Aufruf zur Einzelmeisterschaft 2017 des SBBLs

Die Anmeldefrist zur Einzelmeisterschaft läuft noch bis
Donnerstag, den 7. September um 23:59.
 
Es werden Turnierpartien 90 min / 40 Züge + 30 min / Rest + 30 s / Zug samstags um 14:00 im Schachzentrum Solingen gespielt. Die erste Runde wird am Samstag, den 9. September gespielt. Derzeit würden fünf Runden nach Schweizer System gespielt, bei mehr als 16 Teilnehmern sieben Runden.
Anmeldungen bitte über den folgenden Link.
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Auftakt zum Dähnepokal im Luftschloss

Ein Dutzend Spieler des Schachbezirks Bergisch-Land kamen am Freitag zur ersten Runde des Einzelpokals 2017 des Schachbezirks Bergisch-Land zur Elberfelder Schachgesellschaft 1851, die erstmalig den Pokal austrägt. Die Elberfelder stellten denn auch die Hälfte der Teilnehmer, so dass es gemäß dem Reglement zu einem Vergleichskampf der ESG gegen den Rest des Bezirks kam.

Dabei konnte sich überraschend Samuel Haringer gegen Stefan Speck (SC Solingen 1928) durchsetzen, und Martin Keller musste ins Blitzstechen, um sich gegen Uwe Büttgenbach (Ronsdorfer SV) durchzusetzen. Ferner kam es auch zu einem Vergleichskampf der beiden Spielleiter des Bezirkes, Dr. Marius Fränzel (SG Solingen) und Thomas Falk, den Marius etwas glücklich für sich entscheiden konnte. Die anderen Ergebnisse hier.

In der Zwischenrunde treten Thorsten Kuhnhenn (Sfr. Anna 88) gegen Marius Fränzel (SG Solingen) sowie Gerhard Arold gegen Martin Keller an. Beide Begegnungen werden schon in der nächsten Woche ausgetragen.

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Mit Kraftakt zum Klassenerhalt

1. Bezirksliga: ESG III – SG Solingen V 4 : 4

Die ESG-Dritte hat sich mit einem Kraftakt den Klassenverbleib in der 1. Bezirksliga gesichert. In einem echten Krimi reichte den Elberfeldern ein 4:4-Unentschieden, um in der Abschlusstabelle hauchdünn über dem „roten Strich“ zu stehen.

Der Mannschaftskampf begann für die Gastgeber allerdings sehr unerfreulich: Bereits zum fünften Mal in dieser Spielzeit wurde ein Partie kampflos abgegeben und die übrigen Akteure unnötig unter Druck gesetzt. In diesem Fall konnte Marius Fränzel an Brett drei nach Ablauf der halbstündigen Karenzzeit einen Sieg reklamieren. Einem schnellen Remis von Alexandr Pertschik am 2. Brett gegen Borkott, folgte am Spitzenbrett zudem die erste von zwei ausgespielten Niederlagen für die ESG. Thorben Mantler hatte gegen Vranidis im Mittelspiel zu forsch auf Sieg gespielt und wurde mit Materialverlust bestraft.

Es folgte ein schön herausgespielter Sieg von Dennis Peters an Brett sechs gegen Falge, doch wenig später auch eine weitere Niederlage: In aussichtsreich Stellung mit Materialvorteil unterlief Hagen Woldt an Brett vier gegen Naupold in Zeitnot ein schwerwiegender Fehler, der nicht nur seine Siegchancen vernichtete, sondern ihn sogar die Partie kostete. Beim Zwischenstand von 1,5:3,5 benötigte das ESG-Team somit 2,5 Punkte aus den verbliebenen drei Partien, um zumindest ein 4:4 zu sichern. Eine Niederlage hätte den sicheren Abstieg bedeutet.

Glücklicherweise zeigten sich die ESGler dem Druck gewachsen: Thomas Symank überführte an Brett acht gegen Fabian Beyer seine zähe positionelle Stellung in ein gewonnenes Endspiel und sicherte sich somit eine überragende Saisonbilanz von fünf aus fünf! Dennoch war im ESG-Lager weiterhin Fingernägelkauen angesagt, denn an Brett fünf hatte Alfred Güthler gegen Zimdars zwischenzeitlich zwei Minusbauern aufzuweisen. Zur Erleichterung seiner Mannschaftskameraden fand Alfred jedoch eine sehr gute Verteidigung im Endspiel, stellte das materielle Gleichgewicht wieder her und holte ein enorm wichtiges Hälftchen.

