Erneut in Unterzahl erfolgreich

Verbandsklasse Gruppe 2: SC Bayer Uerdingen – ESG III 3 : 5

„Das Beste daraus gemacht“, so könnte man den Saisonstart der Drittvertretung in der Verbandsklasse passend umschreiben. Zwei Mal traten die Elberfelder lediglich mit sechs Mann zu einem Auswärtsspiel an, zwei Mal konnte am Ende dennoch ein Sieg bejubelt werden.

Gegen Uerdingen ließ man die Bretter eins und zwei unbesetzt und hoffte auf genügend Punkte an den hinteren Brettern, was sich am Ende auch bewahrheiten sollte. Denn fast zeitgleich konnten Thorben Mantler an Brett sieben sowie Peter Wiesemann am 8. Brett volle Punkte vermelden und den Zwischenstand im Mannschaftskampf ausgleichen. Thorben kam die zurückhaltende Partieanlage seines Gegners Böhm entgegen, sodass er einen erfolgreichen Königsangriff initiieren konnte. Peter dagegen nutzte seine Stellungsvorteile gegen Dorn eher strategisch aus und gewann bald genügend Material, um seinen Gegner zur Aufgabe zu bewegen.

Im weiteren Spielverlauf wurde interessanterweise bei sämtlichen Akteuren des Gastgebers die Bedenkzeit mehr oder weniger knapp, was in der Folge noch von Bedeutung sein sollte. Zunächst profitierte Dennis Peters an Brett sechs jedoch von einer Unachtsamkeit seines Gegners Muthen, durch die der ESG-Akteur die Qualität gewann. In der folgenden Zeitnotphase scheiterte ein Königsangriff Muthens, an dessen Ende er selber von Dennis matt gesetzt wurde. Und auch Alfred Güthler profitierte am 5. Brett von der Zeitnotphase seines jungen Gegners Hohao Li, wobei der ESG-Spieler zunächst recht bedenklich stand:

Güthler – Li nach 31. Tc8+

Nach 31…Txc8 32. Dxc8+ Sf8 hätte der schwarze Freibauer auf a5 höchstwahrscheinlich die Partie zugunsten des Krefelders entschieden. Li zog in Zeitnot jedoch 31… Kh7 und geriet nach 32. Txb8 Sxb8 33. Dxe6 in eine komplizierte Lage. Die Gunst der Stunde nutzend, verbesserte Alfred in der Folge seine Stellung immer weiter und gewann am Ende sogar noch die Partie.

Josef Krük dagegen konnte am 3. Brett seinen Zeitvorteil gegen Ciaxz nicht wie erhofft nutzen. Obwohl er die Stellung so kompliziert wie möglich hielt, fand sein Gegner immer wieder die passenden Antworten und konnte sich ein materielles Übergewicht erspielen, das am Ende die Partie auch zu seinen Gunsten entschied. Somit war es beim Zwischenstand von 4:3 Alexandr Pertschik an Brett vier beschieden, den entscheidenden Punkt zum Mannschaftssieg beizusteuern: Dabei sah es auf den ersten Blick so aus, als hätte der erfahrene Ehlers mit seinem Springerzug den Schwachpunkt e3 erst einmal aus der Schusslinie nehmen können:

Ehlers – Pertschik nach 32. Se5

Alex fand jedoch den feinen Hebel 32…c5, was nach 33. Td3 Td8 34. Sc4 cxd4 zum Materialgewinn führte. Ehlers wehte sich noch etwa 20 Züge lang, ehe seine Lage hoffnungslos wurde und er seinem Gegenüber die Hand zur Gratulation reichte.

Mit diesem gelungenen Saisonstart haben die Elberfelder vorerst die Tabellenführung in der Verbandsklassengruppe 2 übernommen – eine schöne Momentaufnahme. Für die weiteren Spieltage hat man sich jedoch vorgenommen, das Glück nicht weiter herauszufordern und zukünftig vollzählig anzutreten.

[TM]