4:4 am 4. Advent

1.  Bezirksliga: Mettmann-Sport – ESG III 4 : 4

Vier Brettpunkte zum vierten Advent – so ließe sich der Abschluss des Kalenderjahres 2021 für die Drittvertretung in Kürze zusammenfassen. Die ausführliche Zusammenfassung des Gastspieles in Mettmann bietet darüber hinaus so einiges an ungewöhnlichen und spannenden Ereignissen.

Da wären zunächst die Kurzremisen an den Spitzenbrettern zu erwähnen: Thorben Mantler erhielt an Brett eins von seinem Gegner Stanislowski bereits nach neun Zügen ein Remisangebot. Dominik Hirsch wurde zwei Züge später an Brett zwei von Turudic die Punkteteilung angeboten. Beide ESG-Spieler willigten ein. Ob dies eine geplante Mannschaftstaktik der Mettmanner war blieb bis zuletzt ungeklärt.

Viele Punkteteilungen zu Beginn

Auch Mannschaftsführer Thomas Falk war einem Remis nicht abgeneigt, im Spiel am 7. Brett gegen Weyer war es diesmal jedoch der ESG-Akteur, der die Punkteteilung vorschlug. Eine solche hätte sich auch Fabian Werner an Brett acht gegen Sprave gewünscht und kämpfte verbissen um jede Figur. Letztlich setzte sich der Mettmanner Mannschaftsführer aber mit seiner Erfahrung und seiner reiferen Spielanlage durch.

An Brett sechs gab es dann die nächste Punkteteilung zwischen Rüdiger Horn und Hansen, wobei Rüdiger sich fairerweise dagegen entschied, ohne konkreten strategischen Plan lediglich die knappe Bedenkzeit seines Gegenübers ausnutzen zu wollen. Zwischenstand 3:2 für Mettmann, doch ein Endergebnis ließ sich anhand der verbliebenen Partien kaum vorhersagen, so unklar waren die Stellungen.

Dietmars feines Scheinopfer

Dietmar Kaufmann war der Erste, der an Brett vier gegen Köhn für klare Verhältnisse sorgte. In bereits vorteilhafter Stellung fand Dietmar ein feines Scheinopfer um die frei Läuferdiagonale zu seinem Vorteil zu nutzen:

Köhn – Kaufmann nach 17.Se4

17…Sf3+ 18.Dxf3 Lxa1. Köhn wehrte sich noch einige Züge, gab nach einem später folgenden Figurenverlust jedoch auf.

Lange Zeit sah es für Merlin Mänken an Brett fünf nicht gut aus, da er gegen Schröder zwischenzeitlich zwei Minusbauern hatte, beim Übergang ins Endspiel aber zumindest einen Bauern zurückgewinnen konnte. Nach Abtausch aller Offiziere ergab sich die folgende Stellung:

Mänken – Schröder nach 48…Kd7

Hier fand Merlin den schönen Zug 49. a5 und erreichte eine theoretische Ausgleichsstellung. Ausgerechnet der Zug, mit dem er seinem Gegner Remis anbot, patzte Merlin doch kurioserweise nahm Schröder dennoch das Remisangebot an.

Spannung in der letzten Partie

Somit waren beim Zwischenstand von 3,5:3,5 alle Voraussetzungen für ein spannendes Finale geschaffen. Hauptakteure waren an Brett drei Hendrik Mordos auf ESG-Seite sowie sein Mettmanner Kontrahent Pitz. Letzterer hatte die Qualität gewonnen und spielte auf Matt, wobei er offenbar jedoch Hendriks Gegenspiel unterschätzt hatte.

Mordos – Pitz nach 31…Dc2

Die um das Brett versammelten Elberfelder Kiebitze wähnten Hendrik an dieser Stelle bereits als Sieger, doch Pitz rettete sich mit einer Reihe von sehr präzisen Verteidigungszügen ins Remis: 31. Dxd5+ Kg7! (einziger Zug, der ein Matt verhindert) 32. Txb7+ Kh6 33. g4 T8a7 34. g5+ Kh5 und Weiß hat nicht mehr als ein Dauerschach nach 35.Df3+ Kh4 36. Txa7 Txa7 37.Kh2 Ta2 38. Dg3+ usw.

Am Ende gab es somit jeweils einen Mannschafts- und vier Brettpunkte für beide Teams, die sich kurz vor Weihnachten schiedlich-friedlich mit einem Unentschieden voneinander trennten.

