Zwischenzeitliche Führung reichte nicht

1. Bezirksliga:  ESG III – Velberter SG 3 : 5

Trotz zwischenzeitlicher Führung musste die Drittvertretung nach knapp dreieinhalb Stunden Spielzeit die Überlegenheit des Verbandsklassenabsteigers anerkennen. Deshalb stehen für die Elberfelder im April gleich zwei „Endspiele“ um den Klassenerhalt auf dem Spielplan.

Die favorisierten Gäste gingen früh in Führung, nachdem an Brett fünf Moritz Perne gegen Krüger aufgrund einer Fesselung die Qualität verloren hatte. Postwendend schlugen die Gastgeber jedoch zurück. Zunächst in Person von Peter Wiesemann, der sich am 2. Brett gegen Brell die folgende Stellung erspielt hatte:

Wiesemann – Brell nach 14…Te8

Mit 15.Sxf6+ Lxf6 16.Lxd5 nutzte Peter die simultane Fesselung beider Deckungsbauern aus, um die Partie für sich zu entscheiden. Tatsächlich wäre die schwarze Stellung aber auch nach 15…Sxf6 16.Txe6! Lxe6 17.Lxe6+ Kh8 oder Kf8 18. Se5 nicht mehr adäquat zu verteidigen gewesen. Die Variante 15…gxf6 scheiterte recht offensichtlich an 16.Dg6+.

Kurze Zeit später erspielte Martin Keller an Brett vier einen weiteren vollen Punkt für die ESG. Martin fand gegen Steinhauer das folgende feine Läuferopfer:

Keller – Steinhauer nach 19…h6

20.Lxg5! Steinhauer nahm das Opfer an, musste allerdings nach 20…hxg5 21.Txg5+ Kh8 22.De2 die Segel streichen. Das Opfer abzulehnen wäre aufgrund des entblößten Königs allerdings auch keine spielbare Option gewesen.

Die Führung bot keine Sicherheit

Anlass zur Hoffnung bot die Zwischenzeitliche 2:1-Führung indes nicht. Denn an den übrigen Brettern sah es aus ESG-Sicht nicht besonders vielversprechend aus. Ralf Quast musste sich an Brett acht gegen Gutzeit eines Königsangriffs erwehren und verlor dabei zu viel Material. Folglich gab sich Ralf geschlagen. Mannschaftsführer Thomas Falk dagegen fand an Brett sieben gegen Curdts ein schönes Qualitätsopfer. Damit nahm Thomas den Druck aus der Stellung und nach dem Rückgewinn der Qualität verständigte man sich auf Remis.

Am 6. Brett boten Berk Boyacioglu und Dorn eine wilde Partie. Berk glückte ein Qualitätsgewinn, sein Springer war im Anschluss jedoch in der Ecke gefangen. Da er diesen nicht mehr befreien konnte, hatte Dorn nun Material- und Stellungsvorteile, die er in einen vollen Punkt ummünzte. Deutlich ruhiger ließen es an Brett drei Dietmar Kaufmann und sein Gegenüber Kowalewski angehen. Bis ins Turmendspiel hinein sah es so aus, als könne Dietmar sich immer noch verteidigen. Doch dann ging ein wichtiger Bauer verloren und das Endspiel war nicht mehr zu halten. Den Schlusspunkt setzten Thorben Mantler und Dr. Gillessen, die sich angesichts des bereits entschiedenen Mannschaftskampfes eine Punkteteilung vereinbarten.

Ein schönes Gastgeschenk
Bierkrug zum 125. Vereinsjubiläum

Ein Gastgeschenk hatten die Velberter den Elberfeldern aber doch gemacht. Anlässlich des 125. Vereinsjubiläums waren im Jahr 1976 eine limitierte Anzahl an Bierkrügen mit ESG-Emblem verteilt worden. Dr. Gillessen hatte einen ebensolchen Krug mitgebracht und den Gastgebern gespendet. Herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal für dieses schöne Mitbringsel! Gegen eine kleine Spende durfte der Autor dieser Zeilen das gute Stück glücklich mit nach Hause nehmen.

Enttäuschender Start ins Kalenderjahr 2024

1. Bezirksliga: SV Wermelskirchen II – ESG III 7 : 1

Für die Drittvertretung begann das Kalenderjahr 2024 mit einer herben Enttäuschung. In Wermelskirchen wurden die Elberfelder vom Tabellenführer mit 1:7 abgefertigt.

Der Mannschaftskampf begann vielversprechend, als Mannschaftsführer Thomas Falk an Brett vier gegen Scheunemann mit den schwarzen Steinen gut aus der Eröffnung kam. Trotz einer aussichtsreichen Stellung bot er Remis an, was von Scheunemann akzeptiert wurde. Oleksandr Antonenko an Brett acht erspielte sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Gewinnstellung. An den übrigen Brettern war noch alles offen.

