Chancen nicht genutzt: Knappe Niederlage gegen SG Ennepe-Ruhr Süd

Schach - Foto Schwelm

Nachdenkliche Gesichter bei Frank Noetzel (vorn) und Gerd Kurr (hinten).

Den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt wollten wir am zweiten Spieltag der NRW-Klasse mit einem doppelten Punktgewinn gegen den Aufsteiger aus der Nachbarstadt Schwelm machen. Dementsprechend konzentriert fuhr unser neuformiertes Team am Sonntag zur Schachgemeinschaft an die Jesinghauser Straße. Lange Zeit durften wir uns auch berechtigte Hoffnung machen, mit einen Sieg den Sprung aus der Abstiegszone zu machen. Unsere Spitzenspieler Reiner Odendahl und Helge Hintze hatten gegen die Zwillingsbrüder Stefan und André Lupor im „Duell der FIDE-Meister“ nach der Eröffnung bereits beide deutlichen Stellungs- und Zeitvorteil, Ersatzspieler Michael Podder befand sich am Brett 8 im Kampf gegen den bundesligaerfahrenen früheren Bezirkstitelträger Achim Heller schon auf der Siegerstraße, und David Bachmann hatte im Duell der Youngster am Brett 7 gegen Luis Monty Osswald nach Qualitätsgwinn ebenfalls schon den vollen Punktgewinn vor Augen. Teamchef Frank Noetzel „schwebte“ mit „drei Bauern gegen Figur“ im Match gegen den Düsseldorfer Stefan Arndt zwischen Sieg und Remis und Heiko Kesseler stand gegen Hans Moors, dem ehemaligen Spitzenspieler des früheren Wuppertaler Bundesligisten PSV/BSV, in der französischen Eröffnung gut und sicher. Dagegen gab es aus ESG-Sicht nur zwei Sorgenkinder: Gerd Kurr am Brett 3 nach einem „bekannten Eröffnungsfehler“ mit Materialnachteil gegen den russischen Schachtrainer und Internationalen Meister Eugen Tripolsky sowie Marco Kühne, dem gegen Norbert Bruchmann am Brett 6 die schwarze Dame abhanden gekommen war. Der geplante Auswärtserfolg war realistisch zum Greifen nahe. Das zeigt auch der weitere Kampfverlauf.

„Bubu“ Podder sorgte wie erwartet auch umgehend für die Wuppertaler Führung. Darauf nahm Heiko kurze Zeit später in einem ausgeglichenen Turmendspiel wie erwartet das Remis Angebot seines erfahrenen Kontrahenten an. Danach folgten vier weitere Unentschieden: An den ersten beiden Brettern waren unsere Vorteile verflogen, worauf unser Spitzenduo Reiner und Helge die erfolgten Remis Angebote der Lupor-Brüder wohl oder übel akzeptierten. In der Zeitnotphase musste David dann der entstandenen Hektik auf dem Brett Tribut zollen, die Qualität zurückgeben. Aus dem eingeplanten vollen Punkt war nur die Hälfte übrig geblieben. Aber es gab ausgeglichene Gerechtigkeit: Keiner hatte mehr einen Pfifferling für Marco gegeben. Aber nach einem „Wirrwarr-Spiel“ platzierte er sein „Turmpaar“ so clever, dass sehr stark Matt drohte, worauf sich sein völlig entnervter Gegner genötigt sah, mit der eigenen Dame Dauerschach zugeben und Remis zu akzeptieren. Damit stand es 3,5:2,5 für uns. Nun hing alles an den beiden letzten offenen Partien von Gerd und Frank. Schon ein halber Punkt bedeutete Unentschieden, ein ganzer Punkt den Sieg unseres Teams. Allerdings waren beide Stellungen äußerst kritisch. Gerd hatte seine Position zwar mit zäher Verteidigung und Mithilfe seines Gegners Tripolsky wieder etwas verbessern können, stand aber weiter bedenklich während Frank „nur“ noch ums Remis kämpfte. Am Ende aber waren dann leider gleich beide Partien verloren. Gerd konnte zum Schluss die Mattdrohung des Gegners nicht mehr parieren während Frank in schwerer Position die Zeit überschritt. Damit stand die etwas unglückliche 3,5:4,5 Niederlage fest. Nun gilt es in der kommenden Runde im November gegen Niederkassel wie im Vorjahr mit einem Sieg voll zu punkten, um im Abstiegskampf etwas Luft zu bekommen.

[HK]