Klare Niederlage im Stadtderby

1.  Bezirksliga: Schachfreunde Anna 88 – ESG III 5,5 : 2,5

Dem Hoppeditzerwachen am Samstag folgte das böse Erwachen am Sonntag: Denn eigentlich wollte die Drittvertretung den Rückenwind vom letzten Ligasieg vor zwei Wochen mitnehmen und etwas Zählbares im Stadtderby bei den Schachfreunden Anna mitnehmen. Stattdessen gab es im Laurentiustreff eine schmerzliche Niederlage gegen den Aufsteiger.

An Brett sechs musste sich Denis Krzysztala bereits in der Eröffnung eines Angriffs auf seinen rochierten König erwehren. Denis eroberte zwar einen Turm, der Mattangriff seines Gegners Rauter war dennoch durchschlagend und entschied die Partie. Es folgten zwei Punkteteilungen, wobei sich am Spitzenbrett Thorben Mantler und Kuhnhenn bereits nach 13 Zügen die Hände reichten. Wesentlich länger – nämlich bis ins Endspiel – kämpfte Thomas Falk und Passon an Brett fünf. Das Bauernendspiel schien die gesamte Zeit über totremis zu sein, die spätere Computeranalyse offenbarte jedoch kurzzeitige Gewinnwege zunächst für Thomas, dann für Passon. Das vereinbarte Remis scheint somit auch im Nachhinein ein faires Ergebnis zu sein.

Partien kippen zu Ungunsten der ESG

Beim Zwischenstand von 1:2 aus ESG-Sicht kippten nun einige Partien zu Ungunsten der Gäste: Zunächst musste Peter Wiesemann am 2. Brett die Waffen strecken, nachdem er in eine Springergabel seines Gegners Hölzer getappt war. Dann hatte Martin Keller am 4. Brett das Pech, dass er aufgrund des Zwischenstandes im Mannschaftskampf bedingungslos auf Sieg spielen musste. Seine Stellung bot durchaus das Potenzial dazu, zumal sein Gegner Beil mit akuter Zeitnot zu kämpfen hatte. Am Ende war es dennoch der Anna-Spieler, der seinen Königsangriff mit einem unabwendbaren Matt abschließen konnte.

Mit der Niederlage an Brett acht war der Mannschaftskampf bereits entschieden: Zwar wehrte sich Nachwuchsspieler Oleksandr Antonenko bei seinem Bezirksligadebüt nach Kräften, musste nach einem Turmverlust im Endspiel jedoch die spielerische Überlegenheit seines Gegenübers Kannengießer anerkennen.

Zumindest ein Debakel wird verhindert

In verbliebenen Partien ging es somit nur noch darum, ein Debakel zu verhindern. Somit war das Remis von Dietmar Kaufmann an Brett zwei gegen Richert durchaus als Erfolg zu werten. Dietmar baute sich gewohnt solide auf und brachte Richert immerhin dazu, eine Menge Bedenkzeit zu verbrauchen. Nach dem Abtrausch der Damen war die Luft allerdings raus und man verständigte sich darauf, die Punkte zu teilen.
In der letzten verbliebenen Partie hatte Ralf Quast am 7. Brett trotz deutlicher Stellungsnachteile den Kampfesmut noch nicht verloren:

Quast – Soechting nach 47…Td7

Mit der Springergabel 48.Th8+ Kg6 49.Se5+ Kh5 50.Sxd7 konnte Ralf die Partie zu seinen Gunsten drehen und seinen Gegner Soechting wenige Züge später zur Aufgabe zwingen.

Dennoch stand am Ende eine klare Niederlage im Stadtderby, was die Drittvertretung im Kampf um den Klassenerhalt wieder zurückgeworfen hat. Ein schachlicher Aschermittwoch ist es so kurz nach dem Hoppeditzerwachen zwar nicht, aber in den kommenden Mannschaftskämpfen müssen Punkte her!

Der Hoppeditz weiß, was zu tun ist.

Erster Saisonsieg

1.  Bezirksliga: Schachfreunde Neviges – ESG III 2,5 : 5,5

Die Drittvertretung konnte vergangenen Sonntag den ersten Saisonsieg feiern und sich damit ein wenig Luft im Abstiegskampf der 1. Bezirksliga verschaffen. Dabei musste Mannschaftsführer Thomas Falk im Vorfeld einige Gespräche führen und Nachrichten schreiben, ehe er seine Acht zusammen hatte. Doch auch die Gastgeber konnten nicht in Bestbesetzung antreten – Erkältungsviren gibt es schließlich auch in Velbert – bekamen aber ebenfalls acht Spieler ans Brett.

Den ersten Sieg konnte Martin Keller an Brett vier vermelden: Sein Gegner Konrad Öttl hatte in der Eröffnung überraschend eine Figur gegen zwei Bauern geopfert und tatsächlich gefährliches Gegenspiel erhalten. Martin schaffte es jedoch, die Bauern rechtzeitig vor den Umwandlungsfeldern zu verhaften und den Materialvorteil in einen vollen Punkt umzumünzen. Es folgte ein sicheres Remis von Thomas Falk an Brett sechs gegen Jens Schneider, ehe Dietmar Kaufmann am 3. Brett die ESG-Führung ausbauen konnte. Dietmar und sein Gegenüber Binas verließen relativ schnell die gewohnten Theoriepfade zugunsten eines sehr scharfen Abspiels mit beidseitig unrochierten Königen.

