Klassenerhalt wohl trotz Heimklatsche sicher

1. Bezirksliga: ESG III – SW Remscheid 1,5 : 6,5

Reicht es, oder reicht es nicht? Diese Frage beschäftigte die Spieler der Drittvertretung nach der Heimklatsche gegen Remscheid. Stand jetzt sieht es so aus, als wenn der 9. Platz doch für den Klassenerhalt reichen sollte.

Ursprünglich hatten sich die Elberfelder aber natürlich vorgenommen, den Heimkampf gegen Schwarz-Weiß Remscheid, den direkten Konkurrenten, im Abstiegskampf, erfolgreich zu gestalten. Denn damit wären jedwede Eventualitäten und Rechenschiebereien vom Tisch gewesen.

Dem kampflosen Sieg folgen ausgespielte Niederlagen

So spielte es der ESG in die Karten, dass Peter Wiesemann an Brett zwei zu einem kampflosen Sieg kam, und die Gastgeber mit einer Führung in den Mannschaftskampf starteten. Die Führung hielt indes nicht lange, da Thorben Mantler am Spitzenbrett einen taktischen Einschlag seines Gegners Dr. Münich übersah und direkt aufgab. Ähnlich wie Thorben erging es Benedikt Abel, der an Brett sieben ebenfalls von einer Taktik seines Gegners Stutt überrascht wurde. Auch hier erwies sich das Figurenopfer als korrekt und Benedikt wurde kurz darauf Matt gesetzt.

Am 8. Brett war es dann ESG-Akteur Rüdiger Horn, der Material opferte und sich einen erfolgreichen Königsangriff davon versprach. Sein Gegenüber Hein fand jedoch die richtige Verteidigung und behielt den Materialvorteil, sodass Rüdiger aufgab. Kurios verlief die Partie von Thomas Falk am 5. Brett gegen Vinotharan. Thomas glaubte, bei einem Generalabtausch einen Bauern erobern zu können. In Wahrheit verlor er jedoch einen Offizier im Tausch für den Bauern und die Partie war verloren.

Reichlich Spannung bot die Partie von Denis Krzysztala, der an Brett sechs Stiller gegenübersaß. Denis versuchte, mit einer Turmbatterie in die gegnerische Stellung einzudringen. Dabei wurden die Türme jedoch getrennt, und als einer von ihnen gefangen wurde, gab Denis die Partie auf. Ohne Materialnachteil aber mit einer dennoch hoffnungslosen Stellung musste sich schließlich auch Dietmar Kaufmann an Brett drei geschlagen geben. Dietmar hatte gegen Freiknecht kein Gegenspiel aufziehen können und sah keinen Ausweg mehr, nachdem sein König immer mehr unter Beschuss geriet.

Martin mit List zum Remis

Am Debakel war jetzt nichts mehr zu ändern, doch Martin Keller mühte sich an Brett vier gegen Kittling, um zumindest noch ein Hälftchen auf die Spielberichtskarte bringen zu können:

Keller – Kittling nach 70.Ke3

Kittling stand auf Gewinn, doch Martins Zug war nicht ohne List. Nach 70…d2 71.Kxd2 f4 72.Sxf4 Kxf4 verblieb Kittling mit dem „falschen Läufer“, und eine Bauernumwandlung war unmöglich. Martin hatte dies rechtzeitig erkannt und konnte schelmisch grinsend den Teilerfolg verbuchen.

„Mit der Leistung haben wir den Klassenerhalt auch nicht verdient!“, war die einhellige Meinung einiger konsternierter ESG-Akteure noch während des Mannschaftskampfes. Nun sieht es allerdings, wie anfangs erwähnt, doch danach aus, als wenn es aufgrund von Punkt 18 der Meisterschaftsausschreibung zum Klassenverbleib reichen sollte. Die Drittvertretung wäre in diesem Fall mit einem blauen Auge davongekommen.

[TM]

Überzeugender Sieg vor dem „Finale“

1. Bezirksliga: SC Solingen 1928 – ESG III 1,5 : 6,5

Mit dem überzeugenden Sieg hat die Drittvertretung die Chance auf den Klassenerhalt gewahrt. Nun steht am letzten Spieltag wie erwartet ein echtes „Finale“ an.