[TM]

Erstmal wieder hineinfinden

1. Bezirksliga: Bahn-SC Wuppertal IV – ESG III 5,5 : 2,5

Selten wurde ein Saisonstart so sehr herbeigesehnt wie dieser: Nach über eineinhalb Jahren pandemiebedingter Spielpause, konnten nun auch im Bezirk endlich wieder die Bretter aus dem Materialschrank geholt werden.

Erst einmal wieder hineinfinden lautete vermutlich die Devise für die meisten Akteure und so lief noch nicht alles wie gewohnt. Fabian Werner beispielsweise griff an Brett acht bereits in der Eröffnung fehl und musste seinem Gegner Incioglu bereits nach wenigen Minuten zum Sieg gratulieren.

Königsangriffe als Mittel der Wahl

In der Folgezeit gingen einige ESG-Spieler ein bisschen forscher zu Werke, um den Rückstand zu egalisieren. Hendrik Mordos erspielte sich so am dritten Brett einen kleinen Raumvorteil, den der erfahrene BSW-Akteur Killmer allerdings so gering hielt, dass man sich auf Remis verständigte.
Am zweiten Brett spielte Dominik Hirsch gegen den ehemaligen ESG-Spieler Güthler eine interessante und scharfe Partie, wobei Güthler die Qualität opferte und mit einem Königsangriff erfolgreich blieb. Der vielversprechende Königsangriff des ESG-Jugendspielers Gökce Akgün gegen Dinslage (Brett sieben) führte dagegen nicht zum erhofften Erfolg. Dinslage verblieb mit Materialvorteil im Spiel und gewann die Partie.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer

Ein wenig Hoffnung keimte im Elberfelder Lager noch einmal auf, als Mannschaftsführer Thomas Falk an Brett fünf gegen Engel in ein Leichtfiguren-Endspiel mit Mehrbauern abwickeln konnte. Nur nichts überstürzen war jetzt die Devise, aber Thomas blieb cool und führte das Endspiel sicher zum vollen Punktgewinn. Mit der Niederlage von Dietmar Kaufmann an Brett vier gegen Zlotnic war der Mannschaftskampf aber dann doch zu Gunsten der Gastgeber entschieden. Und so schmerzte die Niederlage von Renè Niebergall zumindest in dieser Hinsicht nicht mehr. Renè hatte sich am sechsten Brett lange umsichtig gegen die Angriffe seines Gegners Müller gewehrt, ein weit aufgerückter Bauer war allerdings nicht zu halten und dies kostete den ESG-Akteur letztlich die Partie.
Immerhin ein wenig Ergebniskosmetik betrieb Thorben Mantler am Spitzenbrett gegen Barz, nachdem er einen Freibauern schaffen konnte und diesen bis kurz vors Umwandlungsfeld manövrierte. Als die Umwandlung nur noch unter schweren Verlusten zu verhindern war, gab sich Barz geschlagen.

Somit stand am Ende eine 2,5 : 5,5-Auftaktniederlage, die zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht vollständig eingeordnet werden kann. Zumal noch nicht klar ist, welche Konsequenzen eine Platzierung im Tabellenkeller hätte.

[TM]

Die Aufstiegsambitionen untermauert

1. Bezirksliga: Mettmann-Sport – ESG III 1 : 7

Mit einem 7:1-Kantersieg hat die Drittvertretung ihre Aufstiegsambitionen in der 1. Bezirksliga untermauert und führt bei noch drei ausstehenden Spieltagen die Konkurrenz souverän mit drei Punkten Vorsprung an.

Die meisten Partien befanden sich noch im Eröffnungsstadium, da konnte Topscorer Babak Arani Far am Spitzenbrett bereits den ersten vollen Punkt vermelden. Sein Gegner  Hartwig hatte ein Scheinopfer geplant, dann aber mit Erschrecken feststellen müssen, dass sein Offizier tatsächlich kompensationslos verloren ging. Auch Dennis Peters hatte in seiner Partie gegen Weyer an Brett sieben früh die Weichen auf Sieg gestellt:

Peters – Weyer nach 12…Db5

 

Vorsichtigen Spielern wäre die Einschlagsdrohung Dxb2 vielleicht nicht ganz geheuer, doch ein taktischer Spieler wie Dennis lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Nach 13.hxg6 Dxb2 14.Kd1 (hier wäre sogar 14.g7 Dxc2 15.0-0 möglich gewesen) 14…fxg6 15.Lxg6+hxg6 16.Dxg6 Kd7 17.Txh8 ist die Lage im schwarzen Lager hoffnungslos. Folglich gab Weyer wenige Züge später auf.

