Gambits, Gabeln, Grillwürstchen

1. Bezirksliga: SF Vonkeln II – ESG III 3 : 5

Die ESG-Dritte hat mit einem 3:5-Auswärtserfolg in Vonkeln Platz drei verteidigt und eine letzte Minichance auf den Aufstieg gewahrt. Denn etwas überraschend haben die Spitzenteams auf den Aufstiegsplätzen jeweils „nur“ 4:4 gespielt und könnten bei einem Ausrutscher am letzten Spieltag noch von der ESG überholt werden.

Für den Sieg in Vonkeln mussten die Elberfelder eigentlich gar nicht so viel tun: Josef Krük (Brett eins) und Thorben Mantler (Brett zwei) kamen zu kampflosen Erfolgen, die übrigen Akteure – Alexandr Pertschik (Brett drei), Alfred Güthler (Brett vier), Leander Berner (Brett fünf), Peter Wiesemann (Brett sechs), Harald Kurz (Brett sieben) und Martin Keller (Brett acht) – strebten schnelle Punkteteilungen an, um den Mannschaftserfolg perfekt zu machen.

So richtig um die Wurst ging es dann erst nach dem Mannschaftskampf: Die Cronenberger erwiesen sich nämlich einmal mehr als hervorragende Gastgeber und luden die ESG-Akteure nach dem Mannschaftskampf noch zum gemeinsamen Grillen ein.

ESG III
Zwei Mannschaftspunkte und mehrere Grillwürstchen aus Vonkeln entführt: Die ESG-Dritte

[TM]

1. Mai…

… nicht nur in aller Welt „Tag der Arbeit“, sondern in Elberfeld auch „Tag des Schachs“. Unvergessen die Tage, an denen Schachspieler aus der ganzen Umgebung zum Heinz-Booth-Turnier in die Wuppertaler Stadthalle kamen – in den besten Zeiten bis zu 400 Schachspieler.

Doch leider beendete die Stadthalle die Kooperation, und das Mai-Turnier fiel in einen langen Dornröschenschlaf. Heute reisten 22 Schachprinzen aus der Umgebung zum Luftschloss nach Elberfeld an, um das Mai-Turnier mit einem kleinen aber feinen Schnellschachturnier in sieben Runden mit je fünfzehn Minuten Bedenkzeit wachzuküssen.

So war es denn der unerschrockene Elberfelder Schachprinz, Reiner Odendahl, der sich unangefochten durch die sieben Runden kämpfte und am Ende ohne Verluste die Trophäe in die Hände nehmen konnte. Hinter ihm erreichten die Schachherolden Gerhard Arold und Nikolaj Karpenko den Trophäensaal . Die Ratingpreise konnten sich Carsten Becker und Samuel Haringer erkämpfen.

Weitere Impressionen in der Galerie.

Wir danken allen Schachspielern, dass sie dazu beigetragen haben, das Maiturnier zu erwecken. Wir werden nun auch im kommenden Jahr am 1. Mai dem Schach mit einem Turnier gedenken wollen – bitte vormerken.

[thf]

Den Rechenschieber bemühen…

… heißt es nun nach der sechsten und vorletzten Runde in der offenen Wuppertaler Stadtmeisterschaft 2016: wer müsste, sollte, könnte wie in der letzten Runde spielen, um welchen Tabellenplatz noch zu erreichen oder eben nicht mehr erreichen zu können.

So stellte sich gestern die Frage, ob sich Frank Noetzel weiter vom Feld absetzen kann, sich so eine günstige Ausgangslage für die letzte Runde zu verschaffen. Dies wollte sein Gegenüber Markus Boos natürlich nicht zulassen, wollte er sich selbst noch Chancen auf den Titel ausrechnen. Entsprechend offensiv führte er die weißen Figuren ins Feld…

Boos vs Noetzel nach 11.Sf5
Boos vs Noetzel nach 11.Sf5

Lässt sich hier die schwarze Königsstellung aufknacken ? Auch wenn weiß immer leichte Vorteile hatte, endete die Partie gerecht mit einem remis.