Zu einem Zeitpunkt, als andere Partien noch in der Eröffnungsphase waren, hatte Denis Krzysztala an Brett sechs bereits das Endspiel erreicht. Dort lockte er seinen Gegner Martino-Groß in eine Mattfalle, die auch prompt zuschnappte. Mannschaftsführer Thomas Falk konnte ebenfalls im Endspiel triumphieren: Er opferte an Brett fünf gegen Malkeit einen Bauern, um den gegnerischen König nach vorn zu locken:

Falk – Malkeit nach 35…Kxf5

Nach 36.d6 war der König zwar noch im berüchtigten Quadrat, allerdings konnte er den Bauern nicht mehr vor dem Umwandlungsfeld aufhalten, da dieser von seinem Turm unterstützt wurde. Folglich spielte Malkeit 36…Td3, um die Türme zu tauschen. Nach 37.Txd3 cxd3 38.d7 jedoch befand sich der König dennoch einen Schritt zu weit vorne und Malkeit gab die Partie auf.

Nervenkitzel bei Dietmars Partie

Nichts für schwache Nerven war Dietmar Kaufmanns Partie am 3. Brett: Mit einem starken Läuferopfer hatte sich Dietmars Gegner Hammermeister bereits eine zweizügige Mattmöglichkeit erspielt, diese aber übersehen. Im weiteren Spielverlauf glich Dietmar zunächst den Materialnachteil aus, um dann im Endspiel sogar noch den vollen Punkt zu holen. Drei erfolgreiche Partien, die im Endspiel entschieden wurden – eine tolle Zwischenbilanz des Mannschaftskampfes!

Martin Keller konnte am 4. Brett zudem ein sicheres Remis mit den schwarzen Steinen erreichen. Auch Martin bewies gegen Lange ein gutes Verständnis des Endspiels, sodass sein Gegner keine gefährlichen Drohungen aufbauen konnte. Eben jenen Drohungen hatte sich vielmehr Thorben Mantler am Spitzenbrett zu erwehren. Thorben hatte seinem Gegner Marcel Düxmann das Zentrum und teilweise sogar die Initiative überlassen. Düxmann griff jedoch zu überhastet an, ohne zuvor die Entwicklung aller Figuren abzuschließen, sodass Thorben doch noch einen Sieg vermelden konnte.

Die Ersatzspieler punkten voll

An Brett sieben rechtfertigte Ersatzmann Benedikt Abel seinen Einsatz mit einem schönen Sieg gegen Kamphausen:

Abel – Kamphausen nach 19…cxd4

Nach dem Abtausch einiger Bauern fand Benedikt den spektakulären Abzug 20.La5! Kamphausen versuchte noch 20…b6, doch nach 21.Lxb6 Dxb6 22.Txc8 hatte der ESG-Spieler die Qualität gewonnen und sich eine solide Gewinnstellung erspielt.

Etwas länger als zwischendurch erwartet dauerte die Partie von Frank Tiegs am 8. Brett gegen Dirk Düxmann. Frank hatte in der geschlossenen Stellung zwei Läufer erobern können und nach Abtausch der Damen jedes Gegenspiel seines Gegners unterbunden. Düxmann stemmte sich jedoch noch über zahlreiche Züge gegen die Niederlage – letztlich jedoch ließ sich Frank nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Einziger Wehmutstropfen war die Niederlage von Peter Wiesemann, der es an Brett zwei allerdings auch mit dem DWZ-stärksten Akteur der Gastgeber Robert Jenusch zu tun hatte. Peter konnte mit einem schönen Bauernopfer die Partie ausgleichen, setzte die Partie danach jedoch zu inkonsequent fort. Jenusch tauschte schließlich sämtliche Offiziere ab und nahm den Mehrbauern in ein gewonnenes Endspiel mit, sodass Peter aufgeben musste.

Somit könnten die Voraussetzungen vor dem letzten Spieltag nicht spannender sein: Die ESG III empfängt zu Hause SW Remscheid, den punktgleichen Konkurrenten auf dem Nichtabstiegsplatz. Ein Sieg würde der Drittvertretung somit den Klassenverbleib sichern, ein Unentschieden dagegen würde nicht ausreichen.