Thorbens Erfolg und Martin als „Kiebitz“

Zu diesem Zeitpunkt wurde Martin Keller an Brett acht von seinem jungen Kontrahenten Köhn ein Remisangebot unterbreitet. Kurioserweise unterschätzte Köhn hier wohl seine vielversprechende Stellung, die Martin hinterher als aus seiner Sicht „fast schon verloren“ einstufte. Dennoch ließ er sich Zeit und beobachtete in Ruhe den weiteren Verlauf des Mannschaftskampfes. So sah er an Brett vier die feine Mittelspielbehandlung Samuel Harringers, der seinem Gegner Turudic nach und nach Bauern raubte und ihn schließlich zur Aufgabe zwang.

Dass an diesem Spieltag aus ESG-Sicht alles gelang, wurde dann auch an Brett zwei deutlich: Endlich konnte Thorben Mantler seinen ersten Saisonsieg feiern, wobei er gegen Stanislowski lange Zeit nicht gut gestanden und im späten Mittelspiel sogar einen Bauern verloren hatte. Ihm gelang es jedoch, Gegenspiel aufzubauen und die folgende Stellung herbeizuführen:

Stanislowski – Mantler nach 32.Df2

 

Ursprünglich wollte Thorben hier lediglich den Minusbauern zurückholen, doch dann stieß ihm ein noch besserer Zug ins Auge 32…e3. Die attackierte weiße Dame kann die 2. Reihe nicht verlassen und nach dem Damentausch 33.Dxd2 exd2 kann Weiß die Damenumwandlung auf d1 nicht mehr verhindern.

Nun konnte Martin guten Gewissens das Remisangebot annehmen und mit dem 4,5 : 0,5 den Mannschaftssieg eintüten! Fast zeitgleich baute Carsten Becker am 6. Brett den Vorsprung sogar noch weiter aus, indem über Manfred Otto die Oberhand behielt. Carsten war gut und mit Stellungsvorteilen aus der Eröffnung gekommen, fand allerdings keinen zwingenden Gewinnweg. Wie es dann so kommt – Hobbypsychologen mögen hierzu wilde Thesen haben – entpuppte sich ausgerechnet der Zug als partieentscheidender Fehler, mit dem Otto sein Remisangebot unterbreitete. Carsten lehnte ab und gewann sicher.

Alex auf Nummer sicher, Sören kompromisslos

Die letzten noch ausstehenden Partien wurden ebenfalls bald beendet: Alex ging nach turbulentem Partieverlauf mit wechselnden Stellungs- und Materialvorteilen letztlich doch auf Nummer sicher und verständigte sich an Brett fünf mit Schröder auf eine Punkteteilung. Sören Matthey dagegen war motiviert, das Ergebnis noch eindrucksvoller zu gestalten. Er hatte seinem Gegner Sprave an Brett drei zu keinem Zeitpunkt ein wirkliches Gegenspiel erlaubt und erntete dafür folgerichtig den vollen Punkt, sodass der Endstand mit 7:1 unerwartet deutlich ausfiel.

Der Sieg wurde diesmal im TruckStop Cronenberg gefeiert und zwar geschlossen mit sämtlichen acht Akteuren!

[TM]

Nichts für schwache Nerven

1. Bezirksliga: ESG III – Ohligser TV 4 : 4

Wie schrieb der Autor dieser Zeilen noch vor ziemlich genau drei Monaten?! „Die Drittvertretung macht es gerne spannend“ – dies war auch am 5. Spieltag im Heimspiel gegen den Ohligser Turnverein wieder der Fall.

Denn viel schlechter hätte der erste Mannschaftskampf des Kalenderjahres 2020 für die Elberfelder gar nicht beginnen können. Das Remis von Martin Keller an Brett acht gegen den starken OTV-Ersatzmann Nareike war durchaus noch als Erfolg zu werten, danach wurde es für den Gastgeber jedoch bitter. Am 4. Brett war Samuel Harringer eigentlich sehr gut aus der Eröffnung gekommen und konnte sogar materielle Vorteile verbuchen. OTV-Spieler Ommer machte jedoch das Beste aus der Situation und nutzte die durch Bauernverluste halboffenen Linien zu einem letztlich erfolgreichen Mattangriff.

Ähnlich erging es Thorben Mantler an Brett zwei, der gegen Preuss zwar einen Mehrbauern aus der Eröffnung mitnahm, im Endspiel jedoch dem erfahrenen Routinier nicht gewachsen war. Und auch Sören Matthey am 3. Brett blieb nach einem Figurenverlust nichts anderes übrig, als seinem Gegenüber Winkelrath zum Sieg zu gratulieren. Somit lagen die bis dahin verlustpunktfreien ESG-Akteure bereits nach drei Stunden Spielzeit mit 0,5:3,5 zurück. Eine Aufholjagd musste her!