Materialverluste lassen zwei Partien kippen

Dann kippten jedoch fast zeitgleich zwei Partien zu Ungunsten der Elberfelder Gäste: An Brett zwei hatte Dietmar Kaufmann den Stonewall seines Gegners Werner Müller nahezu kopiert und bei blockierten Bauernketten bahnte sich ein Remis an. Dietmar ließ jedoch eine Springergabel zu, verlor die Qualität und gab sofort auf. Ebenfalls mit einem Fehlgriff endete die Begegnung zwischen Peter Wiesemann und Lohmann an Brett drei. Der Wermelskirchener hatte dank eines weit aufgerückten Freibauern sowie aufgrund des Läuferpaares etwas besseres Spiel. Peter konnte jedoch den Bauern blockieren und genügend Gegenspiel aufbauen. Als Peter jedoch seinen h-Bauern ungedeckt ließ und Lohmanns Dame am Königsflügel einbrechen konnte, war die Stellung nicht mehr zu halten.

Die Hoffnungen im ESG-Lager schwanden schließlich, als der fast schon sicher geglaubte Punkt an Brett acht ebenfalls verloren ging: Oleksandr hatte sich wie zuvor erwähnt gegen Arwen Steinhaus eine Gewinnstellung mit drei Mehrbauern erspielt. Er wollte es dann allerdings zu kunstvoll machen und opferte einen Turm, um einen der Bauern umzuwandeln. Steinhaus durchschaute den Plan allerdings und schnappte sich den Turm, ohne die Bauernumwandlung zuzulassen. Nicht drei aber immerhin einen Mehrbauern konnte Thorben Mantler am Spitzenbrett gegen Hermes mit ins Endspiel nehmen. Der Wermelskirchener Mannschaftsführer vermochte jedoch mit seinen Springern Thorbens Bauernstellung so zu schwächen, dass sich dieser mit einem Remis zufriedengab.

Am Ende wird es deutlich

An den übrigen Brettern ereignete sich aus ESG-Sicht nichts Erfreuliches mehr. Hakan Uludüz verlor am 7. Brett durch ein Scheinopfer seines Gegners Paradies einen Bauern. Als Paradies seinen Mehrbauern gefährlich nah ans Umwandlungsfeld brachte, musste Hakan auch noch die Qualität geben und gab kurze Zeit später auf. Bei Valeriia Antonenko an Brett fünf dagegen erwies sich der weit aufgerückte Bauer als Sorgenkind. Ihr Gegner Faupel kassierte den Bauern im Turmendspiel ein und erspielte sich geschickt eine Gewinnstellung. Valeriia verteidigte sich verbissen, musste jedoch am Ende die Segel streichen. Auch am 6. Brett waren die Mühen von Ralf Quast letztlich vergebens. Obwohl er sich gegen Kubiak lange gut verteidigt hatte, eroberte der Wermelskirchener im Springerendspiel zwei Mehrbauern am Damenflügel. Ralf bemühte sich, seinen Springer ins gegnerische Lager einbrechen zu lassen. Kubiak jedoch ließ kein Gegenspiel zu und fuhr den vollen Punkt ein.

Zu allem Überfluss gab es mit Blick auf die übrigen Bezirksliga-Paarungen weitere Hiobsbotschaften! Mit Solingen 1928 und den Schachfreunden Neviges konnten zwei Konkurrenten im Abstiegskampf voll punkten. Dementsprechend muss die ESG III in den verbliebenen drei Runden auf jeden Fall noch einige Zähler holen, um den Klassenverbleib zu sichern.

[TM]

Drittvertretung mit wichtigem Zähler

1. Bezirksliga: Elberfelder SG III – BSC Wuppertal II 4 : 4

Zum Abschluss des Kalenderjahres hat die Drittvertretung am dritten Advent dem favorisierten BSC Wuppertal II ein 4:4-Unentschieden abgetrotzt. Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk war es zwar nicht, dafür aber ein verdienter und wichtiger Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.

Bevor die Uhren jedoch in Gang gesetzt wurden, erhoben sich die 16 Akteure, um mit einer Schweigeminute dem kürzlich verstorbenen Ahmed Agic zu gedenken. Ahmed war in beiden Vereinen aktiv und wurde für seine Schachbegeisterung genauso geschätzt wie für seine neckische humorvolle Art. Auch Alfred Güthler hatte sich in beiden Vereinslagern als zuverlässiger Mitstreiter verdient gemacht. Sein Ableben lag bereits einige Monate zurück, einige ESG-Spieler erfuhren dies jedoch erst im Rahmen des Mannschaftskampfes.

