Acht Freunde…

… müssen wir sein, schoss es dem ersten Spielführer der Elberfelder Schachgesellschaft, Thomas Falk, durch den Kopf, als ihm der Mannschaftsführer der Ersten, Frank Noetzel, eröffnete, dass er ausgerechnet für den Kampf gegen den Titelaspiranten Turm Krefeld, gegen den man in der letzten Saison gewonnen hatte und somit den Traum auf den Aufstieg vermasselte, nur vier eigene Spieler rekrutiert bekäme und schon mit dem Gedanken spielte, die Begegnung kampflos zu geben.

Krefeld hatte sich für diese Saison verstärkt, um den Aufstieg sicher zu machen. Daher wollte man wertvolle Ersatzspieler aus der zweiten nicht gegen Krefeld einsetzen, sondern lieber in Begegnungen, in denen berechtigte Hoffnungen auf Punkte an den hinteren Brettern bestand.

Die erste der Elberfelder hat nicht nur Freunde in der zweiten, sondern auch in den anderen drei Mannschaften, und so rekrutierte Thomas schnell drei weitere Freunde aus der vierten, nämlich Bernd Mühlinghaus, Samuel Haringer und Fabio Santiago, da die Dritte ebenfalls ein Spiel am Sonntag hatte, bei dem Martin Keller ebenfalls Ersatz spielte und am Brett acht einen Punkt holte.

So fuhr man dann, immerhin mit acht Spielern, nach Krefeld, nicht um zu gewinnen, sondern um den einen oder anderen Brettpunkt an den vorderen Brettern zu gewinnen. Vielleicht würde es den Spielern der Vierten an den hinteren Brettern gelingen, die Partien lange unklar zu halten, so dass die Krefelder an den vorderen Bretern mehr riskieren mussten und stolpern würden. Und so sah es dann auch am Brett 5 «Borner vs Mühlinghaus» und am Brett 7 «Fehmer vs Santiago» länger danach aus, als ob man die Partien remis halten könnte. Weniger Glück hatten Thomas Falk am Brett 8 gegen Ingo Thomas, sowie Samuel Haringer gegen Winkel aus. Doch letztlich musste alle von der Vierten eingestehen, dass man gegegn einen 2000er keine Chance auf ein Remis hat. Dennoch war es ein Erlebnis, seine Kräfte mit einem solch starken Spieler unter ernsthaften Bedingungen zu messen.

Die Hoffnungen auf wertvolle Brettpunkte lagen nun auf den drei verbliebenen Spielern der Ersten, Reiner Odendahl, Helge Hintze und Achim Tymura, da in der Zwischenzeit auch Gerhard Arold seine Partie verloren gab. Danach einigten sich zuerst Reiner Odendahl mit van Gool und dann Helge Hintze mit Montignies auf ein Remis – immerhin ein Brettpunkt für die ESG.

Auch Achim Tymura, der mit weißem Turm, Springer, Bauer gegen Dame spielte, bot mal bei ausgeglichener Stellng remis an, doch sein Gegenüber Kistella wollte unbedingt auf Sieg spielen, so dann auch hier

Tymura vs Kistella nach 40. Kh2
Tymura vs Kistella nach 40. Kh2

nach dem vierzigsten Zug von weiß Kh2, die Achim in Zeitnot spielte – der Verband spielt noch ohne Fischer-Inkrement. Auch in Zeitnot spielte Kistella (schwarz), der seine Bauern auf dem Königsflügel gegen den weißen König anrollen ließ, 40… Dd1. Der Computer empfiehlt hier h4.

Achim, nun jenseits der Zeitkontrolle, hatte nun viel Zeit, den richtigen Zug zu finden: 41. Se5! und die Partie ist entschieden.Es droht Sc6+, und der Bauer geht zur Grundlinie.

Es folgten: 41… Dxd6; 42. Td7+, Dxd7; 43. Sxd7, Kxd7; und der weiße König ist schneller an den Bauern auf dem Königsflügel dran als schwarz, denen der schwarze König zur Hilfe eilen muss und so das anschießende Rennen auf den Damenflügel verliert. Er kann das wichtige Feld c7 nicht mehr rechtzeitig erreichen.

So errang Achim dann den einzigen Sieg am Brett und erhöhte immerhin auf 2:6.

[thf]