Carstens Kavallerie bläßt zur Aufholjagd

Diese begann mit dem Erfolg von Carsten Becker an Brett sechs über Zymeri.

Becker – Zymeri nach 17…Tde8

 

Schwarz hat einen Mehrbauern, Weiß dafür die Initiative und einen konkreten Plan: In bester Metzger-Manier führte Carsten sein Ross zum Schlachthof und spielte 18.Sxc7. Zymeri hätte hier die Qualität geben und mit 18…Dd7 fortführen können, doch er forderte einen Nachweis über die Korrektheit des Opfers an. Dieses erbrachte Carsten nach 18…Kxc7 19.Db6+ Kc8 20.Lxc6 bxc6 21.Dxc6+ Kb8 22.Db6+ Kc8 23.Dxa6+ Kb8 24.La7+ Ka8 25.Lb6 mit nachfolgendem Matt!

Babak Arani Far führte die Aufholjagd fort und zwang am Spitzenbrett seinen Gegner Baumann mit einem Damengewinn in die Knie. An Brett fünf dagegen sah es zunächst nicht nach einem ESG-Erfolg aus: Alexandr Pertschik schob zwar mutig die Königsbauern nach vorne, sein Gegner Hammerschmidt hatte jedoch die Initiative und war mit drei Offizieren in Alex‘ Stellung eingedrungen. Kurioserweise wurde dabei allerdings die Dame des OTV-Spielers immer weiter eingezwängt, bis sie kein Fluchtfeld mehr hatte – Hammerschmidt gab auf und der Mannschaftskampf war wieder ausgeglichen und bei einer noch ausstehenden Partie denkbar spannend!

Entscheidung oder Unentschieden an Brett sieben?

Knapp fünf Stunden kämpften Dennis Peters und sein Gegenüber Özlügedik an Brett sieben um jeden noch so kleinen Vorteil. Am Ende sah es wohl deutlich besser für Dennis aus, doch müde vom harten schachlichen Duelle willigte er ins Remisangebot des OTV-Mannschaftsführers ein. Somit bleibt die ESG III weiterhin ungeschlagen und ein heißer Kandidat im Aufstiegsrennen der 1. Bezirksliga.

[TM]

Tabellenführung verteidigt

1. Bezirksliga: ESG III – Ronsdorfer SV 5,5 : 2,5

Die Drittvertretung hat die Tabellenführung in der 1. Bezirksliga mit einem klaren Heimerfolg verteidigt: Gegen die zu Saisonbeginn als Aufstiegskonkurrenten gehandelten Ronsdorfer glückte den Elberfeldern ein 5,5:2,5.

Der Mannschaftskampf war etwa 90 Minuten alt, da erhielt Carsten Becker am 6. Brett in ausgeglichener Stellung ein Remisangebot seines Gegners Hellmann. Soweit nichts Ungewöhnliches möchte man meinen, aber dazu später mehr. Während Carsten sich noch Bedenkzeit nahm, reichten sich an Brett zwei Thorben Mantler und Langensiepen bereits die Hände und verständigten sich in einer ereignislosen Partie auf eine Punkteteilung. Für Thorben war es im dritten Spiel der erste zählbare Erfolg.

Deutlich erfolgreicher ist diese Saison Martin Keller unterwegs, der diesmal am 8. Brett gegen Petry jedoch etwas Glück hatte, nicht schon in der Eröffnung in eine schlechte Stellung geraten zu sein:

Keller – Petry nach 8… Db6

 

Dem alternativlosen 9. De2 folgte 9… Sc5 10. h3 Sf6 11. Le3 Da5 und Martin konnte sich konsolidieren. Nach 10… Sd3+! hätte Martin allerdings wertvolles Material verloren: z.B. 11. Dxd3 Sxf2 12. De2 Sxh1 13. Le3 c5 und Weiß hat keine Möglichkeit, den vorwitzigen Sh1 zu fangen.

Im Laufe der Partie bekam Martin dann aber noch einmal die Möglichkeit, seine bislang starken Leistungen zu bestätigen

Keller – Petry nach 29. Lb7

 

Das starke Qualitätsopfer 30. Txd6 ebnete ihm nämlich den Weg zum dritten Sieg im dritten Spiel. Auf 30… Txd6 folgte 31. Dc7 Tc6 32. Txc6 Lxc6 33. Sf5 Db7 34. Dd8+ und Weiß verbleibt mit einem Mehrbauern und Stellungsvorteilen.