Auch am zweiten Spitzenbrett zwischen Gerhard Arold und Björn Augner war Taktieren angesagt, um im Verfolgerfeld zu bleiben. So war die Partie lange Zeit unklar, bis Björn den weißen Springer in die schwarze Stellung hüpfen ließ,

Arold-Augner

nicht die Qualität geben wollte und so 29. … Tg8 spielte. Es folgten 30. Df6+, Ke8 31. Txe6, Lxc2, was der Computer nach 29. Sh7 vorschlägt, 32. Dxe7+, Dxe7, 33. Sf6+ und schwarz gab auf.

Am Brett vier wurde die Elberfelder Rivalität zwischen Heiko Kessler und Stefan Pfeiffer ausgetragen. Ein erstes Anstürmen der weißen Figuren ebbte recht schnell wieder ab und ermöglichte ein schwarzes hoffnungsvolles Gegenspiel, in dem schwarz dann strauchelte und die Damen gegen einen Springer und Turm gab/geben musste. Weiß versuchte nun mit der Dame durch die Mitte sich dem König zu nähern und sah sich dann dem Angriff der beiden gegnerischen Türmen am Königsflügel gegenüber, dem sich weiß in Zeitnot mit Dauerschach entzog.

Auch an den unteren Brettern wurde hart gekämpft, geht es doch nicht nur um den Titel der Stadtmeisterschaft, sondern auch um begehrte Rating-Preise, um die sich Rüdiger Horn und Siegbert Richert bemühten. Die Partie war über lange Strecken unklar und höchst spannend,

Horn vs Siegbert nach 26. Txa6
Horn vs Siegbert nach 26. Txa6

auch nachdem Siegbert im 26. Zug Txa6 spielte. Hängt jetzt etwa der schwarze Springer auf c6 ? So dachte zumindest sein Gegenüber Rüdiger und schlug den Springer mittels Dxc6 – hatte er etwa die Abzugsantwort Lh2+ nicht gesehen und gab daraufhin auf. Der Computer sieht hier dennoch weiß mit 0,8 im Vorsprung.

Auf langes Taktieren wollte sich Karsten Rauter gegen Wolfgang Deinert im Kellerkampf nicht einlassen

Rauter vs Deinert nach 9. dxe4
Rauter vs Deinert nach 9. dxe4

und zog 10. Sxc6, was schwarz zum Damenabtausch nutzen wollte und Dxd1 spielte, anstatt bxc6, wie der Computer vorschlägt. Nach Txd1 stand schwarz nun noch schlechter und gab auf.

Die Ungnade der Zeit, die Stadtmeisterschaft wird ohne Anhang G4 und G5 gespielt, entschied die Partie zwischen Nikolaj Karpenko und Andreas Passon. Eine ausgeglichene und unklare Partie auf dem Brett, nicht auf der Uhr, und das weiße Blättchen fiel gnadenlos.

Ebenso sah die Partie zwischen Thomas Bratz, der sich noch innerhalb der Karenzzeit ans Brett setzte, und Josef Krük nach einem remis aus, doch hatte Josef in der Schlussphase noch dreißig Minuten während Thomas noch 5 Minuten, dafür aber das aktivere Spiel hatte. In dem Versuch, das Endspiel richtig abzuwickeln, verbrauchte Josef seinen gesamten Zeitvorsprung, und die Partie endete mit einem remis.

In der nächsten Saison wird im Bergischen Bezirk im Fischer-Modus gespielt, und so dann auch die offene Wuppertaler Stadtmeisterschaft 2017.

Weitere Impressionen wie immer in der Galerie

[thf]

Schaulaufen…

… war heute für die Spieler der ESG IV beim Tabellenvorletzten Velbert III angesagt; denn es ging um nichts mehr, konnte man doch im vorletzten Mannschaftskampf der Saison mit einem Sieg über Ronsdorf die Erstklassigkeit für die nächste Saison klarmachen. Dennoch darf man seinen Gegner nicht unterschätzen; denn der vorletzte Tabellenplatz von Velbert III ist vor allem der Ersatzschwäche geschuldet – nicht nur einmal musste ein Brett freigelassen werden.