Alfred Güthler †

Ahmed Agic †
Die ESG übernimmt die Führung

Spielerisch übernahmen die Gastgeber bereits nach einer Stunde die Führung. An Brett sieben warf Denis Krzysztalas seinem Gegner Decker folgenden Köder zum Fraß vor:

Decker – Krzysztala nach 28…Tb2

Decker schlug den vergifteten Bauern auf c3, woraufhin Denis die Mattfalle mit 29…Dxf2+ zuschnappen ließ. Konsterniert gab sich sein Gegenüber geschlagen.

Es folgte eine kleine Welle an Punkteteilungen, die ihren Ursprung an Brett drei fand: Dort übersah Martin Keller gegen Röder einen zwischenzeitlichen Gewinnweg und musste sich am Ende mit dem Hälftchen zufrieden geben. An Brett fünf dagegen war das Remis eine logische Folge der „Abtauschwut“ von Berk Boyacioglu und der seines Gegners Müller.

Punkteteilungen spielen der ESG in die Karten

Da die ESG-Führung weiterhin bestand hatte, spielten die Punkteteilungen dem Gastgeber durchaus in die Karten. Hervorzuheben ist hierbei das Remis von Mannschaftsführer Thomas Falk am 6. Brett gegen den 400 DWZ „schwereren“ Altmeister Nettesheim. Aber auch Peter Wiesemann bot eine gewohnt solide Leistung an Brett zwei und konnte gegen Krick einen weiteren halben Punkt für die Gastgeber verbuchen.

Sehr unglücklich aus ESG-Sicht verlief allerdings die Partie an Brett acht: Ralf Quast hatte wie gewohnt seinen Orang-Utan klettern lassen und sich auch gegen God eine äußerst vielversprechende Stellung erspielen können. Leider blieb sein schwarzfeldriger Läufer in der Entwicklung zurück, was ihn letztlich die Partie kostete.

Thorben geht auf Nummer sicher

Somit lief beim Zwischenstand von 3,5:3,5 nur noch die Partie am Spitzenbrett. Hier hatte Thorben Mantler zwar Stellungsvorteile, sein Gegner Will behauptete sich allerdings mit Gegenspiel und bot im richtigen Moment Remis an. Thorben wollte den sicheren Mannschaftspunkt nicht gefährden und ging auf Nummer sicher – Handschlag, halber Punkt, beide Spieler zufrieden.

Mit dem Teilerfolg überwintert die Drittvertretung nun erst einmal über der roten Linie und kann entsprechend zuversichtlich der zweiten Saisonhälfte entgegenblicken.

Im Anschluss an den Mannschaftskampf wurde zudem Peter Wiesemann für seine langjährige Vorstandsarbeit geehrt. Über ein halbes Jahrhundert hinweg hatte Peter als Schatzmeister die Finanzen des Vereins fest im Griff. Für sein Engagement erhielt er von Thomas Falk und Martin Keller einen Präsentkorb mit diversen Köstlichkeiten.

Peter Wiesemann erhielt vom ESG-Vorstand zum Dank einen Delikatessenkorb

[TM]

Klare Niederlage im Stadtderby

1.  Bezirksliga: Schachfreunde Anna 88 – ESG III 5,5 : 2,5

Dem Hoppeditzerwachen am Samstag folgte das böse Erwachen am Sonntag: Denn eigentlich wollte die Drittvertretung den Rückenwind vom letzten Ligasieg vor zwei Wochen mitnehmen und etwas Zählbares im Stadtderby bei den Schachfreunden Anna mitnehmen. Stattdessen gab es im Laurentiustreff eine schmerzliche Niederlage gegen den Aufsteiger.

An Brett sechs musste sich Denis Krzysztala bereits in der Eröffnung eines Angriffs auf seinen rochierten König erwehren. Denis eroberte zwar einen Turm, der Mattangriff seines Gegners Rauter war dennoch durchschlagend und entschied die Partie. Es folgten zwei Punkteteilungen, wobei sich am Spitzenbrett Thorben Mantler und Kuhnhenn bereits nach 13 Zügen die Hände reichten. Wesentlich länger – nämlich bis ins Endspiel – kämpfte Thomas Falk und Passon an Brett fünf. Das Bauernendspiel schien die gesamte Zeit über totremis zu sein, die spätere Computeranalyse offenbarte jedoch kurzzeitige Gewinnwege zunächst für Thomas, dann für Passon. Das vereinbarte Remis scheint somit auch im Nachhinein ein faires Ergebnis zu sein.