Die Uhr tickt, Carsten bleibt cool

Über eine halbe Stunde stand nun schon das Remisangebot an Brett sechs im Raum, doch Carsten blieb cool und blickte weiter auf die anderen Bretter, beispielsweise auf Brett sieben, an dem sich Dennis Peters gegen Boschen eine vielversprechende Stellung mit Mehrbauern erspielt hatte. Aus seiner Sicht unglücklich verspielte er seinen Vorteil jedoch wieder und die Partie endete Remis. Auch Samuel Haringer hatte am 4. Brett gegen Beck einen Mehrbauern, nachdem er seinem Gegner erfolgreich eine Falle gestellt hatte. Das Turmendspiel war allerdings trotz des materiellen Vorteils nicht zu gewinnen.

Im Gegensatz zu seinen Mannschaftskollegen war Sören Matthey an Brett drei gegen Kolander derjenige, der sich verteidigen und um das Remis kämpfen musste. Er tat dies jedoch souverän und abgeklärt, sodass es nie wirklich brenzlig wurde. Brenzlig wurde es höchstens beim Blick auf Carstens noch immer tickende Uhr: ein Ausschlagen des Remisangebotes schien bereits nicht mehr praktikabel, doch Carsten blieb betont locker: „Du weißt doch, wie gut ich blitzen kann“, raunte er dem Schreiber dieser Zeilen mit einem verschmitzten Lächeln zu.

Am Ende wurde es deutlich

Mit dem Sieg von Alexandr Pertschik an Brett fünf über Cziudai war das Thema Weiterspielen für Carsten dann aber auch erledigt und er nahm das vor über einer Stunde ausgesprochene Remisangebot an. Doch auch bei Alex‘ Partie sah es zunächst sehr remislich aus:

Cziudai – Pertschik nach 40… f6

 

41. Txe4 hätte das materielle Gleichgewicht wieder hergestellt, den Turmtausch erzwungen und in ein Endspiel abgewickelt, dass nur durch einen groben Fehler zu verlieren gewesen wäre. Cziudai spielte jedoch 41. e3 und Alex nutzte die Gunst der Stunde: 41… Kd5 42. Td4+ Kc5 43. Txe4 Txe4+ 44. Kxe4 Kc4 und acht Züge später gab der Ronsdorfer in hoffnungsloser Stellung auf.

Den Schlusspunkt setzte Babak Aranifar, der in einer zähen 6-Stunden-Partie RSV-Mannschaftsführer Kosin bezwang. Der 5,5:2,5-Erfolg wurde im ESG-Lager wie gewohnt gebührend mit Pizza gefeiert!

[TM]

Die Drittvertretung macht es gerne spannend

1. Bezirksliga: SC Tornado Wuppertal – ESG III 3,5 : 4,5

Ein gutes Pferd – oder für Schachspieler: ein guter Springer – springt bekanntlich nur so hoch wie es muss. Daran scheinen sich die Spieler der Drittvertretung in dieser Spielzeit ein Beispiel genommen zu haben, denn auch das zweite Saisonspiel wurde knappstmöglich mit 4,5:3,5 gewonnen!

Zu Beginn hatten die Gastgeber sogar vorgelegt, da Thorben Mantler in der Eröffnung ein Bauernraub riskierte, in der Folge allerdings in der Entwicklung zurückblieb, was Tornado-Mannschaftsführer Wegner mit mutigen Angriffen auszunutzen wusste. Postwendend gelang Alexandr Pertschik jedoch der Ausgleich, indem er am 5. Brett seinen Gegner Jürhs bezwang.

Pertschik – Jürhs nach 15… Se4

 

Aufgrund des vollen Brettes deutete sich zunächst eine Positionsschlacht an, doch mit 16. Sxc4 gelang Alex ein taktischer Schlag ins Kontor des Gegners. Der Zug erobert einen Bauern, bietet Gardez und deckt zudem noch b2. Ein feines Scheinopfer, dass Alex den Weg zum späteren Sieg ebnete.

Keine Führung hatte lange Bestand

Am dritten Brett lieferte sich Sören Matthey ein positionelles Geduldsspiel mit seinem Gegenüber Kissing. Keiner der beiden ließ sich jedoch zu einem Fehler verleiten, und so endete die Partie folgerichtig mit einem Remis. Auf ein solches hatte auch Tornado-Spieler Nahr gehofft, als er gegen ESG-Mannschaftsführer Martin Keller ins Leichtfigurenendspiel abwickelte. Martin bekam jedoch Oberwasser und nutzte die gegnerischen positionellen Schwächen geschickt zum vollen Punktgewinn aus. Doch auch die ESG-Führung währte nicht lange, da Samuel Harrringer gegen Beckmann mit einer Minusfigur auf verlorenem Posten stand und trotz tapferer Gegenwehr schließlich aufgeben musste.