So hat Velbert heute alle Bretter besetzt, auch wenn es für sie genauso wenig noch um etwas ging; denn wie die ESG IV unverrückbar auf dem zweiten Tabellenplatz stand und steht, so stand und steht Velbert unverrückbar auf dem vorletzten Tabellenplatz. So hatte man heute ins Ausweichquartiert in die Musikschule eingeladen, was wohl Yadollah Zargari nicht mitbekommen hatte und statt dessen vor dem Hauptquartier herumirrte, und die ESG IV ging damit nach dreißig Minuten mit 1:0 in Rückstand.

Doch nicht für lange, denn kurz darauf konnte Mannschaftsführer Thomas Falk am Brett 5 den Anschlusstreffer erzielen.

Falk vs Petersdorf nach 11. Dxe3
Falk vs Petersdorf nach 11. Dxe3

Droht hier etwa mehr als nur Dxa7 ? Sein Gegenüber Lion Petersdorf glaubte nicht daran, wie er in der nachträglichen Analyse erklärte, dass die Dame allein matt setzen könnte, dass es einer Hilfsfigur, wie zum Beispiel eines Springer, bedarf und glaubte vielmehr an ein Gegenspiel auf dem Königsflügel. So spielte Lion dann auch 11. … d5 ??, und Thomas rückte mit 12. Dxa7 dem König gefährlich nahe, der nun ein Schlupfloch brauchte, aber es kam 12. … Tdf8 und das Matt mit 13. Da8.

Am Brett 4 sah es für Josef Komeinda mit den schwarzen Figuren gegen Simon Hülsemeyer ebenfalls sehr vielversprechend aus. Schon frühzeitig beherrschte Josef die Partie und konnte dann die Partie

Hülsemeier vs Komeinda nach 18. ... Sd7
Hülsemeier vs Komeinda nach 18. … Sd7

für sich entscheiden, nachdem weiß mit 19. f3 ihm den Springereinfall auf g3 erlaubte. Es folgten dann 20. Dd3, Te3; 21. Dd1, Sxf1; 22. Df1, Lh4. Weiß versuchte nun noch den Turm auf e3 mit 23. Lc1 zu vertreiben, doch dafür war es zu spät, und Josef zog 23. … Dg3+; 24. Kh, Te1 und weiß gab zum Zwischenstand 1:2 auf.

Weniger Glück hatte Markus Biedermann am Brett 6 mit den schwarzen Figuren. Zwar konnte er früh eine Figur gegen Birgit Gillessen gewinnen, doch versäumte er es, von nun an gezielt auf Figurenabtausch zu spielen, sondern versuchte weiterhin, die Partie kompliziert zu halten. So kam Birgit zu Gegenspiel und drang ins schwarze Lager ein. Es drohte nichts konkretes, war jedoch beängstigend, und so sah Markus „Gespenster“ und schlug mit dem Bauern einen sich opfernden Läufer, öffnete damit aber den Weg des gegnerischen Bauern auf den König zu. Das war der Anfang vom Ende – Ausgleich 2:2.

Erfreulich sah es dafür am Brett 3 für Udo König aus, der extra Termine mit seinen Töchtern verschoben hatte, um am Mannschaftskampf der ESG teilzunehmen, ging es für ihn doch um mehr als nur ums Schaulaufen und darum, sich für die 1. Kreisklasse in der nächsten Saison zu empfehlen, sondern um die Krone des Topscorers der Liga. Mit nur einen halben Zähler Differenz auf den Führende, der heute spielfrei hatte, lag er auf Platz 2. Mit einem Sieg würde er die Krone an sich reißen. So dominierte auch er mit den weißen Figuren in der Partie gegen Julius Kanigowski und sah

König vs Kanigowski nach 20. ... Tb8
König vs Kanigowski nach 20. … Tb5

mit 21. Sd5 eine Sprigergabel auf c7, die sein Gegenüber wohl auch sah und seinen König mit 21. … Kd7 aus der Gabel, aber in einen möglichen Abzug durch 22. Tfd1 brachte. Diesen Abzug fürchtend, zum Beispiel durch Se3, zog er den König mit 22. … Ke6 in die Springergabel und gab auf, bevor Udo diesen Zug ausführen konnte, und Udo setzte sich mit 7,5 Punkten aus 8 Partien die Krone des Topscorers auf.

