Remis gegen die alten Haudegen

1. Bezirksliga: Bahn-SC Wuppertal III – ESG III 4 : 4

Die Drittvertretung ist mit einem zufriedenstellenden 4:4-Unentschieden aus der Winterpause gekommen und hat damit einen eher unerwarteten Punkt im Abstiegskampf sammeln können.  Der Mannschaftskampf gegen die alten Haudegen vom Stadtrivalen BSW bot dabei auch wieder einiges an Kuriositäten.

Die erste entschiedene Partie wäre da beispielhaft zu nennen: Thomas Falk hatte an Brett fünf gegen Klietsch gerade den 17. Zug ausgeführt, da überschritt sein Gegner – völlig in die Stellung vertieft – bereits die Bedenkzeit. Es sollte nicht die einzige „verschlafene“ Zeitnotphase bleiben!

Am 8. Brett verständigte sich Julian Brandt mit seinem Gegner Reichmann auf Remis. Julian hatte bei einer Abtauschkombination zunächst einen Bauern verloren, diesen aber mit einem ansehnlichen Damenopfer wieder zurückerobert.
Auch Martin Keller musste an Brett zwei gegen BSW-Mannschaftsführer Will einen zwischenzeitlichen Materialverlust verkraften. Martin erhielt einen gefährlichen Freibauern, hätte dafür allerdings mit einem Springerverlust eine zu hohe Hypothek aufgenommen.  Zu Martins Erleichterung nahm Will statt des Springers „lediglich“ die Qualität, sodass am Ende beide Seiten mit einer Punkteteilung zufrieden waren.

Peter zeigt sein taktisches Können

Eine Freude aus ESG-Sicht war die Partie von Peter Wiesemann an Brett vier gegen Röder:

Röder – Wiesemann nach 18.Db3

Mit der ausgezeichneten Taktik 18…e4! bereitete Peter einen Königsangriff vor, der nach 19.dxe4 Dg3 20.Ld2 Le5! schon nicht mehr vernünftig zu parieren ist. Röder wehrte sich noch einige Züge lang, gab dann aber einen Zug vor dem Matt auf.

Angesichts der 3:1-Führung und den teilweise guten Aussichten auf den anderen Brettern schlug Thorben Mantler am Spitzenbrett seinem Gegenüber Nettesheim ein Remis vor, was dieser annahm.
Nicht zu den erwähnten aussichtsreichen Stellungen zählte zu diesem Zeitpunkt die Partie von Hakan Uludüz an Brett sechs gegen Achim Müller. Hakan suchte aufgrund seines Qualitätsnachteils nach einem Dauerschach, fand dieses jedoch nicht und musste im Gegenzug einen gelungenen Mattangriff seines Gegners mit der Aufgabe quittieren.

Es läuft nicht wie erwartet

Die Partie, die Thorben und sicherlich auch einige Mitspieler im Kopf bereits als Gewinnpartie verbucht hatten ereignete sich am 3. Brett zwischen Dietmar Kaufmann und dem ehemaligen ESG-Akteur Agic:

Kaufmann – Agic nach 27…g5

28.Tf1 ist wohl der naheliegendste Zug, aber tatsächlich gewinnt hier auch schon 28.Tb7 bzw. jeder Zug, der nichts einstellt. Dietmar versank dennoch in tiefes Grübeln und überschritt die Zeit. Sehr ärgerlich vor allem für ihn persönlich, nachdem er eine wirklich sehr gute Partie gespielt hatte.

Nun stand es 3,5:3,5 und alle Beteiligten verfolgten gebannt die Partie an Brett sieben zwischen ESG-Youngster Berk Boyacioglu und Dinslage. Als wäre der Zwischenstand nicht dramatisch genug, bot auch diese Partie ein gewisses kurioses Unterhaltungspotenzial: Zunächst ging Berk im Springerendspiel viel zu viel Risiko ein und überzog seine Stellung. Dinslage dagegen war zu vorsichtig und bot am Ende sogar in vorteilhafter Stellung Remis an, was Berk erleichtert annahm.

Auf den Punktgewinn wurde anschließend im nahegelegenen Cafe Extrablatt gemeinsam angestoßen![TM]