Kaufmann – Binas nach 16…Dd7

Nach dem ungenauen Zug seines Gegners schlug Dietmar Kapital aus der halboffenen h-Linie und fuhr mit 17.Dxd7+ Kxd7 18.Txh7 fort. Binas blieb nichts anderes übrig, als mit 18…Txh7 19.gxh7 Lg7 20.hxg8 seinen Springer zu opfern. Dietmar nahm den Materialvorteil mit ins Endspiel und gewann dieses problemlos.

Ein ungestümer Angriff und ein kletternder Orang-Utan

Ein weniger glückliches Händchen hatte Berk Boyacioglu, der an Brett fünf gegen Günther zu ungestüm mit seinen Bauern nach vorne marschiert war, und dabei einen Bauern verlor. Günther gewann Oberwasser und verwandelte den Materialvorteil sicher zum Sieg.
„Mich laust der Affe!“ wird sich Alexander Schneider an Brett sieben möglicherweise gedacht haben, als ihn ESG-Ersatzmann Ralf Quast mit dem „Orang-Utan“ – wie die Sokolski-Eröffnung scherzhaft auch genannt wird – konfrontierte. Tatsächlich wusste Schneider dem ungewöhnlichen Aufbau nie so recht beizukommen, was Ralf geschickt zu seinem Vorteil nutzte und schließlich den vollen Punkt einfuhr. Somit wog die unglückliche Niederlage von Peter Wiesemann an Brett zwei gegen Friedrich auch nicht allzu schwer. Die gesamte Partie über hatte sich Peter sehr gut gegen die konstanten Angriffe seines Nevigeser Gegenübers erwehren können und schließlich ein Turmendspiel abtauschen können, dass für Friedrich nicht zu gewinnen war. Jedoch ein Turmtausch brachte Friedrich auf die Siegerstraße, was Peter erst nach dem erfolgten Abtausch realisiert hatte.

Am Ende wird es deutlich

Am Ende wurde es aber dennoch ein klarer Mannschaftssieg für die ESG, da die beiden noch ausstehenden Partien gewonnen wurden: Zunächst brachte Frank-Peter Tiegs an Brett acht seinen Gegner Bagi dazu, sich am Igelaufbau die Zähne auszubeißen. Dann eroberte er während des zu stürmischen Angriffs seines Gegners einen Offizier und führte die Partie umsichtig zum Sieg.
Nach über fünf Stunden Spielzeit gelang es auch Thorben Mantler am Spitzenbrett, seinen Gegner Klaus Meyer zur Aufgabe zu zwingen:

Mantler – Meyer nach 21…Tae8

Das Figurenopfer 22.Sxe6 Txe6 war noch korrekt, doch Thorbens Fortsetzung 23.Sxd5 verpasste den sicheren Gewinnweg 23.Lxd5 (z.B. 23…Kh8 24.Lxe6 Dxe6 25.e4 fxe4 26.Td6 mit klarem Vorteil für Weiß). In der Folgezeit entstand ein Endspiel mit Turm und sieben Bauern auf Thorbens Seite sowie Turm, Springer und zwei Bauern auf Seiten Meyers. Auch nicht unbedingt das, was man in Lehrbüchern findet und somit musste Thorben ordentlich kämpfen, bis er schlussendlich einen Bauern durchbringen und die Partie gewinnen konnte.

Die Drittvertretung hat nach dem ersten Saisonsieg jetzt Anschluss ans Tabellenmittelfeld und könnte mit einem Erfolg in zwei Wochen gegen die SF Anna 88 sogar ein wenig Abstand zu den Abstiegsplätzen gewinnen.

[TM]

Missglückter Saisonstart

1.  Bezirksliga: ESG III – Vohwinkeler SC 3 : 5

Missglückter Saisonstart für die Drittvertretung: Auch das Heimspiel am Sonntag gegen Aufsteiger Vohwinkel wurde verloren. Damit wartet das Bezirksligateam nach zwei Spieltagen weiterhin auf den ersten Punktgewinn.

Dabei gestaltete sich der Auftakt des Mannschaftskampfes sehr vielversprechend: An Brett sechs konnte Mannschaftsführer Thomas Falk seinen Gegner Pietzka zunächst immer weiter einengen und schließlich mit einer Bauerngabel einen Turm erobern. Auch Martin Keller wirkte unmittelbar nach der Partie noch glücklich über sein Remis gegen Nareike, da er das späte Mittelspiel mit einem Minusbauern bestreiten musste. Die spätere Analyse zeigte jedoch, dass Martins Initiative und aktiveren Figuren den Bauern mehr als kompensierten, sodass man von einer klar besseren Stellung des Elberfelders sprechen musste.

