Es wird eng an der Spitze…

… in der Vereinsmeisterschaft 2015. So konnten sich am Freitag die beiden Favoriten Gerhard Arold und Heiko Kesseler durchsetzen und ihre Führung festigen, wobei Heiko gegen Alfred Güthler kein leichtes Spiel hatte. So konnte Alfred lange die Stirn bieten und spielte konsequent auf Abtausch, um Heiko so zumindest ein remis abzuluchsen. Diese Strategie hätte er auch in dieser Stellung weiterverfolgen sollen und die Damen tauschen: Dxc6.

Güthler vs Kesseler
Güthler vs Kesseler

Er fürchtete wohl den Abtausch: Dxc6, Sxc6 und der Springer auf f3 und der Bauer auf b4 sind angegriffen. Die Antwort hierauf wäre Sh4 mit Drohung der Springergabel auf g6. Stattdessen zog Alfred Sd2 und ließ den schwarzen Springer auf d5. Die nun drohende weiße Springergabel auf c3 versuchte er noch mit Kb2 zu verhindern und lud somit die schwarze Dame zu einem Kuss auf c3 ein. Wenige Züge später musste weiß aufgeben.

Nicht weniger spannend verlief die Partie im Verfolgerfeld zwischen Lukas Heynck und Thomas Symank, in der es Thomas gelang dem nominell stärkeren Lukas Materialgewinn und Initiative abzuringen. Lukas gelang es jedoch, seinen König beherzt ins Geschehen zu bringen, und so einigte man sich auf remis.

Heynck vs Symank
Heynck vs Symank

Gerhard Arold setzte sich erwartungsgemäß gegen Markus Biedermann durch. Vorgezogen spielten spielten noch Thomas Falk und Martin Keller 0:1. Damit liegen die beiden Favoriten Gerhard Arold und Heiko Kesseler Kopf an Kopf mit jeweils 5 Punkte vorn.

[TF]

Dominanz in Erkrath

Heute (am Sonntag den 8.11.2015) hieß es für zwei Spieler der ESG1851 (2. Mannschaft) sich beim Erkrather Schnellschachturnier etwas Spielpraxis für die kommenden Aufgaben der Saison anzueignen… – und nebenbei etwas Spass zu haben! ;-))) Ari [Gerhard Arold] und Pfeiffi [Stefan Pfeiffer] mischten bei ca. 30 hoch motivierten Akteueren das Feld etwas auf, wobei viele Partien bzw. auf die Rangfolge der ersten Plätze aufgrund einer gewissen Homogenität im vorderen Spielniveau bis zum Schluss lange Zeit offen stand, auch wenn Gerhard ein sehr gutes Turnier heute erwischte und von Anfang an das Feld bis zum Ende anführte, was dann letztendlich auch verdienten Turniersieg bedeutete. Bronze ging an Stefan, der in den entscheidenden Partien nicht unbedingt das nötige Glück in „heißen Stellungen“ mit Sekundenentscheidungen hatte… – eingeheimst wurde ein Wanderpokal, Urkunden für Gold und Bronze, sowie Sachpreise… – ein insgesamt sehr nettes Turnier mit netter Atmosphäre und tollen Partien, die vielfach bis zur letzten Runde und Sekunde wirklich auf Augenhöhe geführt wurden! (Resümee des Tages)
[SP]

Das Zünglein an der Waage…

… entschied gestern ganz knapp die dritte Vereinsblitzrunde. Frank Noetzel konnte sich mit einem halben Zähler gegen Reiner Odendahl durchsetzen. Die Gretchenfrage wurde ihnen von Gerard Arold gestellt: gelingt es, sich gegen ihn durchzusetzen und muss man wichtige Punkte gegen ihn abgeben.
[TF]

