ESG I: Letzte Hürde 4,5-3,5 genommen

Trotz vorzeitigem Aufstieg in die NRW-Liga ging es im letzten Regionalliga-Mannschaftskampf der ESG I auswärts gegen SV Dinslaken II noch um die Bilanz und um einen positiven Saisonabschluss.

Die Dinslakener als Vorletzter der Tabelle hatten zwar die Relegation sicher, könnten sich aber durch einen Überraschungscoup gegen ESG I noch aus der Abstiegszone retten.

So entwickelte sich ein beidseitiges zähes Ringen, und auf dem Ergebnisformular passierte die ersten 3 Stunden lang erst mal nichts.

Zwischen der dritten und vierten Stunde passierte dann um so mehr, es trotteten sechs Remisen ein, so dass es zunächst 3,0-3,0 stand. Die beiden Spitzenbretter waren jedoch voll auf Trab.

Helge Hintze mit Schwarz konnte zwar Materialvorteil aufweisen, nämlich Turm, Springer, Läufer und fünf Bauern gegen zwei Türme, Springer und zwei Bauern; Helges Springer wurde aber von den gegnerischen Türmen und vom König quer über das gesamte Brett  gejagt. So hoppelte der Springer von einem Feld zum anderem und konnte einfach kein sicheres Plätzchen, sprich eine Bauernstruktur zum Festklinken finden.

Zudem wurden die beiden Türme und der König des Gegners immer aktiver aufgestellt, was für den weiteren Verlauf eine latente Schwächung von Helges Königsstellung und Eindringen in seine Bauernstruktur zur Folge hätte.

Reiner Odendahl mit Weiß hatte bei gleichem Material und zunächst unklarem Spiel durch ein Springer-Dame-Turm-Manöver Positionsvorteil herausgearbeitet, der darin mündete, dass sein Springer sich am Damenflügel entscheidend festsetzen konnte und dem schwarzfeldrigen Läufer des Gegners überlegen war. Zudem war Reiners Dame hyperaktiv und wirkte über das gesamte Brett.

So gallopierte Reiner Odendahl nach Turmtausch mit Dame, Springer und reichlich Bauern gegen Dame, Läufer und ebenfalls reichlich Bauern einem Bauerngewinn entgegen. In der Folge konnte Reiners Gegner dem Druck und den taktischen Drohungen nicht mehr standhalten, versuchte jedoch noch Dauerschachs und taktische Manöver. Dies fruchtete aber nicht, und Reiners fortgeschrittener Freibauer war nicht mehr aufzuhalten. F. Pöss hatte in hoffnungsloser Position  dann ein Einsehen und gab auf zum 4,0-3,0 für ESG I in der fünften Stunde.

Inzwischen hatte A. Borchert am zweiten Brett auch eingesehen, dass die Springerjagd noch endlos ohne klares Resultat so weitergehen kann, er die Partie auch nicht überziehen wollte, und man verständigte sich auf Remis zum 4,5-3,5 Endergebnis für ESG I.

Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss!

[Michael Podder]