Die ESG-Akteure bleiben optimistisch

Doch zunächst blieb man im ESG-Lager weiterhin optimistisch, zumal der zwischenzeitliche Ausgleich nach der Niederlage von Valeriia Antonenko (Brett sieben) gegen Dietze nicht lange Bestand hatte. An Brett acht gelang Denis Krzysztala nämlich postwendend die erneute ESG-Führung, nachdem er seinem Gegner Denner eine gefesselte Figur abnehmen konnte. An den übrigen Brettern deutete sich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht an, dass der Mannschaftskampf kippen könnte. Jedoch folgten gleich zwei Partien mit aus ESG-Sicht unglücklichen Verläufen:

An Brett vier hatte sich Moritz Perne gegen Knapp eine Gewinnstellung erspielt, wobei der „Vollstreckungszug“ allerdings schwer zu finden war.

Perne – Knapp nach 26…Tb8

Nach dem Scheinopfer 27.Lf4! muss die Dame die Deckung des Bauern d5 aufgeben und Schwarz gerät in eine hoffnungslose Stellung 27…Dxf4 28.Dxd5+ Df7 Dxd4. Moritz wählte stattdessen das Abspiel 27.Lc3 Le6 28.Lxd4 Dxd4 29.Dc3 um das von ihm ursprünglich angestrebte Remis zu erreichen. Objektiv ist die Stellung ausgeglichen, doch die schwarzen Zentrumsbauern erwiesen sich als mächtige Waffe im Endspiel, sodass Knapp dieses für sich entscheiden konnte.

Qualitätsopfer bringen nicht den erhofften Erfolg

Am Spitzenbrett riskierte Thorben Mantler gegen Hegde ein Qualitätsopfer, um drei verbundene Freibauern am Damenflügel zu generieren. Die Bauern kamen jedoch nie wirklich nach vorne und Hegde spielte seinen Materialvorteil erbarmungslos zum vollen Punktgewinn aus.

Die letzten Hoffnungen, zumindest noch ein 4:4-Unentschieden erreichen zu können, zerschlugen sich mit der Niederlage von Berk Boyacioglu am 5. Brett. Ähnlich wie Thorben hatte Berk ein Qualitätsopfer riskiert, in seinem Fall allerdings mit der Hoffnung auf einen Königsangriff. Sein Gegner Pufal verbrauchte viel Bedenkzeit, fand allerdings auch stets die richtigen Verteidigungszüge und führte mit dem Materialvorteil die Partie zum Sieg.

Die Elberfelder standen somit trotz des guten Beginns am Ende mit leeren Händen da. In der nächsten Runde muss gegen Neviges somit etwas Zählbares rausspringen, will man im Kampf um den Klassenerhalt nicht frühzeitig in eine prekäre Lage geraten.

[TM]

Was zählt ist der Klassenerhalt!

1. Bezirksliga: ESG III – Schwarz-Weiß Remscheid 1,5 : 6,5

Stark ersatzgeschwächt musste die Drittvertretung zum Saisonabschluss eine deftige Klatsche einstecken, was allerdings nicht das Gesamtbild einer insgesamt zufriedenstellenden Spielzeit schmälern soll. Trotz aller Widrigkeiten hat die ESG III immerhin solide den Klassenerhalt geschafft.

Die Niederlage der Gastgeber zeichnete sich schon früh ab: An Brett fünf musste Hakan Uludüz gegen Ferger die Segel streichen, nachdem er beim Versuch eine Springergabel anzubringen, den Springer ohne Materialgewinn verloren geben musste. Am 2. Brett lieferte sich Martin Keller einen spannenden Schlagabtausch mit Barten. Beide Spieler hatten ihren Bauern bis kurz vors Umwandlungsfeld gezogen, Barten hätte jedoch mit Schach umgewandelt, was ihm den partieentscheidenden Vorteil gab. Am Spitzenbrett glaubte Thorben Mantler, angesichts schnell abgetauschter Damen auf die Rochade verzichten zu können. Sein Gegner Dr. Münich bestrafte den in der Mitte verbliebenen König jedoch und zwang Thorben zur Aufgabe.

Zumindest nicht „Schwarz gespielt“

Zwischenzeitliche Befürchtungen, man könne gar „Schwarz gespielt“ werden – also 0:8 verlieren – konnte Peter Wiesemann am 4. Brett gegen Kittling zerstreuen. Peter spielte solide, tauschte viel ab und konnte am Ende immerhin ein Hälftchen erspielen. Lange sah es auch bei Renè Niebergall  an Brett acht nach einer Punkteteilung aus. Im ausgeglichenen Mittelspiel ließ sich Renè jedoch zu einem riskanten Springermanöver verleiten, dass sein Gegner Stiller zu einem Bauerngewinn nutzte, mit dem er die Partie für sich entschied.