Regionalliga 2. Runde – Das hatten wir uns anders vorgestellt …

Dass es gegen die Schachfreunde Gerresheim in der zweiten Spielrunde der Regionalliga schwer werden würde, davon durften wir aufgrund des starken Gerresheimer Spielerkaders mit mehreren Internationalen Titelträgern ausgehen. Dass wir uns aber mit 2:6 eine deutliche „Klatsche“ in der Landeshauptstadt abholen würden, damit hatte keiner auf ESG-Seite vor Spielbeginn gerechnet. Ganz im Gegenteil: Nach dem deutlichen 6:2-Erfolg am ersten Spieltag über die Reserve von Ratingen war man optimistisch, auch in Gerresheim bestehen zu können. Letzendlich machten am Ende aber die vier ausländischen Akteure auf Düsseldorfer Seite mit ihrer 100% Ausbeute den großen Unterschied aus. Darunter an den Brettern eins und acht zwei extra angereiste Internationale Schachmeister aus der Ukraine.

Dabei sah es in der ersten „Spielhälfte“ noch sehr „schön“ aus. Wunderschönes Herbstwetter zu Allerheiligen und mehrere vorteilhafte Spielpositionen – richtig schlecht stand keiner der ESG-Spieler – spiegelten sich in den Gesichtern der Elberfelder Spieler wider. Recht früh endeten dann auch noch zwei Partien, in denen die Düsseldorfer den Anzugsvorteil hatten, mit Remis. Im Duell der FIDE-Meister am Brett zwei einigte sich Helge Hintze mit dem aus China angereisten früheren Bundesligaspieler Ulrich Dresen auf eine Punkteteilung und am Brett sechs teilten sich unser Neuzugang Achim Tymura mit Gerresheims Vorsitzenden Tobias Finke den Punkt. Nach dem Weiß-Erfolg von unserem Teamkapitän Frank Noetzel am Brett vier über Dennis Liedmann und der fast zeitgleichen Niederlage von Ersatzmann Stefan Pfeiffer gegen den jungen 19jährigen Internationalen Meister Evor Bogdanov stand es leistungsgerecht 2:2. Auf Elberfelder Seite war man optimistisch, die Tabellenführung weiter behaupten zu können. Die Spielpositionen an den vier restlichen Brettern sahen ganz gut für uns aus. Aber dann lief alles gegen uns. Zuerst verlor Thomas Fuchs am Brett sieben gegen Markus Köhler bei gegnerischer Zeitnot erst den Faden und dann die Partie. Am Brett fünf kam dagegen Heiko Kesseler gegen den Niederländer Jan Selten in hochgradige Zeitnot und verdarb in dieser seine gute Stellung unmittelbar vor der Zeitkontrolle. Auch wenn die Partie noch weitere zwanzig Züge andauerte – am Ende, nach sechzig Zügen mußte Heiko aufgeben. Genauso wie Gerd Kurr am vierten Brett gegen Toon van Lanen, dem zweiten Niederländer in der Gerresheimer Acht. Dieser hatte an der entscheidenen Stelle der Partie weitergerechnet als das ESG-Urgestein. Auch unser Bester, FIDE-Meister Reiner Odendahl, konnte am Ende dem ukrainischen Internationalen Meister Dmitry Stets am Spitzenbrett nicht mehr Paroli bieten. Letztendlich mußte auch er seinem Kontrahenten als Zeichen der Aufgabe die Hand reichen. Endstand 2:6 gegen uns. Eine herbe Niederlage. Unsere Aufstiegsambitionen haben schon im zweiten Ligamatch einen deutlichen Dämpfer bekommen. Jetzt gilt es den Kopf nicht in den Sand zu stecken und mit neuer Kraft die nächsten Kämpfe zu bestreiten. Wer weiß welchen Verlauf die Spielsaison noch nehmen wird.
[HK]

In (Un-)sicherheit…

wiegten sich die Schachspieler auf beiden Seiten des Brettes der Begegnung BSW VI gegen ESG IV. Ist doch die BSW VI ein Gegner, den man schlagen kann und muss, wenn, man den Wiederaufstieg schaffen und erstklassig spielen will. Entsprechend brachten die Recken der ESG Zuversicht und Sicherheit mit ans Brett, zwei Punkte zu holen; hatte man doch in der letzten Begegnung eindrucksvoll gegen den kleineren Bruder gewonnen.