Partien kippen zu Ungunsten der ESG

Beim Zwischenstand von 1:2 aus ESG-Sicht kippten nun einige Partien zu Ungunsten der Gäste: Zunächst musste Peter Wiesemann am 2. Brett die Waffen strecken, nachdem er in eine Springergabel seines Gegners Hölzer getappt war. Dann hatte Martin Keller am 4. Brett das Pech, dass er aufgrund des Zwischenstandes im Mannschaftskampf bedingungslos auf Sieg spielen musste. Seine Stellung bot durchaus das Potenzial dazu, zumal sein Gegner Beil mit akuter Zeitnot zu kämpfen hatte. Am Ende war es dennoch der Anna-Spieler, der seinen Königsangriff mit einem unabwendbaren Matt abschließen konnte.

Mit der Niederlage an Brett acht war der Mannschaftskampf bereits entschieden: Zwar wehrte sich Nachwuchsspieler Oleksandr Antonenko bei seinem Bezirksligadebüt nach Kräften, musste nach einem Turmverlust im Endspiel jedoch die spielerische Überlegenheit seines Gegenübers Kannengießer anerkennen.

Zumindest ein Debakel wird verhindert

In verbliebenen Partien ging es somit nur noch darum, ein Debakel zu verhindern. Somit war das Remis von Dietmar Kaufmann an Brett zwei gegen Richert durchaus als Erfolg zu werten. Dietmar baute sich gewohnt solide auf und brachte Richert immerhin dazu, eine Menge Bedenkzeit zu verbrauchen. Nach dem Abtrausch der Damen war die Luft allerdings raus und man verständigte sich darauf, die Punkte zu teilen.
In der letzten verbliebenen Partie hatte Ralf Quast am 7. Brett trotz deutlicher Stellungsnachteile den Kampfesmut noch nicht verloren:

Quast – Soechting nach 47…Td7

Mit der Springergabel 48.Th8+ Kg6 49.Se5+ Kh5 50.Sxd7 konnte Ralf die Partie zu seinen Gunsten drehen und seinen Gegner Soechting wenige Züge später zur Aufgabe zwingen.

Dennoch stand am Ende eine klare Niederlage im Stadtderby, was die Drittvertretung im Kampf um den Klassenerhalt wieder zurückgeworfen hat. Ein schachlicher Aschermittwoch ist es so kurz nach dem Hoppeditzerwachen zwar nicht, aber in den kommenden Mannschaftskämpfen müssen Punkte her!

Der Hoppeditz weiß, was zu tun ist.

Erster Saisonsieg

1.  Bezirksliga: Schachfreunde Neviges – ESG III 2,5 : 5,5

Die Drittvertretung konnte vergangenen Sonntag den ersten Saisonsieg feiern und sich damit ein wenig Luft im Abstiegskampf der 1. Bezirksliga verschaffen. Dabei musste Mannschaftsführer Thomas Falk im Vorfeld einige Gespräche führen und Nachrichten schreiben, ehe er seine Acht zusammen hatte. Doch auch die Gastgeber konnten nicht in Bestbesetzung antreten – Erkältungsviren gibt es schließlich auch in Velbert – bekamen aber ebenfalls acht Spieler ans Brett.

Den ersten Sieg konnte Martin Keller an Brett vier vermelden: Sein Gegner Konrad Öttl hatte in der Eröffnung überraschend eine Figur gegen zwei Bauern geopfert und tatsächlich gefährliches Gegenspiel erhalten. Martin schaffte es jedoch, die Bauern rechtzeitig vor den Umwandlungsfeldern zu verhaften und den Materialvorteil in einen vollen Punkt umzumünzen. Es folgte ein sicheres Remis von Thomas Falk an Brett sechs gegen Jens Schneider, ehe Dietmar Kaufmann am 3. Brett die ESG-Führung ausbauen konnte. Dietmar und sein Gegenüber Binas verließen relativ schnell die gewohnten Theoriepfade zugunsten eines sehr scharfen Abspiels mit beidseitig unrochierten Königen.

Kaufmann – Binas nach 16…Dd7

Nach dem ungenauen Zug seines Gegners schlug Dietmar Kapital aus der halboffenen h-Linie und fuhr mit 17.Dxd7+ Kxd7 18.Txh7 fort. Binas blieb nichts anderes übrig, als mit 18…Txh7 19.gxh7 Lg7 20.hxg8 seinen Springer zu opfern. Dietmar nahm den Materialvorteil mit ins Endspiel und gewann dieses problemlos.