Den Schlusspunkt setzte Mannschaftsführer Peter Wiesemann, der es am 7. Brett gegen Skiber jedoch deutlich spannender als nötig machte. Zwei Bauern und einen ganzen Turm in Front, büßte Peter peu à peu seine materiellen Vorteile wieder ein, bis ihm nur noch die Mehrbauern blieben. Diese verwertete Peter dann aber gekonnt und fuhr den Ausgleichspunkt zum 4:4 ein. Die ESG behielt somit ihren knappen Vorsprung vor Solingen V und durfte erleichtert aufatmen, dass die Sechstvertretung der Solinger gegen die SF Anna „nur“ 5:3 gewannen und somit in der Tabelle zwei Brettpunkte hinter der ESG geblieben waren.

NSV-Einzelmeisterschaft 2017

Die Niederrhein-Einzelmeisterschaft, die traditionell in der Woche vor Ostern ausgetragen wird, konnte sich in Kamp-Lintford der an 4 gesetzte Andreas Probst (Ratinger SK) mit 5½/7 sichern. Er hatte einen idealen Turnierverlauf, da er mit 4/4 ins Turnier starten konnte und mit den drei abschließenden Remis die Führung nach Summenwertung nicht mehr aus der Hand gab. Punktgleich folgt ihm auf Platz 2 Patrick Terhuven (Krefelder SK Turm), der sich damit ebenfalls für die NRW-Einzelmeisterschaft 2017 qualifizieren konnte. Mit einem halben Punkt hinter den Führenden reihte sich DWZ-Favorit Heiko Kesseler (Düsseldorfer SK) ein, der einmal mehr ein kompromissloses Turnier ohne ein einziges Remis gespielt hat.
[Marius Fränzel]

Anmerkung der Redaktion:
Als einzige Vertretung des Schachbezirks Bergisch-Land nahm der Elberfelder Thomas Falk an der Verbandseinzelmeisterschaft teil und konnte als klarer Außenseiter durch glückliche Fügung dennoch zwei Punkte holen.
Abschlusstabelle und alle Einzelergebnisse, hier

Die Entscheidung fällt am letzten Spieltag!

1. Bezirksliga: SF Anna Wuppertal – ESG III 4,5 : 3,5

Der Drittvertretung hat einen durchaus möglichen Punktgewinn bei den favorisierten Schachfreunden Anna liegen gelassen und knapp mit 3,5:4,5 verloren. Somit fallen sämtliche Entscheidungen im Abstiegskampf der 1. Bezirksliga erst am letzten Spieltag.

Der Mannschaftskampf am Sonntag, 12.03.2017 begann äußerst ungewöhnlich, da nur an der Hälfte der Bretter auch wirklich gespielt wurde. Aus ESG-Sicht kam Thorben Mantler erneut zu einem kampflosen Erfolg am Spitzenbrett, während die Bretter drei und acht nicht besetzt wurden und somit an den Gastgeber gingen. Dennis Peters (Brett fünf) strapazierte die Nerven seiner Mannschaftskameraden aufs Äußerste und erschien fast im wörtlichen Sinne in letzter Sekunde, gerade noch vor Ablauf der halbstündigen Karenzzeit. Förderlich für seine Konzentration war dies sicherlich nicht für den ESG-Akteur. Denn obwohl er sein gewohnt offensiv ausgerichtetes Spiel aufziehen konnte, war es Anna-Spieler Richert, der seine Figuren optimal platzieren und entscheidenden Materialgewinn realisieren konnte.

Ein Lichtblick für die Elberfelder war die schöne Gambit-Partie von Mannschaftsführer Peter Wiesemann am 6. Brett gegen Andreas Passon.