Aber als die Uhren angedrückt wurden, nahmen nur drei ESGler am Brett Platz – wo waren die anderen, nämlich die drei ersten Bretter? Sollte man nun hoffen, dass sie noch kommen, oder sollte man den in letzter Minute auftauchende Ersatzmann Markus Biedermann einwechseln ?

Der frischgebackene Mannschaftskapitän Thomas Falk entschied sich für Hoffnung, war doch mit drei Spielern an den Bretter 4 bis 6 ein remis möglich; und sollte auch nur einer von den dreien noch auftauchen, sogar mehr. Bis dahin hieß es, an allen Brettern unbedingt auf Sieg spielen – eine große Bürde. Zum Glück liefen so nach und nach dann auch die „Stars“ der ESG IV ans Brett auf – der sonntägliche Gottesdienst macht es nicht leichter, auf der Hardt einen Parkplatz zu finden.

An Brett 5 lenkte der BSWler Overhoff mit den schwarzen Figuren in die Spanische Eröffnung ein, und Thomas Falk baute sich nach erfolgreicher Eröffnung zum Angriff auf den schwarzen König auf. Da störte nur der Springer auf g3. Der muss weg, dachte sich Thomas

Falk vs Overhoff nach 15. ... Sg6
Falk vs Overhoff nach 15. … Sg6

und zog h4 mit der Drohung, h5 zu spielen und übersah den Zug Lxf3. Im 44. Zug musste er dann die Partie verlustig melden. Der Blick nach links und rechts fiel nicht besser aus. Auch Renè Niebergall und Josef Komeinda kamen nicht ins Spiel. Die Partien würde wohl BSW gewinnen. Da blieb nur die Hoffnung, an den vorderen Brettern zu gewinnen und wenigstens das Gesamtremis zu retten. Und so glich Yadollah Zargari gegen Schillings zum 1:1 aus.

Noch wird an vier Brettern gekämpft. Auf der linken Seite von vorn nach hinten: Bernd Mühlinghaus, Yadollah Zargari, Udo König, josef Komeinda und Renè Niebergall
Noch wird an vier Brettern gekämpft. Auf der linken Seite von vorn nach hinten: Bernd Mühlinghaus, Yadollah Zargari, Udo König, Josef Komeinda und Renè Niebergall

Als nächster legte Udo König gegen Riechmann nach, 1:2. Doch die Hoffnung starb, am Brett 4 oder 6 noch ein remis zu erzwingen: erst gab Josef gegen Schnatz, dann auch Renè gegen Doolan auf. Jetzt musste Bernd Mühlinghaus gegen Kluge unbedingt gewinnen, um das remis zu retten. So bot dann Kluge auch klug mal das remis an, was Bernd jedoch ablehnte und folgende Stellung erreichte:

Mühlinghaus vs Kluge nach 23. Tae1
Mühlinghaus vs Kluge nach 23. Tae1

in der Kluge glaubte mit 23. … g5 in Vorteil zu gelangen, doch Bernd erwiderte mit Lxg5, und Kluge gab auf. Das remis war dann doch geschafft.

Am 22. November empfangen wir dann den OTV.

[TF]

Bezirkspokal: Erste nach 4:0-Erfolg im Halbfinale

4:0 hieß es am Ende in der Pokalbegegnung zwischen unserer ersten Vier und der dritten Mannschaft der Schachgesellschaft Solingen. Auch wenn ein Sieg mit „weißer Weste“ gelang, darf man nicht daraus schließen, dass es ein Spiel „auf ein Tor“ war. Lange Zeit spielten die Gäste im Luftschloss gut mit. Am Ende aber mußten die Spieler des deutschen Rekordmeisters dann gleich an allen vier Schachbrettern dem Klassenunterschied Tribut zollen.