Ein ungestümer Angriff und ein kletternder Orang-Utan

Ein weniger glückliches Händchen hatte Berk Boyacioglu, der an Brett fünf gegen Günther zu ungestüm mit seinen Bauern nach vorne marschiert war, und dabei einen Bauern verlor. Günther gewann Oberwasser und verwandelte den Materialvorteil sicher zum Sieg.
„Mich laust der Affe!“ wird sich Alexander Schneider an Brett sieben möglicherweise gedacht haben, als ihn ESG-Ersatzmann Ralf Quast mit dem „Orang-Utan“ – wie die Sokolski-Eröffnung scherzhaft auch genannt wird – konfrontierte. Tatsächlich wusste Schneider dem ungewöhnlichen Aufbau nie so recht beizukommen, was Ralf geschickt zu seinem Vorteil nutzte und schließlich den vollen Punkt einfuhr. Somit wog die unglückliche Niederlage von Peter Wiesemann an Brett zwei gegen Friedrich auch nicht allzu schwer. Die gesamte Partie über hatte sich Peter sehr gut gegen die konstanten Angriffe seines Nevigeser Gegenübers erwehren können und schließlich ein Turmendspiel abtauschen können, dass für Friedrich nicht zu gewinnen war. Jedoch ein Turmtausch brachte Friedrich auf die Siegerstraße, was Peter erst nach dem erfolgten Abtausch realisiert hatte.

Am Ende wird es deutlich

Am Ende wurde es aber dennoch ein klarer Mannschaftssieg für die ESG, da die beiden noch ausstehenden Partien gewonnen wurden: Zunächst brachte Frank-Peter Tiegs an Brett acht seinen Gegner Bagi dazu, sich am Igelaufbau die Zähne auszubeißen. Dann eroberte er während des zu stürmischen Angriffs seines Gegners einen Offizier und führte die Partie umsichtig zum Sieg.
Nach über fünf Stunden Spielzeit gelang es auch Thorben Mantler am Spitzenbrett, seinen Gegner Klaus Meyer zur Aufgabe zu zwingen:

Mantler – Meyer nach 21…Tae8

Das Figurenopfer 22.Sxe6 Txe6 war noch korrekt, doch Thorbens Fortsetzung 23.Sxd5 verpasste den sicheren Gewinnweg 23.Lxd5 (z.B. 23…Kh8 24.Lxe6 Dxe6 25.e4 fxe4 26.Td6 mit klarem Vorteil für Weiß). In der Folgezeit entstand ein Endspiel mit Turm und sieben Bauern auf Thorbens Seite sowie Turm, Springer und zwei Bauern auf Seiten Meyers. Auch nicht unbedingt das, was man in Lehrbüchern findet und somit musste Thorben ordentlich kämpfen, bis er schlussendlich einen Bauern durchbringen und die Partie gewinnen konnte.

Die Drittvertretung hat nach dem ersten Saisonsieg jetzt Anschluss ans Tabellenmittelfeld und könnte mit einem Erfolg in zwei Wochen gegen die SF Anna 88 sogar ein wenig Abstand zu den Abstiegsplätzen gewinnen.

[TM]

Bezirksmannschaftsblitz: Mission erfüllt

Wurde der Bezirksmannschaftsblitz in der Nach-Corona-Zeit nicht ausgetragen, da sich nicht mehr als die vier sich für den Verband qualifizierenden Mannschaften meldeten (in der Regel zwei Mannschaften der SG Solingen und zwei der Elberfelder SG), so wurde der Mannschaftsblitz des SBBL dieses Jahr mit sieben Mannschaften ausgetragen, unter ihnen zwei Elberfelder Mannschaften.

Ursprünglich wollte man sogar mit einer dritten Jugendmannschaft antreten, doch musste man diesen Traum letzte Woche aufgeben. Doch Corona lässt noch nicht davon ab, ins Schachgeschehen einzugreifen und brachte kurzfristig auch die zweite Mannschaften ins Wanken.

Zum Glück konnte in Dominik Hirsch und Märlin Mänken Ersatz gefunden werden, die am Vormittag in der Jugendregionalliga ebenfalls in Solingen spielten, so die Theorie. Sollte sich diese Idee als Seifenblase erweisen, haben sich Ronny Müller und Martin Keller als weitere Reserve zur Verfügung gehalten. Zum Glück konnten Dominik und Merlin ihre Partien rechtzeitig beenden, um am Blitzen teilnehmen zu können.

Ein Blick in den Spielsaal am Nachmittag zeigte, dass Solingen zwar mit drei Mannschaften teilnimmt, aber mit einer machbaren Besetzung antrat. So wurden dann die Elberfelder mit FM Reiner Odendahl, Mykyta Volkov, Merlin Mänken, Michael Podder sowie FM Frank Noetzel, Gerd Kurr, Dominik Hirsch, Alexandr Pertschik aufgeteilt, um sich mit beiden Mannschaften für das Verbandsblitzen im kommenden März zu qualifizieren.

