1. Bezirksliga: SG Solingen VII – ESG III 5 : 3
Die Drittvertretung ist mit einer schmerzhaften Niederlage in die Bezirksliga-Saison gestartet und steht nun von Beginn an unter Druck. Denn im ESG-Lager erwartet man erneut einen harten Kampf um den Klassenerhalt. Und die Solinger hatte man in dieser Hinsicht als direkten Konkurrenten ausgemacht.
Der Mannschaftskampf begann mit gleich drei relativ schnellen Punkteteilungen: An Brett drei tauschten ESG-Mannschaftsführer Thomas Falk und Schneider frühzeitig viele Figuren ab. Die somit verflachte Partie endete folgerichtig mit dem einvernehmlichen Handschlag. Etwas forscher ging es in der Partie von Ralf Quast zu, der am 8. Brett gegen Littek sehr auf Verteidigung bedacht war. Dem Solinger war eventuell sein aufgerückter Zentrumsbauer nicht geheuer, und so nahm er in eigentlich aussichtsreicher Stellung Ralfs Remisangebot an.
Thorben mit Vorsicht, Martin mit Risiko
Auch am Spitzenbrett schien Vorsicht das Gebot der Stunde zu sein, denn sowohl Thorben Mantler als auch sein Gegenüber Vranidis hielten die Partie in ruhigen Gewässern. Ohne Risiko endete auch diese Partie mit einer Punkteteilung. Aus diesem Rahmen der soliden Vorsicht fiel die Partie von Martin Keller, der sich mit Meckel an Brett zwei eine spannende Schlacht lieferte:
Bereits mit Materialvorteil, ließ sich Meckel nicht von Martins Königsangriff einschüchtern und wählte das Abspiel 31.b7 Lxb7 32.cxb7 f3. Der Angriff sieht allerdings gefährlicher aus als er ist, denn nach 33.Df2 Ld6 34.Kh1 De5 35.gxf3 war dieser verpufft, und Martin reichte seinem Gegner die Hand zur Aufgabe.
Zwei kuriose Partien
Kurios und aus ESG-Sicht glücklich endete die Bezirksligapremiere von Arda Yilmaz an Brett sieben gegen Immel. Zunächst verpasste Arda die Abwicklung in ein remisverdächtiges Endspiel, dann geriet der Youngster in eine hoffnungslose Verluststellung, um sich am Ende mit seinem Gegner auf Remis zu einigen. Nicht weniger kurios gestaltete sich die Partie an Brett sechs, wo Denis Krzysztala auf Kirschbaum traf. Denis erspielte sich deutliche Vorteile und hatte im Turmendspiel zwei Mehrbauern. Dann verrechnete er sich jedoch bei einer Variante und ließ die Damenumwandlung eines gegnerischen Bauern zu.
Mit der Niederlage von Peter Wiesemann gegen Skiber am 5. Brett war der Mannschaftskampf dann auch entschieden. In eigentlich aussichtsreicher Stellung verfolgte Peter den falschen Plan und gab Skiber dabei ausreichend Möglichkeiten, einen Königsangriff aufzubauen. Der Solinger eroberte eine Figur und konnte den Materialvorteil sicher in einen vollen Punkt umwandeln. Zum Abschluss konnte Dietmar Kaufmann an Brett vier einen schönen Erfolg einfahren und das Endergebnis zumindest ein wenig freundlicher gestalten:
In bereits vorteilhafter Stellung spielte Dietmar den Doppelangriff 28…Dxd4. Sein Gegner Schüller übersah die zweite unmittelbare Drohung und musste nach 29.Td1 Dxf2+ einen weiteren Materialverlust hinnehmen. Allerdings hätte auch 29.Tf1 nicht mehr viel retten können. Das schlichte 29…Lxa3 hätte vermutlich schon gereicht. Taktikliebhabern wird aber möglicherweise der feine Zug 29…e3! ins Auge gestochen sein, womit Schwarz die Damen tauschen und seinen Vorteil sogar noch vergrößern kann.
Mit der Auftaktniederlage geraten die Elberfelder bereits zu Saisonbeginn unter Zugzwang. In den kommenden Runden warten mit dem SC Solingen 1928 sowie der Velberter SG allerdings zwei DWZ-Schwergewichte der Liga. Eine Leistungssteigerung ist somit unabdingbar.
[TM]