Für die Führung sorgte Gerhard Arold am vierten Brett mit den schwarzen Steinen. In einer Italienischen Eröffnung wehrte er zuerst den Angriff seines Solinger Kontrahenten Rainer Falge erfolgreich ab. Der erste Brettsieg war klar, als er den vom Wege abgekommen gegnerischen Springer einfangen konnte und den Solinger mit dem klarem Materialvorteil zur Aufgabe zwang.

Für die 2:0 Führung sorgte kurze Zeit später Heiko Kesseler am Brett drei. In einer Variante der Spanischen Eröffnung hatte Heiko eine Unachtsamkeit von Bezirksspielleiter Dr. Marius Fränzel in der Eröffnung zu einem Bauerngewinn ausgenutzt und mit diesem Mehrbauern mehr Raum im Zentrum. Unter Druck gesetzt stellte Schwarz einen weiteren Bauern ein und mußte wenig später aufgeben.

Den Sieg machte dann „ESG-Urgestein“ Frank Noetzel klar. Er besiegte nach spannenden Spielverlauf den Solinger Helmut Meckel am Brett zwei mit den weißen Steinen. Wohl ausschlaggebend für den langsamen schwarzen Niedergang war die vom Solinger Routinier gewählte lange Rochade. Im weiteren Spielverlauf war der schwarze König dann das Opfer von Franks Angriff. 3:0 – Der Kampf war gelaufen.

Einem Remis am nächsten waren die Solinger ausgerechnet am Spitzenbrett. Im Duell gegen Reiner Odendahl konnte der Solinger Necip Ali Erkay lange Zeit mit den weißen Steinen die Partie völlig offen gestalten. Zeiweise besaß er vielleicht sogar etwas Spielvorteil. Am Ende aber agierte er etwas unglücklich und geriet unter unnötigen Druck. Allerdings war zum Ende noch nicht klar ob die Stellung verloren ist. Nach einer Unachtsamkeit im Dame-Turm-Endspiel sah sich der Solinger aber dann genötigt aufzugeben. 4:0 – der Einzug ins Halbfinale ist erreicht.

Im Spitzenduell setzte sich der Bundesligist SG Solingen gegen Pokalverteidiger und NRW-Finalist BSW Wuppertal durch. Am Ende stand es zwar 2:2 Unentschieden aber die Berliner Wertung sprach knapp für die Klingenstädter. An diesem Kampf waren drei Internationale Meister und drei FIDE-Meister beteiligt. Die Auslosung der Halbfinalbegegnungen erfolgt nachdem die beiden Paarungen SG Solingen II gegen Schachfreunde Vonkeln und TV Witzhelden gegen Schwarz-Weiß Remscheid am Sonntag, 08.11.15, gespielt sind. Termin des Halbfinale: Sonntag, 20.12.15.

[HK]

Im hohen Norden…

… liegt Schwerin, die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommern und Partnerstadt Wuppertals.
Das dortige Schlosspark-Center hatte im Rahmen der Schachwoche „Schach und matt ?“ die Partnerstädte eingeladen, jeweils zwei Schachspieler zu entsenden.
So zogen am Freitag FM Reiner Odendahl (amtierender Wuppertaler Stadtmeister) und Thomas Falk (1. Spielleiter der ESG) als Botschafter Wuppertals und des Bergischen Schachs aus.

Am Freitag Abend nahmen wir dann auch schon an einem Turnier, sechs Runden à 15 min Bedenkzeit nach Schweizer System, zum Warmwerden teil, an dem 18 Schachspieler aus der Umgebung teilnahmen, unter anderen der dänische, auf Island lebende und für Schwerin spielende Großmeister Henrik Danielsen.

