Die Drittvertretung macht es gerne spannend

1. Bezirksliga: SC Tornado Wuppertal – ESG III 3,5 : 4,5

Ein gutes Pferd – oder für Schachspieler: ein guter Springer – springt bekanntlich nur so hoch wie es muss. Daran scheinen sich die Spieler der Drittvertretung in dieser Spielzeit ein Beispiel genommen zu haben, denn auch das zweite Saisonspiel wurde knappstmöglich mit 4,5:3,5 gewonnen!

Zu Beginn hatten die Gastgeber sogar vorgelegt, da Thorben Mantler in der Eröffnung ein Bauernraub riskierte, in der Folge allerdings in der Entwicklung zurückblieb, was Tornado-Mannschaftsführer Wegner mit mutigen Angriffen auszunutzen wusste. Postwendend gelang Alexandr Pertschik jedoch der Ausgleich, indem er am 5. Brett seinen Gegner Jürhs bezwang.

Pertschik – Jürhs nach 15… Se4

 

Aufgrund des vollen Brettes deutete sich zunächst eine Positionsschlacht an, doch mit 16. Sxc4 gelang Alex ein taktischer Schlag ins Kontor des Gegners. Der Zug erobert einen Bauern, bietet Gardez und deckt zudem noch b2. Ein feines Scheinopfer, dass Alex den Weg zum späteren Sieg ebnete.

Keine Führung hatte lange Bestand

Am dritten Brett lieferte sich Sören Matthey ein positionelles Geduldsspiel mit seinem Gegenüber Kissing. Keiner der beiden ließ sich jedoch zu einem Fehler verleiten, und so endete die Partie folgerichtig mit einem Remis. Auf ein solches hatte auch Tornado-Spieler Nahr gehofft, als er gegen ESG-Mannschaftsführer Martin Keller ins Leichtfigurenendspiel abwickelte. Martin bekam jedoch Oberwasser und nutzte die gegnerischen positionellen Schwächen geschickt zum vollen Punktgewinn aus. Doch auch die ESG-Führung währte nicht lange, da Samuel Harrringer gegen Beckmann mit einer Minusfigur auf verlorenem Posten stand und trotz tapferer Gegenwehr schließlich aufgeben musste.

Und auch die neuerliche ESG-Führung hatte nicht lange Bestand, doch der Reihe nach: Edeljoker Thomas Symank erspielte sich an Brett acht gegen Herbergs die folgende vorteilhafte Stellung:

Herbergs – Symank nach 38. Kg2

 

Mit dem Zug 38… Db1 fesselte Thomas den gegnerischen Sc2 und drohte Sba3 mit Materialgewinn. Herbergs hoffte noch, mit dem Manöver Sg3-f1-e3 etwas retten zu können, doch nach 39. Sf1 Sba3 wäre 40. Sfe3 wegen 40… Sxe3 41. fxe3 Sxc2 oder Dxc2+ hoffnungslos gewesen. Herbergs entschied sich letztlich für 40. Dg3, um mittels Damenschachs noch auf Dauerschach zu hoffen, dieses Vorhaben unterband Thomas allerdings und konnte am Ende den verdienten vollen Punkt behaupten!

Wenig später hieß es jedoch wieder „Ausgleich Tornado – 3,5:3,5“. Am 6. Brett hatte sich Carsten Becker gegen Runge bei einer Abtauschkombination verrechnet und seinen Läufer gegen einen Bauern eingebüßt. Da auch der nachfolgende Versuch eines Qualitätsgewinns fehlschlug, stand Carsten fortan auf verlorenem Posten und konnte die Niederlage nicht mehr abwenden.

Entscheidung in der finalen Einzelpartie

Somit musste die letzte noch ausstehende Partie am Spitzenbrett über den Ausgang des Mannschaftskampfes entscheiden: Hier hatte sich Babak Aranifar gegen Hemmerich im Mittelspiel mit einem schönen Springeropfer einen Mehrbauern erspielt und diesen bis ins Endspiel verteidigt. Dieses erwies sich jedoch als harte Nuss und Babak musste beharrlich Druck ausüben, bis er diese geknackt hatte. Letztlich gelang ihm dies und er fuhr den entscheidenden Punkt zum 4,5:3,5-Mannschaftserfolg ein!

[TM]