[TM]

Zwischenzeitliche Führung reichte nicht

1. Bezirksliga:  ESG III – Velberter SG 3 : 5

Trotz zwischenzeitlicher Führung musste die Drittvertretung nach knapp dreieinhalb Stunden Spielzeit die Überlegenheit des Verbandsklassenabsteigers anerkennen. Deshalb stehen für die Elberfelder im April gleich zwei „Endspiele“ um den Klassenerhalt auf dem Spielplan.

Die favorisierten Gäste gingen früh in Führung, nachdem an Brett fünf Moritz Perne gegen Krüger aufgrund einer Fesselung die Qualität verloren hatte. Postwendend schlugen die Gastgeber jedoch zurück. Zunächst in Person von Peter Wiesemann, der sich am 2. Brett gegen Brell die folgende Stellung erspielt hatte:

Wiesemann – Brell nach 14…Te8

Mit 15.Sxf6+ Lxf6 16.Lxd5 nutzte Peter die simultane Fesselung beider Deckungsbauern aus, um die Partie für sich zu entscheiden. Tatsächlich wäre die schwarze Stellung aber auch nach 15…Sxf6 16.Txe6! Lxe6 17.Lxe6+ Kh8 oder Kf8 18. Se5 nicht mehr adäquat zu verteidigen gewesen. Die Variante 15…gxf6 scheiterte recht offensichtlich an 16.Dg6+.

Kurze Zeit später erspielte Martin Keller an Brett vier einen weiteren vollen Punkt für die ESG. Martin fand gegen Steinhauer das folgende feine Läuferopfer:

Keller – Steinhauer nach 19…h6

20.Lxg5! Steinhauer nahm das Opfer an, musste allerdings nach 20…hxg5 21.Txg5+ Kh8 22.De2 die Segel streichen. Das Opfer abzulehnen wäre aufgrund des entblößten Königs allerdings auch keine spielbare Option gewesen.

Die Führung bot keine Sicherheit

Anlass zur Hoffnung bot die Zwischenzeitliche 2:1-Führung indes nicht. Denn an den übrigen Brettern sah es aus ESG-Sicht nicht besonders vielversprechend aus. Ralf Quast musste sich an Brett acht gegen Gutzeit eines Königsangriffs erwehren und verlor dabei zu viel Material. Folglich gab sich Ralf geschlagen. Mannschaftsführer Thomas Falk dagegen fand an Brett sieben gegen Curdts ein schönes Qualitätsopfer. Damit nahm Thomas den Druck aus der Stellung und nach dem Rückgewinn der Qualität verständigte man sich auf Remis.

Am 6. Brett boten Berk Boyacioglu und Dorn eine wilde Partie. Berk glückte ein Qualitätsgewinn, sein Springer war im Anschluss jedoch in der Ecke gefangen. Da er diesen nicht mehr befreien konnte, hatte Dorn nun Material- und Stellungsvorteile, die er in einen vollen Punkt ummünzte. Deutlich ruhiger ließen es an Brett drei Dietmar Kaufmann und sein Gegenüber Kowalewski angehen. Bis ins Turmendspiel hinein sah es so aus, als könne Dietmar sich immer noch verteidigen. Doch dann ging ein wichtiger Bauer verloren und das Endspiel war nicht mehr zu halten. Den Schlusspunkt setzten Thorben Mantler und Dr. Gillessen, die sich angesichts des bereits entschiedenen Mannschaftskampfes eine Punkteteilung vereinbarten.

Ein schönes Gastgeschenk
Bierkrug zum 125. Vereinsjubiläum

Ein Gastgeschenk hatten die Velberter den Elberfeldern aber doch gemacht. Anlässlich des 125. Vereinsjubiläums waren im Jahr 1976 eine limitierte Anzahl an Bierkrügen mit ESG-Emblem verteilt worden. Dr. Gillessen hatte einen ebensolchen Krug mitgebracht und den Gastgebern gespendet. Herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal für dieses schöne Mitbringsel! Gegen eine kleine Spende durfte der Autor dieser Zeilen das gute Stück glücklich mit nach Hause nehmen.