Und auch die neuerliche ESG-Führung hatte nicht lange Bestand, doch der Reihe nach: Edeljoker Thomas Symank erspielte sich an Brett acht gegen Herbergs die folgende vorteilhafte Stellung:

Herbergs – Symank nach 38. Kg2

 

Mit dem Zug 38… Db1 fesselte Thomas den gegnerischen Sc2 und drohte Sba3 mit Materialgewinn. Herbergs hoffte noch, mit dem Manöver Sg3-f1-e3 etwas retten zu können, doch nach 39. Sf1 Sba3 wäre 40. Sfe3 wegen 40… Sxe3 41. fxe3 Sxc2 oder Dxc2+ hoffnungslos gewesen. Herbergs entschied sich letztlich für 40. Dg3, um mittels Damenschachs noch auf Dauerschach zu hoffen, dieses Vorhaben unterband Thomas allerdings und konnte am Ende den verdienten vollen Punkt behaupten!

Wenig später hieß es jedoch wieder „Ausgleich Tornado – 3,5:3,5“. Am 6. Brett hatte sich Carsten Becker gegen Runge bei einer Abtauschkombination verrechnet und seinen Läufer gegen einen Bauern eingebüßt. Da auch der nachfolgende Versuch eines Qualitätsgewinns fehlschlug, stand Carsten fortan auf verlorenem Posten und konnte die Niederlage nicht mehr abwenden.

Entscheidung in der finalen Einzelpartie

Somit musste die letzte noch ausstehende Partie am Spitzenbrett über den Ausgang des Mannschaftskampfes entscheiden: Hier hatte sich Babak Aranifar gegen Hemmerich im Mittelspiel mit einem schönen Springeropfer einen Mehrbauern erspielt und diesen bis ins Endspiel verteidigt. Dieses erwies sich jedoch als harte Nuss und Babak musste beharrlich Druck ausüben, bis er diese geknackt hatte. Letztlich gelang ihm dies und er fuhr den entscheidenden Punkt zum 4,5:3,5-Mannschaftserfolg ein!

[TM]

Mission Wiederaufstieg erfolgreich gestartet

1. Bezirksliga: ESG III – SF Neviges 4,5 : 3,5

Die dritte Mannschaft ist erfolgreich in die neue Bezirksliga-Saison gestartet und hat mit einem 4,5:3,5-Heimsieg seine Aufstiegsambitionen unterstrichen. Die Gäste aus Velbert erwiesen sich dennoch als der erwartet schwere Gegner, sodass es bis zuletzt spannend blieb.

Obwohl die Gäste das 4. Brett unbesetzt ließen, wanderten immer wieder nervöse Blicke aus dem ESG-Lager zu eben jenem Brett: Samuel Harringer hat wohl bereits das akademische Viertel verinnerlicht, erschien aber schließlich doch noch komfortabel vor Ablauf der Karrenzzeit und reklamierte das 1:0 für die Gastgeber.

Licht und Schatten bei den ausgespielten Partien

Ein durchaus achtbares Remis steuerte Alexandr Pertschik an Brett fünf gegen den nominell stärksten Gästeakteur Armin Meyer bei, wobei er sich mit den schwarzen Steinen stets umsichtig verteidigte. Mannschaftsführer Martin Keller fuhr zudem einen nie gefährdeten Sieg gegen Schneider ein, sodass eigentlich alles auf einen sicheren Heimerfolg hindeutete. In der Folge verlor allerdings Thorben Mantler nach misslungenem Springeropfer seine Partie an Brett zwei gegen Friedrich und bei Sören Matthey an Brett drei wurde die Bedenkzeit langsam bedrohlich knapp.

In der Zwischenzeit hatte Dennis Peters an Brett sieben ein weiteres Hälftchen für sein Team geholt und Babak Aranifar am Spitzenbrett den sich zäh verteidigenden Klaus Meyer niedergekämpft. Somit war die Tatsache zu verschmerzen, dass Sören in Zeitnot eine Figur verlor und nach erzwungenem Damentausch seinem Gegner Rohleder die Hand zur Aufgabe reichte.