„Am schwersten ist es, ein gewonnenes Spiel zu gewinnen“, wusste bereits der deutsche Weltmeister Dr. Emmanuel Lasker. Leider musste auch Rüdiger Horn an Brett fünf diese Erfahrung machen, als er gegen Löffler folgende Stellung auf dem Brett hatte:

Löffler – Horn nach 26.h4

Offenkundig steht Schwarz dank Qualitätsvorteils und Mehrbauern auf Gewinn, doch die weiße Drohung h5 ist nicht zu unterschätzen. Rüdiger versuchte mit dem Damentausch 26…Dg7 den weißen Angriff zu stoppen, geriet aber nach 27.Dxg7+ Kxg7 28.Sxc5 plötzlich in eine missliche Lage und fand auch nicht mehr in die Partie zurück.
Ähnlich unglücklich verlief die Partie von Julian Brandt, der am 6. Brett gegen Vöpel bereits in der Eröffnung zwei Bauern erobern konnte. Bei einem dritten Bauerngewinn ließ Julian jedoch einen Offizier ungedeckt, sodass eine unklare Stellung entstand. Letztlich geriet der ESG-Akteur in ein Mattnetz, als er seine Bauern Richtung Umwandlungsfelder nach vorn schicken wollte.

Dietmar betreibt Ergebniskosmetik

Zum Abschluss des Mannschaftskampfes konnte Dietmar Kaufmann an Brett drei noch einmal Ergebniskosmetik betreiben. Sein Gegenüber, Freiknecht, hatte bereits in der Eröffnung einen Offizier eingebüßt, aber ungeachtet des Materialnachteils weiter gekämpft. Dietmar parierte jedoch sämtliche Königsangriffe und fuhr die Partie sicher nach Hause.

Die Drittvertretung verabschiedet sich mit einem soliden Mittelfeldplatz in die Sommerpause und hat ihr Saisonziel somit erreicht. In der kommenden Saison dürften die Trauben etwas höher hängen, da mehrere Teams aus der Verbandsklasse in die Bezirksliga absteigen und das Niveau der höchsten Spielklasse im Bezirk noch einmal anheben dürften.

[TM]

Mit Kantersieg zum Klassenerhalt

1. Bezirksliga: SC Tornado Wuppertal – ESG III 1,5 : 6,5

Die Drittvertretung hat mit einem Kantersieg den Klassenerhalt gesichert und wird auch nächste Saison in der höchsten Liga des Bezirks auf Punktejagd gehen.

Thorben Mantler kam am Spitzenbrett zu einem kampflosen Erfolg und hatte deshalb genügend Zeit, Fotos zu schießen und die Partien zu beobachten. Dabei stachen ihm zwei Partien ins Auge, in denen seine Teamkollegen bereits in der Eröffnung die Weichen auf Sieg stellen konnten:
Da war zunächst einmal Deniz Krzysztala, der an Brett sieben gegen Frericks zunächst mehrere Bauern und später sogar einen Läufer erobern konnte. Nach gerade einmal 18 Zügen war Frericks Stellung bereits hoffnungslos, sodass sich dieser geschlagen gab.
Gar nur 15 Züge benötigte Berk Boyacioglu, um am 6. Brett sein Gegenüber Block in die Knie zu zwingen. Block hatte seine Dame zu früh ins Spiel gebracht, was Berk nutzte, um mit Tempogewinnen seine Stellung zu verbessern und sich am Ende mit Materialgewinnen für sein gutes Spiel zu belohnen.

Die hinteren Bretter punkten voll

Die Siegesserie der Gäste wurde kurzzeitig unterbrochen, als sich Peter Wiesemann am 4. Brett mit Kortwig nach durchweg ausgeglichenem Spielverlauf auf Remis verständigte. Doch schon die nächste Entscheidung fiel wieder zugunsten der ESG aus: Mannschaftsführer Thomas Falk hatte an Brett fünf gegen Schulte nach durchweg druckvollem Spiel nicht optimal abgewickelt und fand sich in folgender Stellung wieder:

Falk – Schulte nach 33…axb4

Schwarz hat zwar einen Mehrbauern, die Stellung ist angesichts der besser postierten Figuren im weißen Lager ausgeglichen. Der Weiße Plan muss darin bestehen, mit dem König zum Damenflügel zu laufen und den Bauern b4 einzukassieren, während Schwarz seinen Läufer nach c8 und seinen König nach d6 überführen muss. Thomas fand relativ präzise den korrekten Plan, während Schulte erfolglos einen Durchbruch am Königsflügel anvisierte und nach dem Verlust der Zentralbauern aufgab.

Die 100% Quote an den hinteren Brettern sicherte Benedikt Abel an Brett acht mit seinem Erfolg über Caknak. Benedikt hatte im Mittelspiel zunächst zwei Bauern erobert und schließlich mit einer Fesselung die Qualität erobert. Im nun hoffnungslosen Endspiel gab sich Cakmak geschlagen.
In der für den Mannschaftskampf nun nicht mehr relevanten Partie an Brett drei verständigte sich Dietmar Kaufmann daraufhin mit seinem Gegenüber Jührs auf eine Punkteteilung. Das Spiel verlief durchweg ausgeglichen, sodass beide Konttrahenten mit der Punkteteilung zufrieden waren.