Nach vierzehn Runden hatten sich nicht nur die beiden Elberfelder Mannschaften qualifiziert, sondern die erste gewann denkbar knapp mit einem halben Brettpunkt vor Solingen die Meisterschaft. Die zweite landete auf den dritten Platz.

Alle Informationen zum Turnier findet Ihr hier:
SBBL-Mannschaftsblitz

[thf]

Missglückter Saisonstart

1.  Bezirksliga: ESG III – Vohwinkeler SC 3 : 5

Missglückter Saisonstart für die Drittvertretung: Auch das Heimspiel am Sonntag gegen Aufsteiger Vohwinkel wurde verloren. Damit wartet das Bezirksligateam nach zwei Spieltagen weiterhin auf den ersten Punktgewinn.

Dabei gestaltete sich der Auftakt des Mannschaftskampfes sehr vielversprechend: An Brett sechs konnte Mannschaftsführer Thomas Falk seinen Gegner Pietzka zunächst immer weiter einengen und schließlich mit einer Bauerngabel einen Turm erobern. Auch Martin Keller wirkte unmittelbar nach der Partie noch glücklich über sein Remis gegen Nareike, da er das späte Mittelspiel mit einem Minusbauern bestreiten musste. Die spätere Analyse zeigte jedoch, dass Martins Initiative und aktiveren Figuren den Bauern mehr als kompensierten, sodass man von einer klar besseren Stellung des Elberfelders sprechen musste.

Die ESG-Akteure bleiben optimistisch

Doch zunächst blieb man im ESG-Lager weiterhin optimistisch, zumal der zwischenzeitliche Ausgleich nach der Niederlage von Valeriia Antonenko (Brett sieben) gegen Dietze nicht lange Bestand hatte. An Brett acht gelang Denis Krzysztala nämlich postwendend die erneute ESG-Führung, nachdem er seinem Gegner Denner eine gefesselte Figur abnehmen konnte. An den übrigen Brettern deutete sich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht an, dass der Mannschaftskampf kippen könnte. Jedoch folgten gleich zwei Partien mit aus ESG-Sicht unglücklichen Verläufen:

An Brett vier hatte sich Moritz Perne gegen Knapp eine Gewinnstellung erspielt, wobei der „Vollstreckungszug“ allerdings schwer zu finden war.

Perne – Knapp nach 26…Tb8

Nach dem Scheinopfer 27.Lf4! muss die Dame die Deckung des Bauern d5 aufgeben und Schwarz gerät in eine hoffnungslose Stellung 27…Dxf4 28.Dxd5+ Df7 Dxd4. Moritz wählte stattdessen das Abspiel 27.Lc3 Le6 28.Lxd4 Dxd4 29.Dc3 um das von ihm ursprünglich angestrebte Remis zu erreichen. Objektiv ist die Stellung ausgeglichen, doch die schwarzen Zentrumsbauern erwiesen sich als mächtige Waffe im Endspiel, sodass Knapp dieses für sich entscheiden konnte.

Qualitätsopfer bringen nicht den erhofften Erfolg

Am Spitzenbrett riskierte Thorben Mantler gegen Hegde ein Qualitätsopfer, um drei verbundene Freibauern am Damenflügel zu generieren. Die Bauern kamen jedoch nie wirklich nach vorne und Hegde spielte seinen Materialvorteil erbarmungslos zum vollen Punktgewinn aus.

Die letzten Hoffnungen, zumindest noch ein 4:4-Unentschieden erreichen zu können, zerschlugen sich mit der Niederlage von Berk Boyacioglu am 5. Brett. Ähnlich wie Thorben hatte Berk ein Qualitätsopfer riskiert, in seinem Fall allerdings mit der Hoffnung auf einen Königsangriff. Sein Gegner Pufal verbrauchte viel Bedenkzeit, fand allerdings auch stets die richtigen Verteidigungszüge und führte mit dem Materialvorteil die Partie zum Sieg.

Die Elberfelder standen somit trotz des guten Beginns am Ende mit leeren Händen da. In der nächsten Runde muss gegen Neviges somit etwas Zählbares rausspringen, will man im Kampf um den Klassenerhalt nicht frühzeitig in eine prekäre Lage geraten.

[TM]

Witzhelden 1 vs ESG III: 5,5:2,5

Ein schweres Rangnummernlos hatte die Drittvertretung der Elberfelder Schachgesellschaft heute beim diesjährigen Auftaktspiel in der ersten Bezirksliga des Schachbezirks Bergisch-Land: Musste man doch ausgerechnet gegen den Absteiger aus der Verbandsklasse antreten: Witzhelden 1.

