Misslungener Saisonauftakt

1. Bezirksliga: SG Solingen VI – ESG III 5 : 3

Der vorgezogene Saisonauftakt ist der Drittvertretung leider misslungen: das Gastspiel  bei der Solinger SG ging mit 3:5 verloren.
Mannschaftsführer Thomas Falk musste an Brett sechs früh die Waffen strecken, nachdem sein Gegner Dr. Fränzel bei einem Doppelangriff eine Figur erobern konnte.
Eine dagegen eher ereignislose Partie boten Udo König und sein Gegner Schüller am 5. Brett. Nach dem frühen Abtausch der Zentrumsbauern sowie einiger Offiziere verständigte man sich im 20. Zug auf die Punkteteilung.

Weitere Punkteteilungen nutzen eher dem Gastgeber

Reichlich Analysestoff bot dann wiederum die Partie an Brett zwei, in der Martin Keller gegen Ferrer Ortega zwar einen Bauern verloren, dafür jedoch Spiel auf den offenen Linien und Diagonalen errungen hatte. Ein langfristiges Investment sollte der Bauer jedoch nicht sein und so wählte Martin die sichere Variante mit dem Rückgewinn des Materials und völligem Ausgleich der Stellung.
Um Kompensation für einen Minusbauern kämpfte auch Thorben Mantler am Spitzenbrett gegen Becker. Dem ehemaligen ESG-Akteur wiederum war ein Freibauer von Thorben nicht geheuer, sodass man sich in unklarer Stellung auf das sichere Remis verständigte.
Diese Punkteteilungen nutzten indes mehr den Gastgebern, nicht nur aufgrund der Führung, sondern auch aufgrund der Stellungen in den verbliebenen Partien.

Diese war für Hakan Uludüz an Brett sieben nämlich inzwischen hoffnungslos geworden, obwohl sich ihm gegen Skiber bereits in der Eröffnung eine exzellente taktische Möglichkeit bot:

Uludüz – Skiber nach 8…Tc8

9.Lxf7+! hätte Weiß entscheidenden Vorteil gesichert. Schwarz schmeckt weder die Annahme des Opfers – 9…Kxf7 10.Sg5+ Ke8 (oder 10…Kf6 11.Df3+ Ke5 12.d4+ Kxd4 13.Dc3#) 11.Se6 mit Damengewinn – als auch das Ablehnen des selbigen mit 9…Kf8 10.Sg5 Sc5 um e6 zu decken 11.La2 mit den Drohungen 12.Sf7 und 12.d4.
Hakan sah die Taktik leider nicht, ging jedoch trotzdem bald zum Königsangriff über. Dabei agierte er leider etwas zu überhastet, verlor einen Springer und musste schließlich aufgeben.

Eine sehr ärgerliche  Niederlage musste zudem Dietmar Kaufmann an Brett drei gegen Scheidtmann hinnehmen. Dietmar hatte bereits den gegnerischen Königsflügel aufgerissen und mit Mattdrohungen einen Bauern erobert. Danach ließ er es jedoch zu locker angehen, ließ das Gegenspiel des Gegners zu und wurde von einem Durchbruch des gegnerischen Läuferpaares überrascht, dem letztlich ein Springer zum Opfer fiel.

Halbwegs versöhnlicher Abschluss

Beim Spielstand von inzwischen 4,5:1,5 gelang der ESG immerhin ein halbwegs versöhnlicher Abschluss des Mannschaftskampfes:
An Brett vier konnte Alessandro Kronz gegen Schneider das Remis sichern, obwohl er zwischenzeitlich sehr unter Druck geriet und sein Gegner die Chance auf einen Figurengewinn hatte. Schneider übersah diese Möglichkeit jedoch und gab sich mit einem Dauerschach zufrieden.
Berk Boyacioglu brachte zum Schluss sogar noch die einzige Siegpartie eines ESG-Akteurs an diesem Spieltag durch. In der Eröffnung stand Berk am 8. Brett gegen Dzenan Fetahovic allerdings noch sehr gedrückt, konnte sich dann jedoch befreien und im Endspiel schließlich vollständigen Ausgleich erringen:

Fetahovic – Boyacioglu nach 47…Lxf4

Das Endspiel hätte nach 48.Lxf4 Kxf4 49.Tc3 höchstwahrscheinlich bald den Remishafen angesteuert. Fetahovic spielte jedoch 48.Tf3?? und sah sich nach 48…Tg4 49.Lxf4 (49.Tc3 Lxc1 50.Txc1 Txd4 hätte die Partie auch nicht gerettet) Txf4 50.Ke3 Txf3+ vor unlösbare Aufgaben gestellt. Folglich gab er sich bald geschlagen und stellte so den Endstand auf 3:5 aus ESG-Sicht.

[TM]