Passon – Wiesemann nach 17. Te1

Peter erkannte sehr schnell seine taktischen Möglichkeiten und spielte das Qualitätsopfer 17…Td2! Aus Mangel an Alternativen nahm Passon das Opfer an, musste allerdings nach 18. Sxd2 Txd2 19. Tc1 Txf2+ 20. Ke1 Sxg2+ 21. Kd1 Se3+ die Segel streichen.

Wild schwankende Waagschalen bot die Partie an Brett vier, in der Alfred Güthler mit Werner Clemm die Klingen kreuzte. Bereits im frühen Mittelspiel hatte Alfred Glück, dass sein riskantes Figurenopfer nicht bestraft wurde:

Clemm – Güthler nach 16… c5 (aus der Sicht von Clemm)

Mit 17. bxc5 dxc5 18. Lf4 Dd8 19. Sb3 Lxa1 20. Dxa1 hätte sich Clemm bereits deutlichen Vorteil erspielen können, ihm war der Verlust des Turmes aber wohl nicht geheuer und so spielte er 17. Lb2, was nach 17…cxd4 18. Lxd4 Dxc4 einen Bauernverlust bedeutete. Alfred hatte nun Wind in den Segeln und erspielte sich eine dicke Gewinnstellung:

Clemm – Güthler nach 40. Lc4

Das Läuferschach ist jedoch nicht ohne Heimtücke, denn nach 39… Kf6 40. Da8 erfordert die Fortsetzung 40… Kg7 schon auch einigen Mut. Alfred entschied sich für 40… Le6, was ihn allerdings nach 41. Dh8+ vor einige Probleme stellte und ihn fast die Partie kostete. Am Ende rettete sich Alfred mit einem Läuferopfer, tauschte die Damen und konnte einen Bauern durchbringen, was Clemm konsterniert mit der Aufgabe der Partie quittierte.

An Brett sieben hatte Harald Kurz in angenehmer Stellung allerdings mit deutlich weniger Bedenkzeit auf der Uhr Remis Angeboten. Sein Gegner Kramp wechselte daraufhin die Sportart und wurde Marathonläufer: lief durch die Reihen, kiebitzte mal hier mal dort und erwägte immer mal wieder am eigenen Brett seine Möglichkeiten. Nach Ablauf von über 30 Minuten und ungezählten Kilometern willigte Kramp schließlich doch ins Remis ein.

Beim Zwischenstand von 3,5:3,5 sollte somit die Partie an Brett zwei entscheiden, wie die zwei Mannschaftspunkte verteilt würden. Zunächst sah es für ESG-Altmeister Josef Krük ganz ordentlich aus: er hatte Zeitvorteil und sein Gegenüber Thorsten Kuhnhenn bot ihm zumindest eine Stellungswiederholung an. Josef spielte jedoch auf Sieg, überzog in der Folge jedoch seine Stellung und verlor.

Was den Abstiegskampf betrifft, wird der letzte Spieltag der 1. Bezirksliga am 07.05. zu einem echten Thriller: neben der ESG III, die sechs Punkte auf dem Konto hat, kämpfen drei punktgleiche Teams mit einem Zähler Rückstand um den Klassenverbleib. Mit der SG Solingen V treffen die Elberfelder auf einen direkten Konkurrenten und können mit einem Sieg oder einem Remis das Abstiegsgespenst endgültig vertreiben.

Wiedergutmachung…

… war heute für die ESG IV angesagt für die bittere 1:5 Niederlage gegen Lennep I aus der letzten Saison. Doch das ist keine leichte Aufgabe; spielen doch mit Erik Stokkentreeff und Frank Frese zwei 1700er an den ersten beiden Brettern. Da galt die Devise: vorne remis halten und hinten punkten – auch das keine leichte Aufgabe, denn die ESG IV musste heute stark ersatzgeschwächt antreten. Nicht nur Starersatzspieler Markus Biedermann sprang für den verhinderten Renè Niebergall ein, sondern auch das bekannte Ersatzduo Benedikt-Norbert von der ESG V, die schon gegen Remscheid brillierten und kurzfristig für den erkrankten Fabio Santiago und den kurzfristig verhinderten Yadi Zargari einsprangen.

So kam es zu einer frühen Punkteilung am Brett 6 zwischen Ramsel und Markus Biedermann, und das zweite remis folgte am Brett 1 zwischen Bernd Mühlinghaus und Stokkentreeff – Mission erfüllt: das Spitzenbrett nicht verloren.