Enttäuschender Start ins Kalenderjahr 2024

1. Bezirksliga: SV Wermelskirchen II – ESG III 7 : 1

Für die Drittvertretung begann das Kalenderjahr 2024 mit einer herben Enttäuschung. In Wermelskirchen wurden die Elberfelder vom Tabellenführer mit 1:7 abgefertigt.

Der Mannschaftskampf begann vielversprechend, als Mannschaftsführer Thomas Falk an Brett vier gegen Scheunemann mit den schwarzen Steinen gut aus der Eröffnung kam. Trotz einer aussichtsreichen Stellung bot er Remis an, was von Scheunemann akzeptiert wurde. Oleksandr Antonenko an Brett acht erspielte sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Gewinnstellung. An den übrigen Brettern war noch alles offen.

Materialverluste lassen zwei Partien kippen

Dann kippten jedoch fast zeitgleich zwei Partien zu Ungunsten der Elberfelder Gäste: An Brett zwei hatte Dietmar Kaufmann den Stonewall seines Gegners Werner Müller nahezu kopiert und bei blockierten Bauernketten bahnte sich ein Remis an. Dietmar ließ jedoch eine Springergabel zu, verlor die Qualität und gab sofort auf. Ebenfalls mit einem Fehlgriff endete die Begegnung zwischen Peter Wiesemann und Lohmann an Brett drei. Der Wermelskirchener hatte dank eines weit aufgerückten Freibauern sowie aufgrund des Läuferpaares etwas besseres Spiel. Peter konnte jedoch den Bauern blockieren und genügend Gegenspiel aufbauen. Als Peter jedoch seinen h-Bauern ungedeckt ließ und Lohmanns Dame am Königsflügel einbrechen konnte, war die Stellung nicht mehr zu halten.

Die Hoffnungen im ESG-Lager schwanden schließlich, als der fast schon sicher geglaubte Punkt an Brett acht ebenfalls verloren ging: Oleksandr hatte sich wie zuvor erwähnt gegen Arwen Steinhaus eine Gewinnstellung mit drei Mehrbauern erspielt. Er wollte es dann allerdings zu kunstvoll machen und opferte einen Turm, um einen der Bauern umzuwandeln. Steinhaus durchschaute den Plan allerdings und schnappte sich den Turm, ohne die Bauernumwandlung zuzulassen. Nicht drei aber immerhin einen Mehrbauern konnte Thorben Mantler am Spitzenbrett gegen Hermes mit ins Endspiel nehmen. Der Wermelskirchener Mannschaftsführer vermochte jedoch mit seinen Springern Thorbens Bauernstellung so zu schwächen, dass sich dieser mit einem Remis zufriedengab.

Am Ende wird es deutlich

An den übrigen Brettern ereignete sich aus ESG-Sicht nichts Erfreuliches mehr. Hakan Uludüz verlor am 7. Brett durch ein Scheinopfer seines Gegners Paradies einen Bauern. Als Paradies seinen Mehrbauern gefährlich nah ans Umwandlungsfeld brachte, musste Hakan auch noch die Qualität geben und gab kurze Zeit später auf. Bei Valeriia Antonenko an Brett fünf dagegen erwies sich der weit aufgerückte Bauer als Sorgenkind. Ihr Gegner Faupel kassierte den Bauern im Turmendspiel ein und erspielte sich geschickt eine Gewinnstellung. Valeriia verteidigte sich verbissen, musste jedoch am Ende die Segel streichen. Auch am 6. Brett waren die Mühen von Ralf Quast letztlich vergebens. Obwohl er sich gegen Kubiak lange gut verteidigt hatte, eroberte der Wermelskirchener im Springerendspiel zwei Mehrbauern am Damenflügel. Ralf bemühte sich, seinen Springer ins gegnerische Lager einbrechen zu lassen. Kubiak jedoch ließ kein Gegenspiel zu und fuhr den vollen Punkt ein.

Zu allem Überfluss gab es mit Blick auf die übrigen Bezirksliga-Paarungen weitere Hiobsbotschaften! Mit Solingen 1928 und den Schachfreunden Neviges konnten zwei Konkurrenten im Abstiegskampf voll punkten. Dementsprechend muss die ESG III in den verbliebenen drei Runden auf jeden Fall noch einige Zähler holen, um den Klassenverbleib zu sichern.

[TM]