Dass die Elberfelder alle Spielarten des Schachs, nicht nur Turnier- und Blitzpartien, sondern auch Schnellschach beherrschen, zeigte Reiner eindrucksvoll. Aus sechs Begegnungen holte er 5½ Punkte. In der sechsten Partie einigte er sich nach wenigen Zügen mit seinem Gegner auf remis, da er das Turnier schon uneinholbar gewonnen hatte. Als Glanzleistung ist sicherlich die Partie gegen den dänischen Großmeister anzusehen.

Danielsen-Odendahl

Nach 23. Sf1 folgte Reiners Angriff auf den weißen König mit 23. … Lxh3 !
Es folgten noch 24. Lf2, De4; 25. Se3, Lxc3; 26. Tac1, Txb4; 27. Da3, Lb2; 28. Da5, Lxc1; 29. Txc1, Tb2; 30. Dc3, Te2 und Danielsen gab auf.

Thomas konnte immerhin mit einem Sieg und zwei remis zwei Punkte machen, das angesichts des Teilnehmerfeldes ein recht beachtliches Ergebnis war und landete auf den 14. Platz.

Rangliste: Stand nach der 6. Runde
Rang TNr Teilnehmer Verein/Ort TWZ G S R V Punk Buchh SoBerg
1. 2. Odendahl, Reiner Elberfelder SG 2290 6 5 1 0 5.5 22.5 20.50
2. 5. Grahl, Arvid SF Schwerin 2093 6 4 1 1 4.5 22.5 15.00
3. 1. Danielsen, Henrik SF Schwerin 2526 6 3 2 1 4.0 23.5 13.75
4. 3. Weyrich, Morten SF Schwerin 2194 6 3 2 1 4.0 22.0 12.50
5. 4. Westphal, Wolfgang SF Schwerin 2106 6 3 2 1 4.0 21.5 12.75
6. 6. Hüneburg, Christian SF Schwerin 2037 6 3 2 1 4.0 19.0 10.50
7. 8. Popp, Michael SF Schwerin 1787 6 4 0 2 4.0 17.0 9.00
8. 9. Weinstein, Arkadi SF Schwerin 1681 6 3 0 3 3.0 19.5 5.50
9. 11. Wesener, Lorenz TSG Gadebusch 1630 6 3 0 3 3.0 19.0 6.50
10. 7. Rabinowitsch, Juri SF Schwerin 1888 6 3 0 3 3.0 18.0 5.50
11. 14. Schmidt, Arne SF Schwerin 1306 6 3 0 3 3.0 17.0 5.50
12. 17. Shilaev, Anatoli   1600 6 2 1 3 2.5 15.0 3.75
13. 18. Pusch, Lucas SF Schwerin 1400 6 1 3 2 2.5 14.0 4.00
14. 13. Falk, Thomas Elberfelder SG 1410 6 1 2 3 2.0 16.0 3.00
15. 12. Brandt, Jürgen SF Schwerin 1611 6 1 1 4 1.5 16.0 1.50
16. 10. Balz, Christian SAV Torgelow 1631 6 0 3 3 1.5 15.0 2.75
17. 16. Jäschke, Jonathan   1400 6 0 2 4 1.0 14.0 1.25
18. 15. Pusch, Anton SF Schwerin 1200 6 0 2 4 1.0 12.5 1.25

Die überzeugende Leistung musste natürlich bei einem Italiener gefeiert werden, beim „Loher Grill“ Schwerins, wie sich herausstellte, denn der Gastronom spielt selbst bei den Schweriner Schachfreunden in der fünften Mannschaft und uns sofort Brett und Figuren anbot, als er sah, wie wir die Partie Danielsen gegen Odendahl auf dem Smartphone analysierten.