Martin Keller setzt den Schlusspunkt

Den Schlusspunkt im Mannschaftskampf setzten Martin Keller und sein Gegenüber an Brett zwei, Wegner. Martin hatte wie bereits einen Spieltag zuvor ein Turmendspiel auf dem Brett, diesmal allerdings kämpfte er um mehr als „nur“ ein Hälftchen:

Wegner – Keller nach 70.Ke4

Der zuverlässigste Gewinnweg ist wohl 70…Ta7 mit der unabwendbaren Drohung Txa6. Martin unterschätzte allerdings den Randbauern und versuchte 70…Kd1, woraufhin Wegner den rettenden Zug 71.a7! fand. Martin war zu 71…Txa7 gezwungen, was nach 72.Kxd3 zu einer theoretischen Remisstellung führte. Die Enttäuschung hielt sich bei Martin und im ESG-Lager allerdings in Grenzen, da nunmehr der 6,5:1,5-Erfolg und der damit verbundene Klassenerhalt feststand.

[TM]

Wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt

1. Bezirksliga: Mettmann-Sport – ESG III 3,5 : 4,5

Denkbar knapp und bis zum Ende spannend war der Mannschaftskampf der Drittvertretung bei Mettmann Sport, bei dem es für beide Teams um wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt ging.

Am Spitzenbrett wurde Thorben Mantler von Meyer mit einem Figurenopfer überrascht und sah aufgrund der nun sehr offenen Königsstellung keine Chancen mehr, das Ruder noch herumzureißen.
Zudem stand Denis Krzysztala zu diesem Zeitpunkt bereits auf Gewinn, was die Niederlage verschmerzbar machte. Denis war am 7. Brett gegen Otto zunächst unter Druck geraten, konnte sich dann aber befreien und sogar eine Mehrfigur erobern, was ihm eine einfache Gewinnführung im Endspiel bescherte.

An Brett drei verbuchte Dietmar Kaufmann zunächst ordentliche Stellungsvorteile. Sein Gegner Pitz konsolidierte sich jedoch nach und nach, bis die Stellung am Ende ausgeglichen war und die Partie folglich Remis endete.
Eine wilde Partie boten ESG-Mannschaftsführer Thomas Falk und Hansen am 5. Brett: Bei entgegengesetzten Rochaden riskierte Hansen ein Figurenopfer, um Thomas‘ Königsflügel aufzureißen. Thomas konnte seinen König jedoch sichern und den Materialvorteil sogar soweit ausbauen, dass sich Hansen schließlich geschlagen gab.

Zwei unterschiedliche Turmendspiele

Eine unglückliche Niederlage musste Hakan Uludüz an Brett sechs gegen Sprave verdauen. Bereits einen Bauern im Rückstand, wollte Hakan im Turmendspiel mit Gewalt einen Freibauern zur Damenumwandlung durchdrücken. Dabei ging allerdings auch dieser Bauer verloren, sodass Hakan mit zwei Minusbauern auf verlorenem Posten stand und aufgab.
Dass zwei Minusbauern allerdings nicht zwingend ein verlorenes Turmendspiel bedeuten müssen bewies Martin Keller am 2. Brett gegen Turudic:

Turudic – Keller nach 59.h4

Wären die Bauern entweder verbundenen oder aber weiter voneinander entfernt, wäre das Endspiel trotz der ungünstigen Königspositionen für Weiß gewonnen gewesen. In der Konstellation jedoch ist das Endspiel ohne einen schwarzen Patzer nicht zu gewinnen. Diesen Gefallen tat Martin dem Mettmanner indes nicht, sodass die Partie Remis endete.

Benedikt Abel hatte indes andere Pläne, als sich am 8. Brett gegen Weyer mit einem Remis zufriedenzugeben. Materiell leicht im Nachteil, scheuchte Benedikt den gegnerischen König aus dessen Deckung und erzwang den spielentscheidenden Fehler:

Weyer – Abel nach 40.De2

Weyer wollte mit dem Damentausch Benedikts Angriff stoppen, doch der ESG-Spieler fand die schöne Taktik 40…Txd4+ und zwang seinen Gegner somit zur Aufgabe.

Versammlung um Brett vier

Nun versammelten sich alle Anwesenden um das 4. Brett, an dem Peter Wiesemann gegen Köhn die wohl nervenaufreibendste Partie des Tages spielte: Zunächst auf Gewinn stehend, gab sich der ESG-Routinier mit einer Remisabwicklung zufrieden, die den Mannschaftserfolg gesichert hätte. Dann hatte Köhn plötzlich eine Gewinnstellung auf dem Brett, verfolgte jedoch den falschen Plan und so hatte man am Ende doch eine tote Remisstellung auf dem Brett, die der ESG den knappen Auswärtserfolg sicherte.

Das 4. Brett umringt von Kiebitzen

[TM]

Remis gegen die alten Haudegen

1. Bezirksliga: Bahn-SC Wuppertal III – ESG III 4 : 4

Die Drittvertretung ist mit einem zufriedenstellenden 4:4-Unentschieden aus der Winterpause gekommen und hat damit einen eher unerwarteten Punkt im Abstiegskampf sammeln können.  Der Mannschaftskampf gegen die alten Haudegen vom Stadtrivalen BSW bot dabei auch wieder einiges an Kuriositäten.