Jetzt bedurfte es lediglich noch eines remis für den Mannschaftssieg; doch ging es in diesem Mannschaftskampf für beide Seiten um nichts mehr. Mannschaftsdisziplin war also nicht wichtig, sondern es gab Raum für persönliche Entfaltung, den Bernd Mühlinghaus anfangs auch gestaltete und so gegen Lukas Röger leicht in Führung kam, aber nicht die zwingenden Züge fand, so dass sechs Bauern, ein Turm und eine Dame auf beiden Seiten auf dem Brett standen – eigentlich eine Remis-Stellung, wie Thomas Falk und Herr Gillessen von Velbert I fand, doch wollte Bernd dem unvermeidlichen remis ausweichen und weiterhin auf Sieg spielen, den er dann verspielte. Am Ende musste sein Turm den König beschützen, während seine Dame abseits auf b3 stand, während der gegnerische Turm und die Dame auf den offenen e- und d-Linien standen. So wurde aus dem Mannschaftssieg mit einem remis am Spitzenbrett nur ein Mannschaftsremis.

Auch wenn es im letzten Mannschaftskampf gegen Velbert nur zu einem Remis reichte, hat die ESG IV eine überaus erfolgreiche Saison gespielt und verdient den Aufstieg in die 1. Bezirksklasse geschafft.

[thf]

 

Spannendes 4:4 im Stadtderby

1. Bezirksliga: ESG III – SC Tornado Wuppertal 4:4

2:0 geführt, dann 3:4 zurückgelegen und am Ende noch einen Mannschaftspunkt gerettet – langweilig war das Stadtderby der Dritten gegen den SC Tornado zu keinem Zeitpunkt. Für den bereits erwähnten optimalen Start der ESG sorgten Harald Kurz und Thomas Symank an den hinteren Brettern. Harald bezwang am 7. Brett Joachim Kloß, während Thomas am 8. Brett gegen Lydia Baumgarten die Oberhand behielt. Beiden ESG-Akteuren ebnete ein Figurengewinn den Weg zum Erfolg.

Danach allerdings punkteten vor allem die Gäste aus Unterbarmen, zunächst in Person von Tobias Deika, der den nach seinem Unfall wieder genesenen Alfred Güthler an Brett vier mit einem Figurengewinn zur Aufgabe zwang. Wenig später musste Alexandr Pertschik in einer von seinem Gegner Milorad Nikolik scharf geführten Partie die Waffen strecken. Die erste Punkteteilung des Mannschaftskampfes ereignete sich an Brett sechs: Peter Wiesemann hatte gegen Bastian Kissing zwar eine leicht bessere Stellung, letztlich jedoch einsehen müssen, dass diese nicht zu gewinnen war.
Am Spitzenbrett musste Josef Krük einem überhasteten Angriff am Königsflügel Tribut zollen, da sein Gegner Luca Hemmerich nach erfolgreich Verteidigung deutliche Stellungsvorteile verbuchen konnte. Die Gastgeber gerieten so erstmals in Rückstand und die beiden Akteure der noch ausstehenden Partien unter Druck.

Leander Berner hatte aufgrund des Rückstandes und weil er sich im Vorteil sah das Remisangebot von Arne Beckmann abgelehnt, einige Züge später jedoch selber Remis angeboten, da er keinen Gewinnweg sah. Thorben Mantler an Brett zwei war es somit vorbehalten, den 4:4-Endstand herzustellen. Er kam gegen Dieter Wegner bereits mit Vorteilen aus der Eröffnung und münzte diesen Konsequent in einen Sieg um.

Mit dem bereits dritten 4:4-Unentschieden in dieser Saison bleibt die ESG im oberen Tabellendrittel, dürfte bei drei Punkten Rückstand allerdings auch keine Aufstiegschancen mehr besitzen. Die beiden verbliebenen Saisonspiele kann die ESG-Dritte somit ganz entspannt angehen.

[TM]

Nichts anbrennen lassen…

… lautete die Devise der ESG IV im vorletzten Mannschaftskampf der Saison 2015/16 gegen Ronsdorf, denn ein Sieg gegen Ronsdorf dürfte vorzeitig den zweiten Tabellenplatz sichern, der den Aufstieg bedeuten würde. Nur Verfolger Tornado könnte den Aufstieg noch theoretisch streitig machen; doch mussten sie heute in ihrem letzten Mannschaftskampf (die zweite Kreisklasse spielt nur mit neun Mannschaften) ausgerechnet gegen den unangefochtenen Tabellenführer Lennep antreten – ein Sieg wäre mehr als eine Überraschung gewesen.