Ein Blick auf die Statistik verrät, dass Witzhelden im Schnitt 175 DWZ-Punkte mehr aufweist. Da hieß es, wertvolle Brettpunkte für den Abstiegskampf sammeln. Zwar musste Mannschaftsführer Thomas Falk auf sein erstes Brett, Thorben Mantler, verzichten, doch sonst ist von der dritten alles angetreten, was Rang und Namen hat, unter ihnen die Neuerwerbungen Moritz Perne, Valeria Antonenko und Ralf Quast. Zwar musste Witzhelden auch auf ihr erstes Brett verzichten, doch auch sie sind mit dem besten aufgeschlagen, was sie haben, und machten ihr Ziel deutlich: Wiederaufstieg in den Verband.

Schnell lag man durch Niederlagen von Valeria und Moritz 2:0 hinten, bevor Berk das erste Remis einfahren konnte. Es folgten dann ein paar weitere von Martin, Peter und Thomas, und der Kampf war zugunsten von Witzhelden entschieden. Da machte es nichts, dass auch Ralf seine Partie verlor, bevor Dietmar mit seinem Remis noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Am 1. Oktober empfängt die dritte zuhause dann den Vohwinkeler SC, eine Begegnung, die nicht minder schwer sein wird.

[thf]

 

Was zählt ist der Klassenerhalt!

1. Bezirksliga: ESG III – Schwarz-Weiß Remscheid 1,5 : 6,5

Stark ersatzgeschwächt musste die Drittvertretung zum Saisonabschluss eine deftige Klatsche einstecken, was allerdings nicht das Gesamtbild einer insgesamt zufriedenstellenden Spielzeit schmälern soll. Trotz aller Widrigkeiten hat die ESG III immerhin solide den Klassenerhalt geschafft.

Die Niederlage der Gastgeber zeichnete sich schon früh ab: An Brett fünf musste Hakan Uludüz gegen Ferger die Segel streichen, nachdem er beim Versuch eine Springergabel anzubringen, den Springer ohne Materialgewinn verloren geben musste. Am 2. Brett lieferte sich Martin Keller einen spannenden Schlagabtausch mit Barten. Beide Spieler hatten ihren Bauern bis kurz vors Umwandlungsfeld gezogen, Barten hätte jedoch mit Schach umgewandelt, was ihm den partieentscheidenden Vorteil gab. Am Spitzenbrett glaubte Thorben Mantler, angesichts schnell abgetauschter Damen auf die Rochade verzichten zu können. Sein Gegner Dr. Münich bestrafte den in der Mitte verbliebenen König jedoch und zwang Thorben zur Aufgabe.

Zumindest nicht „Schwarz gespielt“

Zwischenzeitliche Befürchtungen, man könne gar „Schwarz gespielt“ werden – also 0:8 verlieren – konnte Peter Wiesemann am 4. Brett gegen Kittling zerstreuen. Peter spielte solide, tauschte viel ab und konnte am Ende immerhin ein Hälftchen erspielen. Lange sah es auch bei Renè Niebergall  an Brett acht nach einer Punkteteilung aus. Im ausgeglichenen Mittelspiel ließ sich Renè jedoch zu einem riskanten Springermanöver verleiten, dass sein Gegner Stiller zu einem Bauerngewinn nutzte, mit dem er die Partie für sich entschied.

„Am schwersten ist es, ein gewonnenes Spiel zu gewinnen“, wusste bereits der deutsche Weltmeister Dr. Emmanuel Lasker. Leider musste auch Rüdiger Horn an Brett fünf diese Erfahrung machen, als er gegen Löffler folgende Stellung auf dem Brett hatte:

Löffler – Horn nach 26.h4

Offenkundig steht Schwarz dank Qualitätsvorteils und Mehrbauern auf Gewinn, doch die weiße Drohung h5 ist nicht zu unterschätzen. Rüdiger versuchte mit dem Damentausch 26…Dg7 den weißen Angriff zu stoppen, geriet aber nach 27.Dxg7+ Kxg7 28.Sxc5 plötzlich in eine missliche Lage und fand auch nicht mehr in die Partie zurück.
Ähnlich unglücklich verlief die Partie von Julian Brandt, der am 6. Brett gegen Vöpel bereits in der Eröffnung zwei Bauern erobern konnte. Bei einem dritten Bauerngewinn ließ Julian jedoch einen Offizier ungedeckt, sodass eine unklare Stellung entstand. Letztlich geriet der ESG-Akteur in ein Mattnetz, als er seine Bauern Richtung Umwandlungsfelder nach vorn schicken wollte.

Dietmar betreibt Ergebniskosmetik

Zum Abschluss des Mannschaftskampfes konnte Dietmar Kaufmann an Brett drei noch einmal Ergebniskosmetik betreiben. Sein Gegenüber, Freiknecht, hatte bereits in der Eröffnung einen Offizier eingebüßt, aber ungeachtet des Materialnachteils weiter gekämpft. Dietmar parierte jedoch sämtliche Königsangriffe und fuhr die Partie sicher nach Hause.