Die erste entschiedene Partie wäre da beispielhaft zu nennen: Thomas Falk hatte an Brett fünf gegen Klietsch gerade den 17. Zug ausgeführt, da überschritt sein Gegner – völlig in die Stellung vertieft – bereits die Bedenkzeit. Es sollte nicht die einzige „verschlafene“ Zeitnotphase bleiben!

Am 8. Brett verständigte sich Julian Brandt mit seinem Gegner Reichmann auf Remis. Julian hatte bei einer Abtauschkombination zunächst einen Bauern verloren, diesen aber mit einem ansehnlichen Damenopfer wieder zurückerobert.
Auch Martin Keller musste an Brett zwei gegen BSW-Mannschaftsführer Will einen zwischenzeitlichen Materialverlust verkraften. Martin erhielt einen gefährlichen Freibauern, hätte dafür allerdings mit einem Springerverlust eine zu hohe Hypothek aufgenommen.  Zu Martins Erleichterung nahm Will statt des Springers „lediglich“ die Qualität, sodass am Ende beide Seiten mit einer Punkteteilung zufrieden waren.

Peter zeigt sein taktisches Können

Eine Freude aus ESG-Sicht war die Partie von Peter Wiesemann an Brett vier gegen Röder:

Röder – Wiesemann nach 18.Db3

Mit der ausgezeichneten Taktik 18…e4! bereitete Peter einen Königsangriff vor, der nach 19.dxe4 Dg3 20.Ld2 Le5! schon nicht mehr vernünftig zu parieren ist. Röder wehrte sich noch einige Züge lang, gab dann aber einen Zug vor dem Matt auf.

Angesichts der 3:1-Führung und den teilweise guten Aussichten auf den anderen Brettern schlug Thorben Mantler am Spitzenbrett seinem Gegenüber Nettesheim ein Remis vor, was dieser annahm.
Nicht zu den erwähnten aussichtsreichen Stellungen zählte zu diesem Zeitpunkt die Partie von Hakan Uludüz an Brett sechs gegen Achim Müller. Hakan suchte aufgrund seines Qualitätsnachteils nach einem Dauerschach, fand dieses jedoch nicht und musste im Gegenzug einen gelungenen Mattangriff seines Gegners mit der Aufgabe quittieren.

Es läuft nicht wie erwartet

Die Partie, die Thorben und sicherlich auch einige Mitspieler im Kopf bereits als Gewinnpartie verbucht hatten ereignete sich am 3. Brett zwischen Dietmar Kaufmann und dem ehemaligen ESG-Akteur Agic:

Kaufmann – Agic nach 27…g5

28.Tf1 ist wohl der naheliegendste Zug, aber tatsächlich gewinnt hier auch schon 28.Tb7 bzw. jeder Zug, der nichts einstellt. Dietmar versank dennoch in tiefes Grübeln und überschritt die Zeit. Sehr ärgerlich vor allem für ihn persönlich, nachdem er eine wirklich sehr gute Partie gespielt hatte.

Nun stand es 3,5:3,5 und alle Beteiligten verfolgten gebannt die Partie an Brett sieben zwischen ESG-Youngster Berk Boyacioglu und Dinslage. Als wäre der Zwischenstand nicht dramatisch genug, bot auch diese Partie ein gewisses kurioses Unterhaltungspotenzial: Zunächst ging Berk im Springerendspiel viel zu viel Risiko ein und überzog seine Stellung. Dinslage dagegen war zu vorsichtig und bot am Ende sogar in vorteilhafter Stellung Remis an, was Berk erleichtert annahm.

Auf den Punktgewinn wurde anschließend im nahegelegenen Cafe Extrablatt gemeinsam angestoßen![TM]

Gerade noch über’m Strich

1. Bezirksliga: ESG III – SV Wermelskirchen II 3 : 5

Die Drittvertretung hat sich mit einer Niederlage in die Winterpause verabschiedet, steht nach vier gespielten aber gerade noch über’m Strich. Für die anstehenden Spiele im Kalenderjahr 2023 muss die Devise lauten, zumindest Platz acht zu verteidigen.

Der Mannschaftskampf began bereits alles andere als optimal, da Udo König kurzfristig krankheitsbedingt ausfiel und Brett fünf somit kampflos an die Gäste ging.

Foto: SV Wermelskirchen

In den ausgespielten Partien begegneten die Elberfelder den favorisierten Gästen indes zunächst auf Augenhöhe: So überraschte Thomas Falk an Brett sechs seinen Gegner Mischke mit forschen Bauernvorstößen in der Eröffnung. Nach Abtausch diverser Offiziere boten sich dem Elberfelder Mannschaftsführer allerdings keine lohnenden Angriffsmöglichkeiten mehr.
Auch am 4. Brett wurden die Punkte schiedlich friedlich geteilt, da sowohl Peter Wiesemann als auch sein Gegenüber Kubiak auf eine Stonewall-Struktur setzten und die Bauernketten sich bald gegenseitig blockierten.