Studieren von Tabellen und DWZ ist eine Sache – am Brett die theoretische Überlegenheit auszuspielen eine andere. Daher war Mannschaftsdisziplin angesagt, um nichts anbrennen zu lassen. So ist die ESG IV ein weiteres Mal in Stammbesetzung angetreten, um vorzeitig den Aufstieg in die 1. Kreisklasse klarzumachen. Auch Starersatzspieler Markus Biedermann liess es sich nicht nehmen, moralische Unterstützung zu leisten und notfalls sich noch ans Brett zu setzen, sollte jemand kurzfristig verhindert sein.

Am Brett 5 sah sich Thomas Falk dem Vier-Bauernangriff im Königsinder gegenüber. Es gelang ihm, einen Gegenangriff mit der Dame auf dem Damenflügel aufzubauen, so dass sein Gegenüber Oberhaus ihm im 19. Zug remis bot, was Thomas annahm, und so den ersten halben Zähler verbuchte.

Oberhaus vs Falk nach 19. De3
Oberhaus vs Falk nach 19. Dd3

Auch seinem Kollege Yadollah Zargari am Brett 2 wurde durch Schneider frühzeitig remis angeboten, was Yadi zunächst ablehnte und weiterspielte – vielleicht bedeutet ein remis-Angebot ja, dass sein Gegner keine Ideen mehr hätte, doch dem war nicht so, so dass Yadi wenige Züge später in das Remis einwilligte: 1:1.

Sollte das etwa mit den Remisen weitergehen ? Das kann nicht im Sinne der ESG sein. Es müssen Siege auf den Brettern her, und Bernd Mühlinghaus am Brett 1 gab der Begegnung eine andere Richtung, indem sein Gegner Czornyckyj überraschend nach einem Fehlgriff aufgab: 2:1 Und Renè Niebergall am Brett 6 setzte nach, als sein Gegenüber Bickel 18. … fxe5 spielte,

Niebergall vs Bickel nach 18. ... fxe5
Niebergall vs Bickel nach 18. … fxe5

führte er 19. Td1 Sd5??, 20. e4  aus. Im 31. Zug gab Bickel nach einer falschen Abwicklung auf, weil einzügig Matt drohte.  Damit hatten wir das Mannschaftsremis in der Tasche. Das war zwar noch nicht das, was wir brauchten, doch zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Es waren noch zwei Partien offen, da sollte doch noch ein remis drin sein, doch die Partien waren nicht klar. Notfalls müsste der Aufstieg im letzten Mannschaftskampf am 24. April gegen Velbert klar gemacht werden.

Doch Udo König am Brett 3 wollte sich die Option, am 24. April auf eine Geburtstagsfeier zu gehen, offenhalten und spielte gegen den jungen Halbach auf Sieg und konnte nach 23. Ta3

Halbach vs König nach 23. ... Ta3
Halbach vs König nach 23. … Ta3

mit 23. … Lc4, 24. dxc4 Txd1, 25. Lxd1 Txd1, 26. Kf2 Td4 alles klar machen, auch wenn sein Gegenüber von Udo noch eine Endspiel-Übungsstunde einforderte: 4:1. Den Schlusspunkt zum 5:1 konnte dann Josef Komeinda am Brett 4 gegen Boschen setzen, der bei folgender Stellung aufgab.

Komeinda vs Boschen
Komeinda vs Boschen

Damit liegt die ESG IV mit 11 Mannschaftspunkten vor dem letzten Mannschaftskampf am 24. April gegen Velbert sicher auf dem zweiten Tabellenplatz.

Der direkte Wiederaufstieg ist geschafft – Das muss gefeiert werden, und der Verein gibt einen Zuschuss ! 

