollte unbedingt auf Sieg spielen, so dann auch hier

Tymura vs Kistella nach 40. Kh2
Tymura vs Kistella nach 40. Kh2

nach dem vierzigsten Zug von weiß Kh2, die Achim in Zeitnot spielte – der Verband spielt noch ohne Fischer-Inkrement. Auch in Zeitnot spielte Kistella (schwarz), der seine Bauern auf dem Königsflügel gegen den weißen König anrollen ließ, 40… Dd1. Der Computer empfiehlt hier h4.

Achim, nun jenseits der Zeitkontrolle, hatte nun viel Zeit, den richtigen Zug zu finden: 41. Se5! und die Partie ist entschieden.Es droht Sc6+, und der Bauer geht zur Grundlinie.

Es folgten: 41… Dxd6; 42. Td7+, Dxd7; 43. Sxd7, Kxd7; und der weiße König ist schneller an den Bauern auf dem Königsflügel dran als schwarz, denen der schwarze König zur Hilfe eilen muss und so das anschießende Rennen auf den Damenflügel verliert. Er kann das wichtige Feld c7 nicht mehr rechtzeitig erreichen.

So errang Achim dann den einzigen Sieg am Brett und erhöhte immerhin auf 2:6.

[thf]

Souveräner Erfolg zum Saisonstart

1. Bezirksliga: SV Wermelskirchen III – ESG III 2,5 – 5,5

Die „ESG-Dritte“ ist wie in der Vorsaison mit einem souveränen Auswärtserfolg gegen Wermelskirchen in die neue Saison gestartet. Der 5,5:2,5-Sieg gibt Anlass, optimistisch auf die kommenden Aufgaben zu blicken.
Thomas Symank brachte die Gäste an Brett acht früh in Führung, als er gegen Frederik Botte mit seinem Mehrbauern durchbrechen konnte. Ebenfalls einen Mehrbauern konnte Thorben Mantler am Spitzenbrett verbuchen. Doch sein Gegner Lohmann hatte mehr als ausreichend Kompensation und zwischenzeitlich sogar Siegchancen, sodass Thorben am Ende glücklich mit einem halben Punkt sein konnte.

Am 5. Brett waren es dagegen die Gastgeber, die froh über die Punkteteilung sein konnten, da Dennis Peters erst am Analysebrett den Gewinnweg mittels eines Springeropfers fand. Am Partiebrett wählte er die sichere Remisvariante und verständigte sich mit Engels auf die Punkteteilung.
Der ESG-Sieg nahm langsam Konturen an, als Harald Kurz an Brett sieben gegen Helmut Krük seinen im frühen Mittelspiel errungenen Qualitätsvorteil im Endspiel sicher in einen vollen Punkt ummünzen konnte.

Nach der Eröffnung war Peter Wiesemann noch unzufrieden mit seiner Stellung gegen Kubiak, doch am Ende erreichte er ebenso sicher den Remishafen wie Alfred Güthler an Brett vier. Nicht in der Eröffnung, sondern im Turmendspiel hatte Alfred gegen Werner Müller noch sehr bedenklich gestanden, dann aber geschickt abgetauscht und so das Remis gesichert. Den ESG-Sieg perfekt machte schließlich Neuzugang Hagen Woldt, der an Brett drei gegen Wegg nach 24…Db6 den folgenden feinen Gewinnweg fand:

woldt_wegg

25. f5! führt den entscheidenden Bauernvorstoß mit Tempo aus. Nach 25…Ld7 26. Scd5 Sxd5 27. Sxd5 Dd8 28. f6! ist die Stellung bereits nicht mehr zu halten. Wegg erkannte dies ebenfalls und gab sich nach wenigen weiteren Zügen geschlagen. Das Schlussremis zum 5,5:2,5 aus ESG-Sicht besorgte Altmeister Josef Krük an Brett, dessen Partie gegen Paradies nie wirklich die Remisbreite verließ.

[TM]