Am Samstag fand dann das eigentliche Turnier der Partnerstädte statt, das leider eine Reihe von Partnerstädten absagen mussten, vielleicht auch wegen der parallel stattfindenden Schnellschachmeisterschaft in Berlin. Dennoch war das Feld, auch wenn „nur“ 18 Spieler teilnahmen, nochmal stärker besetzt als am Freitag, zum Beispiel durch den Landesmeister Mecklenburg-Vorpommerns FM Hannes Knuth. Städtewertung war angesagt, sieben Runden à 15 min Bedenkzeit nach Schweizer System, das heißt die Ergebnisse zweier Spieler einer Stadt werden zusammengezählt. Leider konnte Reiner nicht ganz an die großartige Leistung des Vorabends anknüpfen, vielleicht haben auch die anderen Schachspieler sich die Nacht mit dem Studium im Internet von Reiners Partien um die Ohren geschlagen, um sich auf ihn vorzubereiten, war man doch wach und hellhörig geworden.
Dennoch konnte Reiner wieder fünf Punkte aus sieben Begegnungen holen, nach zweimal remis, unter anderem gegen den Großmeister,

Henrik Danielsen vs Reiner Odendahl
Henrik Danielsen vs Reiner Odendahl

musste er mit den schwarzen Figuren auf Sieg für den Gesamtsieg spielen, verlor leider die Partie und wurde so hinter dem Großmeister zweiter in der Einzelwertung. Thomas wollte natürlich das Punktesammeln nicht allein Reiner überlassen und bot sein gesamtes Können auf. So konnte er mit zwei Siegen und zweimal remis immerhin auch drei Punkte zur Stadtwertung Wuppertals beitragen und landete auf den 13. Platz der Einzelwertung. Eine Niederlage gegen den Landesmeister Mecklenburg-Vorpommerns ist sicherlich keine Schande. Die Logik des Schweizer Systems brachte dann auch glücklicherweise die Begegnung zwischen den beiden Mitgliedern des Vorstandes aus Schwerin und Wuppertal, nämlich zwischen Sven Helms und Thomas Falk, aufs Brett, die remis endete.

Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang TNr Teilnehmer Verein/Ort TWZ G S R V Punk Buchh SoBerg
1. 1. Danielsen, Henrik Island 2526 7 5 2 0 6.0 29.0 24.75
2. 2. Odendahl, Reiner Wuppertal 2290 7 4 2 1 5.0 30.5 21.25
3. 6. Westphal, Wolfgang Schwerin 1 2106 7 4 1 2 4.5 29.0 16.25
4. 5. Leisner, Hannes Greifswald 2194 7 4 1 2 4.5 27.5 14.25
5. 7. Grahl, Arvid Schwerin 2 2093 7 4 1 2 4.5 26.5 14.25
6. 3. Knuth, Hannes Parchim 2257 7 4 1 2 4.5 25.0 14.75
7. 4. Weyrich, Morten Schwerin 1 2194 7 4 0 3 4.0 28.0 12.50
8. 17. Rabinowitsch, Juri Moskau 1888 7 4 0 3 4.0 19.0 7.50
9. 8. Wagner, Ralph Wismar 1989 7 2 3 2 3.5 31.5 14.75
10. 10. Merz, Norbert Island 1739 7 3 1 3 3.5 26.5 11.75
11. 18. Helms, Sven Schwerin 3 1939 7 2 3 2 3.5 24.0 11.25
12. 16. Schmidt, Arne Greifswald 1306 7 3 1 3 3.5 21.5 7.25
13. 14. Falk, Thomas Wuppertal 1410 7 2 2 3 3.0 22.5 6.75
14. 9. Littke, Helmut Wismar 1954 7 2 2 3 3.0 21.5 4.75
15. 13. Kiecol, Rene Schwerin 2 1503 7 2 1 4 2.5 20.0 2.75
16. 15. Jäschke, Jonathan Schwerin 3 1400 7 2 0 5 2.0 20.0 1.50
17. 11. Shilaev, Anatoli Moskau 1600 7 1 1 5 1.5 18.5 1.25
18. 12. Skradde, Peter Parchim 1600 7 0 0 7 0.0 20.5 0.00

Damit landete Wuppertal auf den dritten Platz der Städtewertung.