Viertelfinalbegegnungen

im Vereinspokal 2016 der Elberfelder Schachgesellschaft am 8. April kommt es zu den folgenden Begegnungen

Carl Christian Vorwerg vs Thomas Symank                     Heiko Kesseler vs Samuel Haringer**)
Frank Noetzel vs Ahmed Agic                                             Reiner Odendahl vs Martin Keller*)

*) bereits am 11. März ausgetragen – Reiner konnte sich gegen Martin durchsetzen.
**) Heiko Kesseler gewann kampflos

Der Viererpokal…

… der Mannschaften auf NRW-Ebene ruft. Die Vorrunde findet am 16. und 17. April statt, für die wir uns als Ausrichter beworben haben. Die weiteren Runden finden in den folgenden Monaten Mai und Juni statt. Bitte vormerken und freihalten.

Cherchez la femme

Nach der herben Niederlage gegen Lennep am Valentinstag musste heute unbedingt ein Sieg gegen Tornado her, wollte man am Traum des direkten Wiederaufstieges festhalten. So ist die ESG IV dann auch heute in Starbesetzung nach Unterbarmen gefahren. Selbst Starersatzspieler Markus Biedermann reiste an, um gegebenenfalls einzuspringen, sollte einer der Stammspieler kurzfristig verhindert sein.

So waren es denn die Tornados, die verhindert waren. Beim Uhrenandrücken setzten sich nur zwei Tornados an die Bretter 5 und 6. Die Bretter 1 und 2 folgten dann doch noch, die Bretter 3 und 4 blieben weiterhin unbesetzt, so dass Udo König und Josef Komeinda die ESG mit zwei kampflosen zum 2:0 in Führung brachten.

Am Brett 5 dachte sich Mannschaftsführer Thomas Falk mit den weißen Figuren, als sein Gegenüber Frericks auf 1. e4, e5, 2. Sf3 mit Sf6 antwortete: „Russisch kann ich auch, nicht nur sprechen, sondern auch spielen“; und scheuchte die schwarze Dame mit Tempogewinn übers Brett. Als Frericks dann im neunten Zug Lf5 spielte und damit der eigenen Dame die Diagonal zurück nach Hause nahm,  sogar „Cherchez la femme“ oder besser gesagt „Attrapez la dame“…

Falk vs Frericks nach 9. ... Lf5
Falk vs Frericks nach 9. … Lf5

… und zog 10. Sg5 mit der Idee: 10. … Dh4; 11. h3, Dh6; 12. Sxf7, Dh4; 13. Sxh8 – aber Frericks zog 11. … h6, was Thomas mit 12. g3 beantwortete. Zweiunddreißig Züge später gab schwarz auf – 3:0 für die ESG und damit mindestens einen Mannschaftspunkt.

Ein Mannschaftspunkt ist jedoch zuwenig, das wusste auch Renè Niebergall am Brett 6 mit den schwarzen Figuren. „Was Thomas kann, das kann ich auch“, dachte er sich in der Skandinavischen Eröffnung, in der er schon frühzeitig im zehnten Zug mit der Dame den Bauern auf b2 schlug und Oberwasser bekam.  Als Renè 28. … Lb6 spielte, wollte Ebersbach mit 29. Da3 den Springer decken…

Ebersbach vs Niebergall nach 28. ... Lb6
Ebersbach vs Niebergall nach 28. … Lb6

… und Renè nahm  das Damengeschenk dankend an – 4:0 und damit hatten wir den Mannschaftssieg in der Tasche.

Weniger Glück hatte Yadollah Zargari am Brett 2, der den Spruch Gligoritschs „Ich spiele gegen die Figuren“ nicht beherzigte, als er seinen jungen Gegenüber Kortwig anschaute und verlor so die Partie. Auch Bernd Mühlinghaus am Brett 1 tat sich schwer gegen den jungen Jürhs. Wir hatten ja schon gewonnen, da kann man mal im zwanzigsten Zug „remis“ anbieten und früh nach Hause fahren, was Jürhs ablehnte. Er wollte weiterspielen – berechtigt, wie die nachträgliche Computeranalyse zeigte; lag doch schwarz mit 2 Bauerneinheiten vorn. In hochgradiger Zeitnot – Jührs hatte noch sechzig Minuten, Bernd etwa 10 für die verbleibenden 10 Züge bis zur Zeitkontrolle – fand Bernd nicht die richtigen Züge, um das remis zu erzwingen; anders Lührs, der die gewinnbringenden Züge fand, so nach 31. Df2

Mühlinghaus vs Jürhs nach 31. Df2
Mühlinghaus vs Jürhs nach 31. Df2

und Jührs führte 31. … Tc2; 32. Td2, Tc1; 33. Ke2 ??, La5; 34. Txc1, Txc1; 35. Td1, Da6+ aus, und Bernd gab auf.