Zur selben Zeit zog Frese am Brett 2 gegen Martin Keller in der folgenden Stellung nach 16…Sf6

17. Sd2, und Martin antwortete mit 17…. Sxd2. Es folgten noch 18. Kxd2, Se4+;  19. Kc1, Dxh4 und Aufgabe. So ging die ESG IV dann mit 2:1 in Führung, und Mannschaftskapitän Thomas Falk am Brett 5 legte nach. Nachdem sein Gegenüber, Klaus Koch, 21…Lc4+ zog,

Falk vs Koch nach 21. Sc6

überlegte Thomas zwei Sekunden, wohin sein König ziehen könnte, bevor er 22. Txc4 fand, und Koch verfiel in minutenlanges Nachdenken und setzte mit 22… Lxf4; 23.Sxd8, bxc4; 24.exf4. Es brauchte nochmals 26 Züge, bevor schwarz aufgab.

Etwas weniger erfreulich sah es am Brett 8 aus, an dem Norbert in einer passiven Stellung gegen einen Mehrbauern kämpfte. Umso erfreulicher und überraschend kam das Remisangebot von Ungermann, das Norbert sofort annahm. Sein Mannschaftskollege Benedikt Abel konnte dagegen eine vorteilhafte Stellung gegen Stracke erreichen, die er immer mehr ausbaute, und dann aus folgender Stellung nach 52…Ta2

Abel vs Stracke nach 52…Ta2

zum Mattagriff mit 53. Tf1+, Ke4; 54. T7xf5, Kd3; 55. T5f3+, Kc2; 56. T3f2+ und Aufgabe überging und die Begegnung für die ESG entschied. Es verblieben nur noch zwei Bretter, am Brett 3 Samuel Haringer gegen Hosniak und am Brett 4 Josef Komeinda gegen Müller. Der Blick auf die Bretter war vielversprechend. In aussichtsreicher Stellung nach 25… Ta5

Haringer vs Hosniak nach 25…Ta5

konnte Samuel mit 26. Txb4, Txd5; 27. Dxd5, Dxb4 und 28. Lc5 alles klar machen. Auch Josef Komeinda hatte anfangs einen Mehrbauern, den er sich jedoch wieder abluchsen ließ und zu guter letzt mit einem Minusbauern ums remis kämpfte.

Müller vs Komeinda – schwarz am Zug

War hier für sein Gegenüber Müller mehr als ein remis drin? Anscheinend wollte er es zügelang nicht einsehen, aber am Ende war es nur ein remis.

So zeigte sich heute die ESG wieder in TOP-Form und konnte mit einem 6:2-Erfolg wieder zur Tabellenspitze anschließen. Am 5. März empfängt die ESG IV dann Solingen VIII.

[thf]

ESG III im Aufwind

1. Bezirksliga: SC Tornado Wuppertal – ESG III 3,5 : 4,5

Die Drittvertretung scheint sich mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Saisonhälfte zu rehabilitieren und rechtzeitig aus den Abstiegsregionen der 1. Bezirksliga zu kämpfen. Zwei Wochen nach dem Heimerfolg gegen Ronsdorf wurde mit dem Nachholspiel beim SC Tornado auch das zweite Spiel im Kalenderjahr 2017 gewonnen!

Mit seinem gewohnt offensiven Spielstil verzichtete Dennis Peters am 5. Brett gegen Ußling auf die Rochade und griff sofort am Königsflügel an. Ußling verteidigte sich zäh, musste aber letztlich doch kapitulieren als der Druck, den Dennis aufbaute, zu stark wurde. Auch Harald Kurz an Brett sieben gelang es, seinen Gegner Nahr immer weiter von einer anfänglichen Verteidigungsstellung  in die Passivität zu drängen und am Ende voll zu punkten.

Etwas überraschend musste Hagen Woldt an Brett drei gegen Wegner eine Niederlage einstecken. Hagen hatte im Mittelspiel einen Bauern eingebüßt, davon aber unbeirrt auf Königsangriff gespielt. In scharfer Stellung entschied ein Qualitätsgewinn die Partie zugunsten des Tornado-Mannschaftsführers. Kurze Zeit später gelang es Thorben Mantler, am Spitzenbrett für die ES zu punkten und den 2 Brettpunkte-Vorsprung wiederherzustellen. Mutig opferte Thorben gegen Luca Hemmerich freiwillig die Qualität und wurde dafür mit einem erfolgreichen Mattangriff belohnt.