Die Drittvertretung verabschiedet sich mit einem soliden Mittelfeldplatz in die Sommerpause und hat ihr Saisonziel somit erreicht. In der kommenden Saison dürften die Trauben etwas höher hängen, da mehrere Teams aus der Verbandsklasse in die Bezirksliga absteigen und das Niveau der höchsten Spielklasse im Bezirk noch einmal anheben dürften.

[TM]

Mit Kantersieg zum Klassenerhalt

1. Bezirksliga: SC Tornado Wuppertal – ESG III 1,5 : 6,5

Die Drittvertretung hat mit einem Kantersieg den Klassenerhalt gesichert und wird auch nächste Saison in der höchsten Liga des Bezirks auf Punktejagd gehen.

Thorben Mantler kam am Spitzenbrett zu einem kampflosen Erfolg und hatte deshalb genügend Zeit, Fotos zu schießen und die Partien zu beobachten. Dabei stachen ihm zwei Partien ins Auge, in denen seine Teamkollegen bereits in der Eröffnung die Weichen auf Sieg stellen konnten:
Da war zunächst einmal Deniz Krzysztala, der an Brett sieben gegen Frericks zunächst mehrere Bauern und später sogar einen Läufer erobern konnte. Nach gerade einmal 18 Zügen war Frericks Stellung bereits hoffnungslos, sodass sich dieser geschlagen gab.
Gar nur 15 Züge benötigte Berk Boyacioglu, um am 6. Brett sein Gegenüber Block in die Knie zu zwingen. Block hatte seine Dame zu früh ins Spiel gebracht, was Berk nutzte, um mit Tempogewinnen seine Stellung zu verbessern und sich am Ende mit Materialgewinnen für sein gutes Spiel zu belohnen.

Die hinteren Bretter punkten voll

Die Siegesserie der Gäste wurde kurzzeitig unterbrochen, als sich Peter Wiesemann am 4. Brett mit Kortwig nach durchweg ausgeglichenem Spielverlauf auf Remis verständigte. Doch schon die nächste Entscheidung fiel wieder zugunsten der ESG aus: Mannschaftsführer Thomas Falk hatte an Brett fünf gegen Schulte nach durchweg druckvollem Spiel nicht optimal abgewickelt und fand sich in folgender Stellung wieder:

Falk – Schulte nach 33…axb4

Schwarz hat zwar einen Mehrbauern, die Stellung ist angesichts der besser postierten Figuren im weißen Lager ausgeglichen. Der Weiße Plan muss darin bestehen, mit dem König zum Damenflügel zu laufen und den Bauern b4 einzukassieren, während Schwarz seinen Läufer nach c8 und seinen König nach d6 überführen muss. Thomas fand relativ präzise den korrekten Plan, während Schulte erfolglos einen Durchbruch am Königsflügel anvisierte und nach dem Verlust der Zentralbauern aufgab.

Die 100% Quote an den hinteren Brettern sicherte Benedikt Abel an Brett acht mit seinem Erfolg über Caknak. Benedikt hatte im Mittelspiel zunächst zwei Bauern erobert und schließlich mit einer Fesselung die Qualität erobert. Im nun hoffnungslosen Endspiel gab sich Cakmak geschlagen.
In der für den Mannschaftskampf nun nicht mehr relevanten Partie an Brett drei verständigte sich Dietmar Kaufmann daraufhin mit seinem Gegenüber Jührs auf eine Punkteteilung. Das Spiel verlief durchweg ausgeglichen, sodass beide Konttrahenten mit der Punkteteilung zufrieden waren.

Martin Keller setzt den Schlusspunkt

Den Schlusspunkt im Mannschaftskampf setzten Martin Keller und sein Gegenüber an Brett zwei, Wegner. Martin hatte wie bereits einen Spieltag zuvor ein Turmendspiel auf dem Brett, diesmal allerdings kämpfte er um mehr als „nur“ ein Hälftchen:

Wegner – Keller nach 70.Ke4

Der zuverlässigste Gewinnweg ist wohl 70…Ta7 mit der unabwendbaren Drohung Txa6. Martin unterschätzte allerdings den Randbauern und versuchte 70…Kd1, woraufhin Wegner den rettenden Zug 71.a7! fand. Martin war zu 71…Txa7 gezwungen, was nach 72.Kxd3 zu einer theoretischen Remisstellung führte. Die Enttäuschung hielt sich bei Martin und im ESG-Lager allerdings in Grenzen, da nunmehr der 6,5:1,5-Erfolg und der damit verbundene Klassenerhalt feststand.

[TM]