Dramatischer Schlussakkord

Die Bühne war somit für Neuzugang Carsten Becker bereitet, der sich an Brett sechs gegen Ebenhan folgende vielversprechende Stellung erspielt hatte:

Becker – Ebenhan nach 26… Le8

 

Ebenhan hatte zuvor fehlgegriffen und Carsten mit seinem Läuferzug den Weg für 27. Txd8 Txd8 28. Lb4+ eröffnet, was den verbliebenen schwarzen Turm erobert und höchstwahrscheinlich die Partie entschieden hätte. Carsten hatte allerdings nicht mit einem Patzer seines Gegenübers gerechnet, obwohl er das Motiv vier Züge zuvor bereits im Hinterkopf hatte, und sich für den Bauernvorstoß 27. f5 entschieden. Angesichts der 4:3-Führung seines Teams wickelte Carsten mannschaftsdienlich ins Remis ab. Der erste mühsame Schritt Richtung Wiederaufstieg war somit getan!

[TM]

Der Mannschaftserfolg wurde standesgemäß mit Pizza und Gyrosteller gefeiert!

ESG III & IV Captain‘s Cup 2019

Die Vierte der Elberfelder Schachgesellschaft stimmt sich mit einem kleinen internen Schnellschachturnier auf die kommende Saison ein.

In diesem Jahr lud sie, wie im vergangenen Jahr die fünfte, nun die Spieler der Dritten zu diesem Turnier ein – spielen doch nun Martin und Samuel in der dritten; dafür Peter in der vierten.

Trotz Sommerferien sind zehn Spieler gekommen, darunter die Neuzugänge Sören Matthey, der am Freitag noch den Einzelpokal des SBBL gewinnen konnte, Carsten Becker, der auch gleich für das leibliche Wohl sorgte, und Dietmar Kaufmann,  sowie als Gast der Vater dieses Turniers Renè Niebergall von der fünften.

So wurden dann neun Runden – jeder gegen jeden – gespielt: eine gute Gelegenheit, seine (neuen) Mannschaftskameraden kennenzulernen und sich für die dritte als Ersatzspieler zu empfehlen.

Während Thomas den Gewinn des ESG-IV-Captain’s Cups mit 3,5 Punkten aus neun Partien schon nach der siebten Runde klar machen konnte (die letzte beiden Runden musste er gegen Babak und Thorben spielen, ohne Punkteausbeute), blieb es bis zur letzten Runde spannend im Kampf um den ESG-III-Captain‘s Cup. Sowohl Babak, Sören als auch Samuel griffen danach, aber auch Martin rechnete sich Chancen aus. Am Ende ging der Cup an Babak mit sieben Punkten aus neun Partien.

[thf]

Ganz bitterer Saisonabschluss

Verbandsklasse Gruppe 2: ESG III – ESK WD Wedau 3 : 5

Aus und vorbei! Acht Spieltage lang hatte die Drittvertretung über dem Strich gestanden, doch ausgerechnet heute, am finalen 9. Spieltag, rutschten die Elberfelder durch eine 3:5-Heimniederlage gegen Wedau auf einen Abstiegsplatz ab. Es war somit nur ein kurzes Gastspiel auf Verbandsebene, das der ESG III beschieden war.

Einmal mehr, Zyniker würden sagen „fast schon obligatorisch“, ging der erste Punkt kampflos an die Gäste aus Duisburg, da Brett zwei auf ESG-Seite verwaist blieb. Spielerisch waren die Gastgeber indes auf Augenhöhe: Thomas Falk konnte am 8. Brett gegen Imbierowicz sicher den Remis ansteuern und auch Thorben Mantler vermochte am 5. Brett gegen Osten trotz misslungener Eröffnung zumindest einen halben Punkt zu sichern. Zu diesem Zeitpunkt sah es an gleich drei Brettern sehr gut für die Elberfelder aus, sodass man sich berechtigte Hoffnungen machte, zumindest das Minimalziel – ein 4:4-Unentschieden, das zum Klassenverbleib gereicht hätte – zu erreichen.

Eines dieser drei Bretter war Brett sieben, an dem Harald Kurz gegen Hopf mit einem Mehrbauern ins Endspiel ging:

Hopf – Kurz nach 38. Sa3

 

Mit 38… a4 hätte Harald sich einen gefährlichen Freibauern verschaffen und möglicherweise auf die Siegerstraße abbiegen können. Aus weißer Sicht hätte 39. Sxc4 dxc4 40. Kxc4 b5+ definitiv sofort verloren und andere Züge erlauben Schwarz, seinen Läufer im nächsten Zug in Sicherheit zu bringen. Harald setzte indes mit 38… axb4 39. cxb4 b5 fort, was bequem spielbar aber im Prinzip nicht zu gewinnen ist – folglich verständigte man sich im 47. Zug auch auf eine Punkteteilung.