Mit dem Remis von Peter Wiesemann an Brett sechs gegen Kloß nahmen die Hoffnungen auf einen unerwarteten Mannschaftssieg im ESG-Lager langsam Konturen an. Zunächst hatte Peter noch besser gestanden, doch Kloß folgte dem Rat des alten Meisters Capablanca und tauschte die besser postierten Figuren seines Gegners ab, bis die Brettstellung tot Remis war. Auch Alfred Güthler hatte am 4. Brett gegen Beckmann eigentlich besser gestanden, ihm wurde jedoch die Zeitnot zum Verhängnis und im 31. Zug fiel das imaginäre Plättchen.

Das so sehr herbeigesehnte „Vierkommafünf“ holte dann aber schließlich Bernd Mühlinghaus, der sein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern gegen Hildegard Andriske etwas umständlich aber letztlich erfolgreich ausspielte. Somit war die Niederlage von Josef Krük an Brett zwei gegen Nikolik auch zu verschmerzen, zumal sich der Tornado-Akteur im vorteilhaften Leichtfigurenendspiel durch sehr präzise und zielführende Spielweise verdiente.

Mit nunmehr sechs Mannschaftspunkten ist die ESG III zwar noch nicht gerettet, vorerst aber aus dem Gröbsten raus. Die noch ausstehenden Runden bergen dennoch einige Brisanz, speziell die Schlussrunde, wenn die Elberfelder auf den direkten Konkurrenten Solingen V treffen.

[TM]

Drittvertretung schöpft neuen Mut

1. Bezirksliga: ESG III – Ohligser TV 4,5 : 3,5

Die ESG-Dritte hat im Abstiegskampf der 1. Bezirksliga Bergisch Land einen enorm wichtigen  Heimsieg erzielen können und somit neuen Mut für die kommenden Aufgaben geschöpft. Der Erfolg gegen die nur zu siebt angetretenen Gäste aus Solingen war jedoch denkbar knapp und glücklich.

Kaum hatte Thorben Mantler am Spitzenbrett das Ende der Karenzzeit und somit einen kampflosen Punkt reklamiert, konnte Samuel Harringer an Brett acht bereits den ersten erspielten Punkt der Gastgeber vermelden, nachdem er seinen Gegner Colajanni in eine Eröffnungsfalle gelockt hatte. Der Mannschaftskampf begann also vielversprechend mit einer 2:0-Führung.

Doch nachdem Harald Kurz an Brett sechs von einem Springeropfer seines Gegners Özlügedik überrascht wurde und seinen danach entblößten König nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte und Alfred Güthler am 3. Brett gegen Ommer mattgesetzt wurde, war die Führung auch schon wieder futsch.

An Brett vier konnten die Kiebitze diese interessante Stellung begutachten:

Peters-Baumann nach 22…Lxb4

Baumann hatte gerade einen vergifteten Bauern auf b4 geschlagen und Dennis somit die Möglichkeit eröffnet, mit 23. Sa2 einen Offizier zu erobern. Dennis spielte jedoch 23. Lc5, da er das Schachgebot nach 23…Lxc5 übersehen hatte, und verlor die Partie. Altmeister Josef Krük (Brett zwei) erwies sich zu diesem Zeitpunkt wieder einmal als der gewohnte Rückhalt und münzte seine Vorteile im Doppelturmendspiel gegen Winkelrath gekonnt in einen vollen Punkt um.

Beim Zwischenstand von 3:3 und zwei noch völlig offenen Partien wurde es jetzt richtig spannend: Peter Wiesemann hatte am 5. Brett gegen Hammerschmidt einen Mehrbauern erobert, diesen dann allerdings wieder eingebüßt. Hammerschmidt lehnte ein realistisches Remisangebot des ESG-Mannschaftsführers ab, wollte auf Sieg spielen, ließ dann aber doch von möglicherweise sehr riskanten Manövern ab und bot seinerseits Remis, was Peter akzeptierte.

