Tabellenführung verteidigt

1. Bezirksliga: ESG III – Ronsdorfer SV 5,5 : 2,5

Die Drittvertretung hat die Tabellenführung in der 1. Bezirksliga mit einem klaren Heimerfolg verteidigt: Gegen die zu Saisonbeginn als Aufstiegskonkurrenten gehandelten Ronsdorfer glückte den Elberfeldern ein 5,5:2,5.

Der Mannschaftskampf war etwa 90 Minuten alt, da erhielt Carsten Becker am 6. Brett in ausgeglichener Stellung ein Remisangebot seines Gegners Hellmann. Soweit nichts Ungewöhnliches möchte man meinen, aber dazu später mehr. Während Carsten sich noch Bedenkzeit nahm, reichten sich an Brett zwei Thorben Mantler und Langensiepen bereits die Hände und verständigten sich in einer ereignislosen Partie auf eine Punkteteilung. Für Thorben war es im dritten Spiel der erste zählbare Erfolg.

Deutlich erfolgreicher ist diese Saison Martin Keller unterwegs, der diesmal am 8. Brett gegen Petry jedoch etwas Glück hatte, nicht schon in der Eröffnung in eine schlechte Stellung geraten zu sein:

Keller – Petry nach 8… Db6

 

Dem alternativlosen 9. De2 folgte 9… Sc5 10. h3 Sf6 11. Le3 Da5 und Martin konnte sich konsolidieren. Nach 10… Sd3+! hätte Martin allerdings wertvolles Material verloren: z.B. 11. Dxd3 Sxf2 12. De2 Sxh1 13. Le3 c5 und Weiß hat keine Möglichkeit, den vorwitzigen Sh1 zu fangen.

Im Laufe der Partie bekam Martin dann aber noch einmal die Möglichkeit, seine bislang starken Leistungen zu bestätigen

Keller – Petry nach 29. Lb7

 

Das starke Qualitätsopfer 30. Txd6 ebnete ihm nämlich den Weg zum dritten Sieg im dritten Spiel. Auf 30… Txd6 folgte 31. Dc7 Tc6 32. Txc6 Lxc6 33. Sf5 Db7 34. Dd8+ und Weiß verbleibt mit einem Mehrbauern und Stellungsvorteilen.

Die Uhr tickt, Carsten bleibt cool

Über eine halbe Stunde stand nun schon das Remisangebot an Brett sechs im Raum, doch Carsten blieb cool und blickte weiter auf die anderen Bretter, beispielsweise auf Brett sieben, an dem sich Dennis Peters gegen Boschen eine vielversprechende Stellung mit Mehrbauern erspielt hatte. Aus seiner Sicht unglücklich verspielte er seinen Vorteil jedoch wieder und die Partie endete Remis. Auch Samuel Haringer hatte am 4. Brett gegen Beck einen Mehrbauern, nachdem er seinem Gegner erfolgreich eine Falle gestellt hatte. Das Turmendspiel war allerdings trotz des materiellen Vorteils nicht zu gewinnen.

Im Gegensatz zu seinen Mannschaftskollegen war Sören Matthey an Brett drei gegen Kolander derjenige, der sich verteidigen und um das Remis kämpfen musste. Er tat dies jedoch souverän und abgeklärt, sodass es nie wirklich brenzlig wurde. Brenzlig wurde es höchstens beim Blick auf Carstens noch immer tickende Uhr: ein Ausschlagen des Remisangebotes schien bereits nicht mehr praktikabel, doch Carsten blieb betont locker: „Du weißt doch, wie gut ich blitzen kann“, raunte er dem Schreiber dieser Zeilen mit einem verschmitzten Lächeln zu.

Am Ende wurde es deutlich

Mit dem Sieg von Alexandr Pertschik an Brett fünf über Cziudai war das Thema Weiterspielen für Carsten dann aber auch erledigt und er nahm das vor über einer Stunde ausgesprochene Remisangebot an. Doch auch bei Alex‘ Partie sah es zunächst sehr remislich aus:

Cziudai – Pertschik nach 40… f6

 

41. Txe4 hätte das materielle Gleichgewicht wieder hergestellt, den Turmtausch erzwungen und in ein Endspiel abgewickelt, dass nur durch einen groben Fehler zu verlieren gewesen wäre. Cziudai spielte jedoch 41. e3 und Alex nutzte die Gunst der Stunde: 41… Kd5 42. Td4+ Kc5 43. Txe4 Txe4+ 44. Kxe4 Kc4 und acht Züge später gab der Ronsdorfer in hoffnungsloser Stellung auf.

Den Schlusspunkt setzte Babak Aranifar, der in einer zähen 6-Stunden-Partie RSV-Mannschaftsführer Kosin bezwang. Der 5,5:2,5-Erfolg wurde im ESG-Lager wie gewohnt gebührend mit Pizza gefeiert!

[TM]