Mit dem 4:2 Sieg über den direkten Konkurrenten auf den zweiten Tabellenplatz, der den Aufstieg bedeuten würde, konnte die ESG IV heute diesen Tabellenplatz zurückerobern.

Am 3. April empfängt die ESG IV Ronsdorf.

 

Wiederaufstieg rückt in Ferne

ESG I – SG Solingen III     3,5 : 4,5

In der 6. Runde der Regionalliga Niederrhein kam es zum langersehnten Aufeinandertreffen der Ligamitfavoriten.

Unsere Nachbarn aus der Klingenstadt kamen mit etlichen Gering- oder Ersatzspielern im Gepäck. Die weiteste Anreise hatte dabei Ralf Hubert aus Hamburg. Aber für ein richtiges Lokalderby ist kein Weg zu weit.

Der Wettkampf gestaltete sich sehr ausgeglichen, wobei der Eindruck entstand, dass diesmal die Entscheidung an den oberen Brettern fallen würde.

Zunächst verflachten die Partien von Gerd Kurr und Achim Tymura mit den weißen Steinen zusehends, so dass man sich schließlich auf Remis einigte. Heiko Kesseler hatte seine Dame zur aktivsten Figur auf dem Schachbrett erklärt und es war für die Außenstehenden schwer zu beurteilen, ob sie der ihr zugedachten Rolle auch gerecht würde. Irgendwann stand die Dame im Abseits und konnte ins Spielgeschehen nicht mehr richtig eingreifen. Gegner Andreas Peschel spielte sein positionelles Übergewicht aus und gewann nicht unverdient. Indessen hatte Thomas Fuchs seinen kleinen Endspielvorteil systematisch zu einer Gewinnstellung ausgebaut, was u.a. Anlass für Marco Kühne nach Rücksprache mit dem Mannschaftsführer war, sich in seiner Partie auf ein Unentschieden zu einigen.

Spannung garantierten die Stellungen an den ersten drei Brettern bei einem tatsächlichen Stand von 1,5:2,5 gegen die ESG, aber einem gefühlten Stand von 2,5: 2,5.

An Brett 1 wurde  eine schwierige Benonivariante zwischen Oliver Kniest und Reiner Odendahl geübt. Der Name Benoni kommt aus dem Hebräischen und bedeutet nicht von ungefähr „ Sohn der Trauer“. Reiner fühlte sich während der ganzen Partie mit Schwarz trotz einiger Feinheiten und Ressourcen nicht sonderlich wohl. Helge Hintze hatte gegen Ralf Hubert frühzeitig einen Bauern geschenkt bekommen. Die als Gegenleistung erwartete Initiative stellte sich für Hubert aber nicht ein. So sah es nach einem 3,5 zu 3,5 aus, was sowohl Frank Noetzel als auch sein Gegner Ralph Blasek zeitig zum Anlass nahmen, in ihrer gemeinsamen Partie auf Gewinn zu spielen. Ein Mannschaftsunentschieden hätte keinem Team genutzt. In Gewinnstellung machte aber plötzlich Thomas Fuchs den Sack nicht zu und einigte sich unerwartet und nicht abgesprochen auf Remis. Reiner konnte seine Stellung leider bald  nicht mehr halten und es stand 2:4. Helge baute seinen Stellungsvorteil in der ihm bekannten Manier aus und holte den Anschlusstreffer zum 3:4. Inzwischen stand R. Blasek gegen Frank zweimal auf Gewinn und Frank einmal auf Gewinn. Die richtigen Züge wurden aber von keinem der beiden gefunden. In einem Turmendspiel versuchte Frank mit einem Mehrbauern auf gleichem Flügel noch durch einen Sieg das Mannschaftsunentschieden zu retten, was aber nicht mehr gelang. Die Partie endete Remis.

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