An Dramatik nicht zu übertreffen, war an diesem Spieltag allerdings die Partie am siebten Brett zwischen Thomas Symank und Kasim Zymeri:

Symank-Zymeri nach 56…Kxb4

Thomas hatte kurz zuvor im vorteilhaften Damenendspiel seinen Mehrbauern geopfert, um die Damen zu tauschen, und diese Stellung herbeizuführen. Bei besonnener Spielweise ist die Stellung „totremis“, Thomas wollte jedoch mehr und spielte 57. g5. Hätte Zymeri mit 57…fxg5 geantwortet, hätte er eine klare Gewinnstellung vorgefunden, denn nach 58. Kg4 Kc3, 59. Kf5 Kd4, 60. Kg6 Ke3, 61. Kxg7 Kxf3, 62. Kxh6 g4 ist der schwarze g-Bauer schneller als der weiße h-Bauer und Schwarz wandelt zudem noch mit Schach um! Wie Caïssa so wollte, spielte Zymeri aber 57…hxg5 und musste nach 58. Kg4 Kc4, 59. Kf5 Kd4, 60. Kg6 Ke3, 61. Kxg7 Kxf3, 62. h6 g4 bald die Segel streichen.

Somit konnten die ESG-Akteure einen sehr glücklichen aber eben auch enorm wichtigen Heimsieg verbuchen und Selbstvertrauen für die kommenden Mannschaftskämpfe tanken.

[TM]

 

Auf den Boden der Tatsachen…

… brachten heute die Gäste von SK Tornado II die erfolgstverwöhnte ESG IV, dass man nur eine Aufstiegsmannschaft sei, und stoppte (hoffentlich nur vorerst) den Höhenflug der ESG IV. Beide Mannschaften traten nur mit sieben Spielern an, so dass es nach dreißig Minuten 1:1 lautete.

Am Brett 6 glaubte Mannschaftsführer Thomas Falk mit den weißen Figuren an einen ungedeckten Läufer auf d6 nach 15…. Ld7

Falk vs Frericks nach 15. ... Ld7
Falk vs Frericks nach 15. … Ld7

und zog Sxf7 und übersah, dass nach Lxa4, der Läufer auf d6 nicht mehr ungedeckt ist. Nach dem 62. Zug war die schwarze Bauernumwandlung in eine Dame nicht mehr aufzuhalten, und Thomas gab auf.

Deutlich mehr Glück hatte Renè Niebergall am Brett 7, der die Qualle geben musste, sah aber dann eine Mattkombination, die zum Glück sein Gegenüber Herbergs mit den weißen Figuren nicht sah, als er nach 30…. De7 das Matt mittel Dh4 verhindern wollte…

Herbergs vs Niebergall nach 30. ... De7
Herbergs vs Niebergall nach 30. … De7

und zog 31. De1, was Renè promt mit Txd1 beantwortet, um die Dame nach d1 und von h4 zu locken, was dann auch geschah, so dass Renè  Dxe1 mit Dh4 # quittierte.

Weniger Glück hatte Markus am Brett 8, der kurz danach die Parie verloren geben musste, so dass es 2:1 für Tornado stand. An den noch laufenden Brettern von Bernd Mühlinghaus, Samuel Haringer und Yadollah Zargari sah es nicht nach einem Sieg für die ESG aus. Als erster willigte Yadi in ein remis ein, nachdem er anfangs schlechter stand, die Partie jedoch wieder in Remisbreite holte.

Die Hoffnungen lagen nun für die ESG IV auf den beiden Spitzenbrettern. Am Brett 2 kam Samuel mit weiß nach anfangs verlustiger Stellung zu folgender vorteilhaften Stellung nach 25…. Dc5

Haringer vs Andriske nach 25. ... Dc5
Haringer vs Andriske nach 25. … Dc5

und zog 26. Se6 und übersah Lxe3, was nicht mit Dxe3 wegen Tf2+ beantwortet werden kann. Der Computer schlägt 26. Te1 vor. Samuel kämpfte noch tapfer weiter, während Bernd am Brett 1 mit schwarz den Gewinnzug suchte. Mehrmals war sein Springer schon auf e1 aufgetaucht, doch schien es irgendwie nicht weiter zu gehen, so dass man sich in folgender Stellung

Mühlinghaus vs Nahr - Schlussstellung
Mühlinghaus vs Nahr – Schlussstellung

trotz schwarzen Mehrbauerns auf ein remis einigte. Währenddessen kämpfte Samuel verbissen weiter, doch die schwarze Übermacht war zu groß, so dass auch er die Partie verloren geben musste. Tornado konnte heute verdient mit 5:3 gegen die ESG IV gewinnen.