Die ersten ausgespielten Niederlagen

Auf ein Remis schien es auch am 2. Brett hinauszulaufen, da Martin Keller gegen Stetinger zwar die Initiative, aber keinen konkreten Vorteil hatte. Letztlich überzog Martin bei einem Königsangriff seine Stellung und musste nach einem Läuferverlust aufgeben.
Einen noch größeren Verlust hatte kurz darauf Dietmar Kaufmann an Brett drei gegen Müller zu verkraften. Dietmar hatte seine Dame wohl mit dem Ziel eines Bauernraubs in die gegnerische Stellung manövriert, musste dann allerdings feststellen, dass seine Dame nicht wieder hinausfand und nur unter erheblichen Materialverlusten zu retten gewesen wäre.

Für ein Comeback wären nun drei Siege in den verbliebenen drei Partien notwendig gewesen, doch dies schien anhand der Brettstellungen unrealistisch. Kein Vorwurf deshalb an Berk Boyacioklu, der am 7. Brett das Remisangebot seines Gegners Paradies schnell akzeptierte. Im Gegenteil: Berk hatte sich in gedrückter Stellung tapfer verteidigt und sich das Hälftchen redlich verdient.

Thorben findet eine Taktik und Linus einen Gewinnweg

Am Spitzenbrett dagegen konnte ESG-Akteur Thorben Mantler auf Angriff spielen und fand gegen Poetsch eine Taktik:

Poetsch - Mantler
Poetsch – Mantler nach 18.Tac1

Nach 18…g4 19.hxg4 Sxf2 20.Kxf2 fxg4 21.Th1 Lf5 22.e4 gxf3 23.gxf3 Lg6 war Thorben zwar mit seiner Stellung zufrieden, konnte allerdings nicht wie erhofft die Königsstellung aufreißen oder Material gewinnen. Poetsch verteidigte sich auch in der Folgezeit umsichtig, sodass man sich schließlich aufs Remis verständigte.

Da der Mannschaftskampf entschieden war, reichte auch Linus Albrecht an Brett acht seinem Gegenüber Zamfirescu die Hand zur Punkteteilung. Trotz ausgeglichener Stellung lehnte der Wermelskirchener jedoch überraschend ab und stellte kurz darauf einen Bauern ein:

Albrecht - Zamfirescu
Albrecht – Zamfirescu nach 28…h5

Mit 29.Tg1 eroberte Linus den Bauern g6 und nach den Partiezügen 29…Td6 30.Txg6+ Kf7 31.Tg1 Sd7 32.Th1 Se5 33.Le4 sackte der ESG-Akteur sogar noch einen weiteren Bauern ein. Folglich war Linus jetzt nicht mehr mit dem Remis zufrieden, und fand trotz des zwischenzeitlich weit aufgerückten gegnerischen Freibauern auf der h-Linie einen sicheren Gewinnweg – für ihn persönlich ein perfektes Debüt in der Dritten Mannschaft. Und Mannschaftsführer Thomas konnte so immerhin doch noch einen Brettsieg auf der Spielberichtskarte vermerken.

[TM]

Schmerzhafter Abschluss der „Solinger Wochen“

1. Bezirksliga: ESG III – SC Solingen 1928 2 : 6

Zum Abschluss der „Solinger Wochen“ – die Drittvertretung hatte drei Spieltage infolge gegen unterschiedliche Teams aus Solingen gespielt – gab es eine schmerzhafte Niederlage zu verkraften. Die Elberfelder gerieten gegen den SC 1928 mit 2:6 unter die Räder.

Am 6. Brett  kam Hakan Uludüz zunächst gut aus der Eröffnung ins Mittelspiel, wurde dann jedoch von Hammermeister mit einem Figurenopfer überrascht, dem ein entscheidender Königsangriff folgte.
An Brett zwei wirkte es im Endspiel zwischen den beiden Mannschaftsführern Martin Keller und Marcel Düxmann auf den ersten Blick so, als seien die Farben zu Beginn falsch aufgebaut worden: beide Kontrahenten hatten ihre Könige auf bzw. in die Nähe der gegnerischen Grundreihe gebracht und auch die Bauern standen jeweils kurz vor der Umwandlung. Düxmann war dabei allerdings den entscheidenden Schritt schneller.

Den einzigen vollen Punkt für die ESG erspielte Denis Krzysztala an Brett acht gegen Dr. Kamphausen, nachdem er bei einem Generalabtausch mit einer Mehrfigur verblieb. Viel abgetauscht wurde auch an Brett sieben, an dem sich Berk Boyacioklu gegen den erfahrenen Martino-Groß trotz Minusbauern zäh und unnachgiebig verteidigte. Letztlich setzte sich der Favorit allerdings in solider Manier durch.
Gleiches galt für das Spitzenbrett, da Thorben Mantler keine passende Antwort auf das druckvolle Spiel von Jenusch am Damenflügel fand. Ein Qualitätsverlust und kurz darauf die Aufgabe der Partie waren die Folge.

