Unglückliche Niederlage zum Heimauftakt

1. Bezirksliga: ESG III – SF Vonkeln II 3,5-4,5

So hatten sich die ESG-Akteure das erste Heimspiel der Saison nicht vorgestellt: Mit 3,5:4,5 unterlagen die Elberfelder gleichermaßen unglücklich wie unnötig der Reserve der Schachfreunde Vonkeln.
Besonders bittere Bierchen wurden Thorben Mantler am Spitzenbrett sowie Peter Wiesemann an Brett sieben bereits in der Eröffnung eingeschenkt. Thorben (mit Schwarz) hätte gegen Thomas Bratz im Kalashnikov-Sizilianer bereits nach neun Zügen in Vorteil kommen können, spielte statt des logischen Zuges aber einen Zwischenzug, der sich letztlich als absoluter Stellungskiller entpuppte, und Bratz den vollen Punkt fast schon auf dem Silbertablett servierte. Nicht viel besser erging es Peter, der gegen Dirk Schmidt einen Damenfang witterte, schlussendlich aber einen Offizier einbüßte und somit bereits nach zehn Zügen konsterniert aufgab. Alexandr Pertschik beendete aufgrund gesundheitlicher Probleme ebenfalls relativ früh seine Partie, konnte gegen Baier aber zumindest einen halben Punkt holen.

Beim Zwischenstand von 0,5:2,5 aus ESG-Sicht schien sich der Mannschaftskampf allerdings auf einmal zugunsten der Gastgeber zu wenden – passenderweise fast im gleichen Moment, als sich draußen die Sonne gegen die zuvor vorherrschenden Regenwolken durchsetzte: An Brett drei gelang Josef Krük ein Sieg gegen Carsten Becker, wobei der Vonkeln-Akteur fast die gesamte Spielzeit über die deutlich bessere Stellung vorzuweisen hatte, im Endspiel jedoch eine Figur verlor. Auch Martin Keller gelang am 8. Brett ein voller Punktgewinn, nachdem sich der König seines Gegners Bernd Breuer in ein Mattnetz verstrickt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Dennis Peters an Brett sechs gegen Sascha Plenus folgende Stellung erspielt:

Peters-Plenus nach 20...e4
Peters-Plenus nach 20…e4

Mit 21. Se6 drang Dennis in die Stellung seines Gegners ein und baute seine Vorteile nach 21…Le5 mit 22. g4 Df7 23. Tae1 konsequent aus. Am Ende musste sich Plenus mit einer Schwerfigur im Rückstand geschlagen geben.

Der Gastgeber lag nun in Führung, hatte Oberwasser, und angesichts der Brettstellungen in den verbliebenen Partien schien der Heimsieg nur noch Formsache zu sein – doch es kam anders. Trotz zwischenzeitlichem Materialvorteils verlor Alfred Güthler im Turmendspiel gegen Kuhn den Überblick und letztlich auch die Partie, was den 3,5:3,5-Ausgleich bedeutete. Hagen Woldt konnte seinen Mehrbauern sogar in ein reines Bauernendspiel mitnehmen, wählte gegen Multhauf allerdings die falsche Abwicklung beim Abtausch am Königsflügel und verlor ebenfalls sehr unglücklich.

Zwei Eröffnungspatzer sowie zwei Endspiel-Fauxpas waren letztlich eine zu hohe Hypothek, um gegen die Schachfreunde aus Vonkeln etwas Zählbares zu holen. Dank des Auftaktsieges verbleibt die ESG III aber in der oberen Tabellenhälfte der Bezirksliga.

[TM]