Im neuen Jahr geht es dann am 15. Januar nach Remscheid.

Rückschlag statt Befreiungsschlag

1. Bezirksliga: SF Neviges – ESG III 5,5 : 2,5

Eigentlich wollte sich die Drittvertretung beim Tabellenschlusslicht aus Velbert ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Aus dem geplanten Befreiungsschlag wurde indes ein Rückschlag, denn die Schachfreunde Neviges siegten am Ende verdient mit 2,5:5,5.

Dabei begann der Mannschaftskampf relativ vielversprechend: Thomas Falk bot an Brett acht mit den schwarzen Steinen seinem 300 DWZ stärkeren Gegner Göhre die Stirn und holte ein sicheres Hälftchen. Dieses Ergebnis hatte man im ESG-Lager auch Josef Krük zugetraut, der sich am 2. Brett gegen Klaus-Dieter Friedrich lange gut verteidigte hatte. Der Altmeister griff dann jedoch im Endspiel fehl und verlor eine Figur.

Dieses Schicksal ereilte auch Dennis Peters an Brett fünf gegen Klaus Meyer, wobei Dennis sogar nach der Eröffnung gut gestanden und die Initiative übernommen hatte. Der Figurenverlust war dann allerdings der spielerische Genickbruch und Dennis gab sich geschlagen. Seit er am Spitzenbrett spielt wählt Thorben Mantler wieder bevorzugt eine ruhigere Spielweise, was sich gegen Gockel auch als zweckdienliche Taktik erwies, um das angestrebte Remis zu erreichen.

Im Hinblick auf den Mannschaftskampf war das Remis allerdings zu wenig und so standen die übrigen ESG-Akteure zunehmend in der Pflicht, ihre Partien zu gewinnen. Dies gelang Martin Keller an Brett sieben gegen Ebenhan leider nicht, obwohl Martin über die gesamte Spielzeit die Initiative behielt und die Partie optisch überlegen gestaltete. Einen klaren Gewinnweg fand er allerdings nicht, sodass die Partie mit einem weiteren Remis endete.

Sehr unglücklich aus ESG-Sicht verlief die Partie von Alfred Güthler am 4. Brett gegen Rohleder:

Rohleder-Güthler nach 35. De1
Rohleder-Güthler nach 35. De1

Mit 35…Sd3 hätte Alfred an dieser Stelle deutlich in Vorteil kommen können. Dem erzwungenen Damenrückzug, z.B. 36. Df1 folgt 36…Sxc5! was Weiß seiner Trumpfkarte, die Bauernmehrheit am Damenflügel, beraubt. Alfred spielte jedoch 35…Lb3 und tauschte mit 36. h4 De2 seine aktive Dame ab. Dieses Manöver entpuppte sich lediglich als Wasser auf die Mühlen des Velberters, der die Partie am Ende auch gewann.

Die einzige Gewinnpartie der Gäste erspielte Hagen Woldt an Brett drei gegen Armin Meyer:

Woldt-A. Meyer nach 28...Th6
Woldt-A. Meyer nach 28…Th6

Meyer hatte mit 28…Th6 eine zu passive Verteidigung gegen Hagens Angriff gewählt. Nach 29. f5 exf5 30. e6 De8 31. Txf7+ Dxf7 32. exf7 Txh4 33. De7 gab sich Meyer geschlagen.

In der letzten noch laufenden Partie am 6. Brett wehrte sich Peter Wiesemann noch einige Zeit tapfer aber letztlich vergeblich gegen das materielle Übergewicht seines Gegners Binas, sodass am Ende eine verdiente 2,5:5,5-Niederlage zu Buche stand.

[TM]