Stadtmeisterschaft

Die wogenreichste und damit auch die spannendste Partie des gestrigen Abends spielte sich zwischen Björn Augner und Lukas Heynck ab. Björn hatte druckvolles Spiel, griff mit Dame und Leichtfigur die Königsstellung an und wollte einen Turm über die Mitte zum Königsflügel führen. Lukas fesselte diesen Turm kurzerhand mit der Dame an den König und bekam nun die Oberhand. Doch dann passierte das, was nicht passieren darf: während Björn in hochgradiger Zeitnot die passenden Züge finden musste, für zehn Züge standen ihm noch zwei Minuten zur Verfügung, hatte Lukas noch komfortable 10-15 Minuten auf der Uhr, als er für nichts einen Turm einstellte. Björn hätte unter Turmopfer remis durch Dauerschach erreichen können, doch wollte er auf Sieg spielen, es gelang ihm zwar über die Zeitkontrolle zu kommen, er hatte nach dem 30. Zug noch 2 Sekunden auf der Uhr, doch fand er nicht die richtigen Züge und gab dann auf – Lukas‘ Bauernmehrheit sowie Dame und Läufer hatte er mit Dame nichts mehr entgegenzusetzen, nachdem ihm die Schach ausgegangen waren.
Die Partie Heiko gegen Markus war ebenfalls spannend und von Zügen in Zeitnot geprägt. Vor der ersten Zeitkontrolle stand Heiko aktiver, und die spätere gemeinschaftlich Analyse zeigte deutliche Gewinnpotentiale auf, fand Heiko trotz mehr Bedenkzeit nicht die richtigen Zügen, während Markus in Zeitnot seine Stellung verbessern konnte. Zum Ende der zweiten Zeitkontrolle befand sich nun Heiko in Zeitnot, er hatte noch zwei Minuten, in denen er nicht die remis-Chance in einer sehr komplexen Stellung fand, während Markus von zehn Minuten Bedenkzeit profitierte. Heiko reklamierte nicht auf Anhang G5 (ehemals 10.2), womit er mich als Spielleiter in eine schwierige Lage versetzt hätte, denn hatten Markus‘ Züge noch die Absicht, Heiko matt zu setzen oder nur noch über die Zeitkontrolle zu gewinnen – auch Reiner, wie er im Nachhinein sagte, wähnte sich nicht in der Lage, darüber zu befinden. Markus hätte eingewilligt, doch ließ Heiko das Blättchen fallen.
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[thf]