Solingen entscheidet den Mannschaftskampf frühzeitig

Da kurz darauf auch Dietmar Kaufmann einen Einbruch seines Gegners Vranidis in die lange Rohadestellung nicht verhindern konnte, hatten die Solingen beim Spielstand von 5:1 den Mannschaftskampf bereits für sich entschieden.
Somit gab man sich an Brett vier nach hartem Kampf mit einer Punkteteilung zufrieden, nachdem Peter Wiesemann mit einem riskanten Läufereinschlag auf h7 seinen Gegner Malkeit überrascht und zur präzisen Verteidigung des Mattangriffs genötigt hatte.
Die letzte Partie des Mannschaftskampfes an Brett fünf bot dann noch einmal höchsten Unterhaltungswert: Udo König war gegen Lange mit zwei Mehrbauern ins Endspiel gegangen, hatte dann jedoch seinen Turm eingestellt. Lange wiederum gewährte Udo das Vorrücken seines Bauern bis kurz vors Umwandlungsfeld. Die daraus resultierende Stellung war schwer einzuschätzen und letztlich waren beide Kontrahenten mit einem Hälftchen zufrieden.

[TM]

Ein kurioser Mannschaftskampf

1. Bezirksliga: Ohligser TV – ESG III 3,5 : 4,5

Wenn im Mannschaftskampf lediglich an vier Brettern gespielt wird, bedeutet das normalerweise, dass einen Begegnung im Viererpokal ansteht. In diesem Fall handelte es sich jedoch um ein Bezirksligaspiel bei dem beide Teams mit kurzfristigen Absagen zu kämpfen hatten und das auch sonst einige Kuriositäten zu bieten hatte.

3 : 1-Führung bereits zu Spielbeginn

Wie geschrieben konnten die Mannschaftsführer bereits beim Beschriften der Spielberichtskarte die Hälfte der Ergebnisse eintragen: Die Elberfelder ließen Brett zwei unbesetzt, während Dietmar Kaufmann (Brett drei), Alessandro Kronz (Brett vier) und Thomas Falk (Brett sechs) zu kampflosen Erfolgen kamen. Die Gäste starteten also mit einer 3:1-Führung in den Mannschaftskampf, sodass lediglich ein Punkt zum Unentschieden und eineinhalb Punkte zum Mannschaftssieg reichten.

Fürs erste Hälftchen zeichnete sich Hakan Uludüz an Brett sieben verantwortlich, der gegen Colajanni eine ruhige Variante im Caro-Kann Aufbau wählte und sich mit seinem Gegner relativ schnell auf eine Punkteteilung verständigte.
Am Spitzenbrett dagegen stellte Thorben Mantler wie schon im ersten Mannschaftskampf einen Bauern ein und lief dem Materialnachteil hinterher. Sein Gegner Baumann konnte zudem die offene h-Linie besetzen und somit bald den vollen Punkt vermelden.

Es wird spannend und teilweise kurios

Interessant verlief die Partie von Peter Wiesemann, der am 4. Brett auf Rhode traf. Das frühe Mittelspiel nach Abtausch der Damen barg nämlich eine schöne Analysestellung für alle Freunde der Figurenaktivität:

Wiesemann – Rhode nach 12… dxe5

Auf den ersten Blick sieht die Stellung ausgeglichen aus – Weiß hat die bessere Bauernstruktur, Schwarz das Läuferpaar, ABER: Schachprogramme sehen Weiß nach 13.Lb5 klar im Vorteil. Eine vollständige Analyse würde den Rahmen eines Mannschaftskampfberichtes sprengen und leider auch das Schachverständnis des Autors. So viel habe ich jedoch verstanden: Der weißfeldrige schwarze Läufer hat keine Perspektive, während der weiße Springer über die Route d2-c4-b6 richtig Chaos im schwarzen Lager stiften kann.

Da wir Amateurspieler und keine Großmeister (und schon gar keine Engines) sind, spielte Peter hier das naheliegende 13.Sd2 und konnte im recht turbolenten weiteren Spielverlauf am Ende ein wichtiges Remis erspielen.
Somit stand es 4:3 aus Elberfelder Sicht und man hoffte im ESG-Lager auf Berk Boyacioglu, der an Brett acht von Micka auf eine harte Probe gestellt wurde. Nach der Eröffnung stand der OTV-Akteur nämlich fast schon auf Gewinn, doch Berk konnte sich zurückkämpfen und ins Endspiel retten. Hier schwankten die Waagschalen bei komplizierten Brettstellungen teilweise erheblich, ehe folgende Stellung erreicht wurde:

Micka – Boyacioglu nach 72. Sb1

Zweimal hatte Berk bereits Kc2 gespielt, um nach Sa3+ wieder nach b3 zurückzukehren. Die dreifache Stellungswiederholung hätte den halben Punkt zum Mannschaftssieg bedeutet, doch Berk wollte mehr und spielte nun 72…Lxb1. Tatsächlich ist die Stellung nach 73.a1=D Lc2 74.Db7+ Ka2 75.Da6+ noch immer Remis, doch nach 75…Kb1?? kann Weiß forciert mattsetzen. Umso unverständlicher, dass sich die beiden Kontrahenten genau jetzt auf Remis verständigten, was der ESG III den glücklichen 4,5 : 3,5-Sieg in einem kuriosen Mannschaftskampf sicherte.

[TM]