Mannschafts-Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang Mannschaft G S R V Punkte Buchh SoBerg
1. Island 0 0 0 0 9.5 55.5 36.50
2. Schwerin 1 0 0 0 0 8.5 57.0 28.75
3. Wuppertal 0 0 0 0 8.0 53.0 28.00
4. Greifswald 0 0 0 0 8.0 49.0 21.50
5. Schwerin 2 0 0 0 0 7.0 46.5 17.00
6. Wismar 0 0 0 0 6.5 53.0 19.50
7. Schwerin 3 0 0 0 0 5.5 44.0 12.75
8. Moskau 0 0 0 0 5.5 37.5 8.75
9. Parchim 0 0 0 0 4.5 45.5 14.75

Am Abend wurden die Schachspieler vom Stadtkämmerer Andreas Ruhl zum Abendessen eingeladen, an dem auch Henrik Danielsen teilnahm, so dass sich die Gelegenheit bot, mit ihm, er spricht recht gut deutsch, über Feinheiten des Schachs zu sprechen und sich kennenzulernen, nicht nur als Schachspieler, sondern auch als Mensch.

Ein besonderer Dank gehört Sven Helms von den Schachfreunden Schwerins für die tolle Organisation des Turnieres, für den Informationsfluss nach Wuppertal sowie für die Bereitstellung der Tabellen und Bilder vom Turnier – da kommen wir doch gern nächstes Jahr wieder.

Weitere Impressionen in der Galerie.
[TF]

Vier Musketiere…

…, Josef Krük, Alexandr Pertschik, Dennis Peters und Thomas Falk, zogen aus, um die Ehre der Elberfelder Schachgesellschaft im Viererpokal zu verteidigen. War der Gegner doch kein geringerer als die BSW I, Titelverteidiger und -aspirant.

Aber wie würde die BSW I auftreten, wollte man vielleicht Kräfte sparen für die kommenden Runden, oder wäre es zu riskant, gegen die zweite im Pokal verbliebene ESG-Mannschaft mit einer Reservemannschaft aufzutreten. War es nicht doch diese Mannschaft, damals im Gewand der ESG II, die mit immer neuen und stärkeren Spielern auftrat und so die Qualifikation für die nächste Ebene schaffte ? So ging die BSW kein Risiko ein und warf den Recken der ESG keine geringeren als IM Boris Khanukov, Benjamin Ries, Michail Bogorad und Karl Nettesheim entgegen. Doch ließ und lässt sich die ESG nicht von großen Namen einschüchtern, sondern traten getreu dem Motto des jugoslawischen Großmeisters Grigoritsch „igram protiv figur*)“ auf.

Doch war das Quartett der BSW eindeutig überlegen, und so mussten die Musketiere der ESG einer nach dem anderen die Degen senken, auch wenn Dennis noch bis zum Schluss versuchte einen Stich zu machen.

*) = ich spiele gegen die Figuren

Ein gelungener Auftakt der ESG III…

in die neue Spielsaison 2015/16 sollte es sein; wollte man der jüngeren Schwester, der ESG IV, im nichts nachstehen. Hatte man sich dafür eigens Bernd Mühlinghaus als Verstärkung und Glücksbringer von der ESG IV geholt. Doch nicht ohne Gegenwehr. So marschierte am Brett 6 der Wermelskirchener Schachfreund Helmut Krük durch die Eröffnung wie Blücher einst nach Waterloo – für fünfzehn Züge brauchte er keine fünf Minuten (sein Gegenüber, Peter Wiesemann, jedoch über dreißig) und brachte Peter an der linken Flanke schwer in Bedrängnis. Peter konnte jedoch mit der Kavallerie den Einbruch mit Dame und Turm an dieser Flanke verhindern. Entschieden wurde die Begegnung an der anderen Flanke, mehrmals sprang der Wermelskirchener Springer zwischen b5 und a7 hin und her, und Peter bot remis an. Vielleicht hätte er es auf Stellungswiederholung ankommen lassen sollen; denn eine vernünftige Alternative hatte der Wermelskirchener nicht, vielleicht hätte der Wermelskirchener dennoch auf Sieg spielen wollen.