Nachdem die Gäste durch einen Erfolg am Spitzenbrett auf 1,5:3,5 erhöhen konnten, wurde das Eis für die ESG III so langsam ziemlich dünn. Babak Aranifar hatte sich gegen den starken Mietner lange tapfer gewehrt, musste nach einem Qualitätsverlust und einem wenig später folgenden Figurenverlust aber letztlich die Segel streichen. Alfred Güthler gelang unterdessen ein achtbarer Teilerfolg und remisierte trotz zwischenzeitlich gedrückter Stellung gegen den favorisierten ESK-Spieler Giebel.

Unglücklich aus ESG-Sicht verlief die Partie von Thomas Symank gegen Lohkamp an Brett sechs, in der der Elberfelder lange besser stand und ein zugegebenermaßen sehr kurioses Springermanöver übersah, mit dem er die gegnerische Dame hätte erobern können. Letztlich endete auch diese Partie mit einem Remis, was gleichbedeutend mit dem Abstieg war.

Und zum Schluss gab es auch in der letzten potenziellen Gewinnpartie an Brett vier zwischen Dennis Peters und Polakowski am Ende „nur“ ein Hälftchen für die Gastgeber:

Peters – Polakowski nach 34… Se7

 

In drückender Zeitnot fand Dennis das feine Opfer 35. Txf4! leider nicht. Nach 35… Sxf5 Txf5 behält Weiß eine Mehrfigur, nach 35… exf4 Te1+ 36. Kd7 Txe7+ bekommt er zwei Leichtfiguren für den Turm sowie nachhaltige Stellungsvorteile. Dennis schaffte es zumindest die weiteren Züge bis zur Zeitkontrolle hinunterzublitzen, musste sich dann jedoch mit dem Remis zufrieden geben. Endstand im Mannschaftskampf 3:5!

Dennoch ließ man sich im ESG-Lager nicht die Laune verderben und so fanden sich zumindest vier Spieler in einer nahegelegenen Pizzeria ein, um zum Saisonabschluss noch einmal gemütlich beisammenzusitzen.

[TM]

Pizza ist das beste Trostpflaster

Es wird doch noch einmal brenzlig!

Verbandsklasse Gruppe 2: ESG III – SG Neuss 3,5 : 4,5

Eigentlich hatten sich die Akteure der Drittvertretung nach dem optimalen Saisonstart bereits auf eine unbeschwerte Saison eingestellt. Nach der 3,5:4,5-Heimniederlage, der vierten Ligaspiel-Pleite in Serie, stehen den Elberfeldern nun allerdings doch zum Saisonabschluss zwei Endspiele um den Klassenerhalt in der Verbandsklasse bevor!

Ersatzgeschwächt und in Unterzahl hatten sich die ESG-Akteure gegen den Tabellennachbarn dennoch einiges vorgenommen, da die Strategie von Mannschaftsführer Thorben Mantler insoweit aufging, als dass mit Neumann dem DWZ-stärksten Gästespieler der kampflose Punkt zugeschustert werden konnte. An den bespielten Brettern lief es dagegen nicht unbedingt wie geplant, als Peter Wiesemann an Brett sieben in aussichtsreicher Stellung mit Materialvorteil in eine Springergabel seines Gegners Wratschko geriet und seine Dame verlor. Dann allerdings konnte Thorben an Brett sechs gegen Middelkamp voll punkten und auch Thomas Symank fuhr am 8. Brett gegen Pithan dank eines starken Springeropfers einen sicheren Sieg ein.

Die neuerliche Gästeführung durch die Niederlage Alexandr Pertschiks an Brett drei gegen Dr. Lützenkirchen konnte Babak Aranifar am Spitzenbrett fast postwendend egalisieren: Dabei hatte Babak eine sehr komplizierte Stellung auf dem Brett, nachdem er die die gegnerische Dame für einen Turm erobert, dafür aber zudem drei Bauern geben musste. Sein Gegenüber Dropalla spielte zu forsch auf Sieg und wurde dafür von Babak bestraft. Somit waren beim Zwischenstand von 3:3 noch alle Möglichkeiten offen.

Die Stellungen in den noch laufenden Partien boten indes nicht allzu viel Grund zur Hoffnung im ESG-Lager: Dennis Peters hatte an Brett fünf gegen Özsoy ein Bauernendspiel mit Läufer gegen Springer vor der Nase, Alfred mühte sich an Brett vier, die Mehrfigur seines Gegners Ciruelos Ortega mit seinem Freibauern zu kompensieren. Leider musste sich Dennis mit einem Remis zufrieden geben und Alfred konnte seinen Freibauern nicht halten. Somit verließen die Gäste aus Neuss als knapper aber verdienter Sieger das Spiellokal.

[tma]