Am Spitzenbrett der Elberfelder nahm wieder Routinier Josef Krük Platz und bot seinem Gegenüber, Gerhard Lohmann, wie dieser in der anschließenden Analyse zu verstehen gab, und den Zuschauern eine Lehrstunde in Sachen Positionsspiel. Hoffte und glaubte Gerhard Lohmann, seinen schwachen Springer gegen Josefs starken Springer tauschen zu können und somit in ein leicht vorteilhaftes Endspiel abwickeln zu können, so behielt Josef jedoch den Überblick und drückte am Königsflügel und ließ Lohmann im 37. Zug mit Dg8 daneben greifen.

Kruk

Unbeirrt zog Josef Th8. Da änderte auch der Versuch mit Sxf5 nichts, den Josef mit Dh5+ beantwortete.

An Brett zwei riskierte Thorben Mantler gegen Werner Müller einen Bauernraub und sah sich bald darauf einem gefährlichen Königsangriff ausgesetzt. Es gelang ihm jedoch, die Angriffe seines Gegenübers zu parierten und mit dem Materialvorteil ein gewonnenes Endspiel herbeizuführen. So zog Werner Müller im 39.Zug Df3

Mantler-Muller

und Thorben setzte mit Sf4+ nach. Es folgten 40. Ke3, Sxd5+ 41. exd5, Dxf3+ 42. Kxf3 Kg7 und der weiße König kann die schwarzen Bauern am Königsflügel nicht erobern.

Nun hatten die Elberfelder schon zweieinhalb Zähler, und an den laufenden Brettern sah es zuversichtlich aus. An Brett drei versuchte Alexandr Pertschik mit Dame mit Springer- und Läuferunterstützung am Königsflügel die gegnerische Stellung aufzuknacken, das Brett vier mit Alfred Güthler war unklar, an Brett fünf überzeugte Dennis Peters, der immer für eine taktische Überraschung gut ist. An Brett sieben führte Harald Kurz die Figuren aktiv ins Feld, und am Brett acht überraschte Bernd seinen Gegenüber, Gerhard Paradies, mit einer Springergabel und konnte die Qualität erobern – Erleichterung machte sich in den Reihen der ESG breit.

Doch dann geriet der Vorwärtsdrang der ESG ins Stocken, hatte  Bernd doch die Qualität und einen gedeckten Freibauern (warum ließ er ihn nicht laufen), und plötzlich war die gegnerische Dame hinter die Bauernlinie eingedrungen und stiftete mit ständigen Schachs und Bauernraub Unruhe, in der Bernd die Qualität wieder verlor. Jetzt sah alles nach remis aus. Auch Haralds Angriff kam ins Stocken. Sein Gegner Patric Mücher tauschte geschickt alles ab, so dass Harald nicht mehr als remis rausholen konnte. Auch Alexandr fand nicht die zwingenden Züge, so dass in einer geschlossenen Stellung mit verschiedenfarbigen Läufern mehr als remis nicht drin war – immerhin hatten wir jetzt dreieinhalb Zähler.

Dann machte Dennis an Brett fünf mit einer schönen Kombination, die zu einer Überlastung der Bauerverteidigung führte, alles klar, und sein Kontrahent gab auf. Nun willigte auch Alfred an Brett vier in ein remis ein. Nur Bernd wollte, sich über den Schlamassel mit dem Dameneinbruch ärgernd, nicht in ein remis einwilligen, wollte er sich doch für eine weitere Aushilfe empfehlen. Verbissen kämpfte er, behielt den Überblick und konnte somit seinem Bauern zur Umwandlung verhelfen. Die Partie und damit die Begegnung war entschieden. Mit sechs Zähler am Gürtel fuhren die ESG-Recken nach hause.
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